Eine Zeitreise in die 60er

Stell dir vor
Ferien (oder auch Urlaub). Deine Freunde und Bekannte sind verreist - du nicht. Seit Tagen regnet es in Strömen. Was tun? Die Bücher auf dem Regal schon x-mal gelesen. Ebenso die
Comics in dem auseinanderfallenden Schuhkarton. Der Stapel Singles (kleine runde Scheiben mit jeweils einem
Lied auf der Vorder- und Rückseite) und die paar LPs (etwas größere Scheiben mit etwas mehr Musik drauf)
schon so oft gehört. Im Fernsehen nur das Testbild, das Programm beginnt erst in ein paar Stunden (der
Einfachheit halber kann man sich hier auch vorstellen, der TV sei kaputt).
Handy, Computer, Internet, Spielkonsolen etc. nicht vorhanden (schon etwas schwieriger vorstellbar, hier ist
sehr viel Phantasie gefragt).
Panik! Etwas befällt dich, etwas heute völlig Unbekanntes, längst Abgeschafftes, lange
Ausgestorbenes. Es ist wieder da. Du hast keine Chance. Es
nimmt dich in seinen Besitz: LANGEWEILE!
Kaum zu glauben,
aber es gab eine Zeit ohne Handys, Computer, Internet, iPods etc. Das TV (es hieß zu dieser Zeit noch Fernsehen)
gab es zwar schon, allerdings mit nur einem einzigen Programm und selbst dort, war nur wenige Stunden am Tag
etwas zu sehen (abgesehen vom Testbild). Damit nicht genug, das was zu sehen war, war ausschließlich schwarz-weiß.
Also nicht nur die alten Schinken auch aktuelle Sendungen wie Nachrichten (Tagesschau), Sport, sogar die Werbung.
Einfach alles, gänzlich ohne Farbe. Selbst als sporadisch einige Sendungen in Farbe ausgestrahlt wurden, war sowohl das
Farblogo, das die Farbsendung ankündigte, als auch der anschließende Farbfilm auf unserem Bildschirm immer noch schwarz-weiß!
Natürlich gab es auch keine DVDs, weil nämlich die Geräte, die diese Scheiben
abspielen können noch gar nicht erfunden waren. Die Zeiten unserer heutigen (über)lebensnotwendigen technischen Utensilien
waren damals noch so weit entfernt, das man noch nicht einmal in der Science-Fiction-Literatur darüber lesen konnte.
Das waren noch Zeiten!
Wenn es aber all diese Sachen entweder gar nicht gab, oder das, was es zwar gab und sogar Flimmer und Schall erzeugen konnte,
noch primitiv und rückständig war, was gab es dann? Womit hatte man in diesen Jahren die Zeit totgeschlagen
(abgesehen von so unerfreulichen Tätigkeiten wie Arbeit oder Schule)? Was hatte man gelesen? Was schaute man
im Fernsehen? Welche Musik war in? Was lief in den Kinos?
Diese Fragen zu beantworten ist eines der Ziele dieser Seite.
Es gab eine Zeit,
da war vieles was heute
selbstverständlich ist, noch unvorstellbar und dies gilt nicht nur für technische
Errungenschaften sondern betrifft fast alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens. Schaut man zurück
und sucht die Zeit des großen Wandels, trifft man auf die 60er-Jahre, ein Jahrzehnt, das wie kaum ein
anderes im Zeichen des Widerspruchs, des Protestes und vor allem der Veränderung stand.
Die 60er-Jahre, das Jahrzehnt des Wandels und
des Aufbruchs - und davon handeln diese Seiten:
- Fernsehen: Vom Rundfunk zum Fernsehen, von schwarz-weiß zur Farbe.
- Musik: Von Mono zu Stereo, von der Single zur LP, vom deutschen Schlager über britischen Pop zur Rockmusik
- Comics: Von Piccolos zu Großbänden bis zum Niedergang der bunten Heftchen
- Alltag: Von den Straßenkindern zu den TV-Kids
- Kino: Von Filmpalästen zu Schachtelkinos
- Ernährung: Vom Sattwerden (Quantität) zum gesunden Essen (Qualität)
- Erziehung: Von autoritär zu anti-autoritär
- Kleidung: Von Sepplhosen und Hemden zu T-Shirts und Jeans
- Sexualität: Von Prüderie zur sexuellen Freizügigkeit
Wer erinnert sich denn noch an die Anfänge des Fernsehens, der Rockmusik, den Übergang von der autoritären zur antiautoritären Erziehung, von der Prüderie zur sexuellen Freizügigkeit, von den Straßenkindern zu TV-Kids und Computer-Freaks? Wer weiß noch, dass man einmal unter Singles etwas anderes verstand als alleinlebende Personen und das man Piccolos nicht trank sondern las? Welcher Schüler kann heute noch ohne Taschenrechner Wurzel ziehen oder Logarithmen berechnen? Musikstücke wurden nicht heruntergeladen, man musste sie für teuer erspartes Geld kaufen.
Wir Kinder von damals hatten praktisch nichts von den coolen Superdingen, die Kinder heute haben, aber wir besaßen etwas was viele heute nicht mehr kennen: Zeit und gute Freunde.
Diese Seiten
blicken zurück in die 60er-Jahre
mit den Augen eines Kindes von damals.
Bedauerlicherweise wird das eine oder andere
Thema fehlen oder zu knapp behandelt werden. Die Kommentare sind natürlich auch rein subjektiv.
Andere werden diese Zeit anders in Erinnerung haben. Stadtkinder haben andere Erinnerungen als Landkinder,
Flüchtlingskinder andere als Kinder einheimischer Eltern und Mädchen andere als Jungen.
Die schon etwas älteren Besucherinnen und Besucher werden einiges wieder erkennen (Kennst du noch ...?,
Weißt du noch ... ?) und sich vielleicht an die eine oder andere Fernseh-Serie, ein altes Kinderbuch, ein
Comic-Heftchen oder eine alte, zerkratze Schallplatte, die schon vor langer Zeit auf dem Müll gelandet ist,
erinnern.
Die jüngeren Besucherinnen und Besucher werden erstaunt sein, dass Kinder einmal ohne Handy, Computer oder
mp3-Player nicht nur überleben konnten, sondern dass sie auch noch viel Spaß dabei hatten.
Die Zeit kommt wieder sang man
damals noch recht naiv. Natürlich kommt sie nicht wieder, aber vielleicht für den Einen oder Anderen
die Erinnerung daran.
Falls Sie Ihre Erinnerungen mit anderen Besuchern dieser Seite austauschen, an netten Diskussionen über
die alten Zeiten teilnehmen wollen oder anderen Benutzern Fragen beantworten können, schauen Sie doch
einfach einmal in unser Forum rein. Dort stecken auch all die Themen, die nicht so recht auf diese Seiten
gepasst haben oder außerhalb der 60er-Jahre liegen, wie z.B. die Anfangszeit von PCs oder Videos.
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auszukennen, testen Sie ihr Wissen in der Rätselecke: Zum Forum
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Abbildungen (von oben nach unten):
1: Testbild des deutschen Fernsehens in den 60er-Jahren