Das waren noch Zeiten!

Die zwischen 1967 und 1994 verlegte frankobelgische Science Fiction- Comicserie wurde ursprünglich von Greg als Autor und Eddy Paape als Zeichner aus der Taufe gehoben und erschien ab 1967 als Forsetzungsserie im Comic- Magazin "Tintin". Die futuristische Reihe war damals eine von vielen, die unter dem damaligen Herausgeber des Magazins, Greg, gestartet wurden, um "Tintin" einen moderneren Anstrich zu verleihen. Ab 1969 wurden die Geschichten bei Editions du Lombard auch in Albenform veröffentlicht. Bis Album dreizehn erschienen regelmäßig ein bis zwei Editionen im Jahr, während die darauffolgenden Geschichten unregelmäßiger veröffentlicht wurden. Nummer sechzehn wurde von Eddy Paape selbst verfaßt, während das darauffolgende Album eine Sammlung zuvor veröffentlichter Kurzgeschichten darstellte. Im Jahre 1994 erschien mit Nummer achtzehn die vorerst letzte Ausgabe. Darüber hinaus existiert noch ein achtseitiges Fragment einer nach Gregs Tod unvollendet gebliebenen Geschichte unter dem Titel "Le mur / Die Mauer".
Bei uns in Deutschland erschien "Luc Orient" zunächst im Ehapa- Magazin "MV- Comix", wo unter dem Titel "Dr. Nirgendwo" lediglich die Kurzgeschichte "Les spores de null part" in Heft 25/1970 zum Abdruck kam. Bekannter wurde die Reihe bei uns als Fortsetzungsgeschichte im Koralle- Magazin "Zack" und dessen Ablegern zwischen 1972 und 1979. Einige der Geschichten erschienen bereits auch in Albenform in der "Zack Comic Box". Bei Carlsen und Bastei erschienen in den darauffolgenden Jahren dann die "Luc Orient"- Alben eins bis dreizehn in chronologischer Reihenfolge. Für den Kioskverkauf stattete Bastei die Bände mit neuen Titeln und Titelbildern aus. Band vierzehn bis siebzehn erschienen dann, man mag es kaum glauben, beim Norbert Hethke Verlag und Band achtzehn wiederum bei Salleck bzw. beim Verlag Mosaik Steinchen für Steinchen, bei dem auch das unvollendete Fragment im Rahmen eines Zack- Sonderheftes veröffentlicht wurde. Zwischen 2011 und 2012 erschien dann eine Gesamtausgabe im Rahmen der Ehapa Comic- Collection in fünf Bänden. Seit 2019 erfolgt eine Neuauflage der einzelnen Alben im All- Verlag in neuer Koloration und Übersetzung, wobei das Lettering dem französischen Original nachempfunden wurde.
Worum geht es in dieser Reihe ? Luc Orient, dessen Freundin Lora Jordan sowie Professor Hugo Kala sind Mitarbeiter der fiktiven europäischen Wissenschaftsbehörde "Eurokristall", wobei Kala die Rolle des genialen Wissenschaftlers, Luc Orient den klassischen Comichelden und Lora die Rolle der eher zurückhaltenden Mitarbeiterin einnimmt. Das Format erinnert in den ersten fünf Bänden durchaus an die amerikanischen Erfolgsserien "Flash Gordon" und "Buck Rogers", entwickelt im Anschluß jedoch immer mehr Eigenständigkeit, auch wenn stilistisch die 30er Jahre Comicserie "Brick Bradford" als zeichnerische Anregung gedient haben dürfte. Die Abenteuer von Luc Orient und seiner Crew spielen größtenteils auf der Erde, aber auch gelegentlich auf den fiktiven Planeten Terango und Robak. Neben den klassischen SF- Themen wie fremden Planeten mit hochentwickelter Technologie und Genmanipulationen sind auch Zeitreisen ein bestimmendes Thema der Plots. Luc Orients Gegenspieler sind der terangische Diktator Sectan sowie der geniale, aber bösartige irdische Wissenschaftler Doktor Argos.
Abschließend noch die Aufstellung der erschienenen Alben mit dem Datum der Erstveröffentlichung in Frankobelgien.

1. Die Feuerdrachen (1967)
2. Die gefrorenen Sonnen (1967)
3. Der Herrscher von Terango (1968 )
4. Der Planet der Angst (1968/69)
5. Der stählerne Wald (1969)
6. Phantome des Lichts (1970)
7. Der Krater des Verderbens (1971)
8. Im Bann der teuflischen Strahlen (1971/72)
9. Die letzten 24 Stunden der Erde (1972/73)
10. In den Fängen der Ameisenmenschen (1973/74)
11. Sprung in die Vergangenheit (1974)
12. Das Kristalltor (1975/76)
13. Der Amboß des Blitzes (1977)
14. Das Ufer des Schreckens (1980)
15. Robak, letzte Hoffnung (1983)
16. Caragal (1984)
17. Die Sporen aus dem Nichts, vier Kurzgeschichten (1990)
18. Reise in die Hölle (1994)

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