•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    1

    Freitag, 9. Februar 2024, 14:52

    Leutnant Blueberry

    Die von Jean Michel Charlier und Jean Giraud im Jahre 1963 aus der Taufe gehobene Reihe entstand zunächst als Beitrag für das fanzösische Comic- Magazin "Pilote", anfangs noch unter dem Serientitel "Fort Navajo". In den Folgejahren wurden die Abenteuer des Westernhelden vom Verlag Dargaud auch in Albenform veröffentlicht. Bei uns in Deutschland hatte Blueberry sein Debüt als Bestandteil des Ehapa- Magazins "MV- Comix", in dem die erste Episode in den Heften MV 47/ 1968 bis 3/ 1969 zum Abdruck kam. Zwischen 1972 und 1980 lief die Serie dann im Comic- Magazin "Zack" sowie eine Reihe der Blueberry- Kurzgeschichten in den Taschenbüchern "Zack- Parade" des Koralle- Verlags. Seit 1979 wird Blueberry wieder durch den Ehapa- Verlag herausgegeben, zunächst in der Reihe "Die großen Edel- Western", seit 1989 als eigenständige Albenserie and ab 2006 in einer aufwändig gestalteten Werkedition, den "Blueberry- Chroniken". Im November 2019 startete eine neue Gesamtausgabe in der ursprünglichen Originalkolorierung als "Collector´s Edition" bei der Egmont Comic Collection.
    Das Besondere an den Blueberry- Abenteuern in ihren Ursprüngen war die Einführung der den französischen Film der frühen 60er Jahre prägende "Nouvelle Vague" in den Comic. In diesem Zusammenhang war es kein Zufall, daß die Gesichtszüge von Blueberry anfänglich denen von "La gueule" Jean- Paul Belmondo ähnelten. In den frühen Geschichten waren die Abenteuer von Blueberry noch den üblichen Klischees amerikanischer Kavallerie- Western verhaftet, doch folgte die Comic- Serie fast zeitgleich der Weiterentwicklung des filmischen Westerngenres in den 60er Jahren. So schlug ab 1969/70 zunehmend der Italo- Western auf die Entwicklung der Serie durch, indem die Protagonisten des Comics sich zunehmend zu ungepflegten, stoppelbärtigen Charakteren entwickelten. Hinzu kommt, daß Blueberry im Gegensatz zu vielen anderen Comichelden seiner Zeit einen deutlichen Alterungsprozeß durchläuft, ein fast absolutes Novum in dieser Branche.
    Die recht komplexen Geschichten ziehen sich meist über Zyklen von drei bis fünf Alben, wodurch auch Nebenhandlungen und Nebendarsteller stärker zu ihrem Recht kommen. Auffallend ist auch Blueberrys positive Haltung zu den amerikanischen Ureinwohnern, die in der Reihe historisch einigermaßen angemessen zur Geltung kommen.
    Zeichner Jean Giraud löste die Reihe zunehmend von seinem ursprünglichen Vorbild Jijé und vollendete sie in realistischer Meisterschaft. Allerdings fand er erst in den 70er Jahren mit dem Album "General Gelbhaar" zu der endgültigen, unverwechselbaren Gestalt von Leutnant Blueberry. Mit Colin Wilson, William Vance sowie Michel Blanc- Dumont haben in den letzten Jahren andere erstklassige Zeichner die Ableger der Serie übernommen.
    Für all diejenigen, an denen die Abenteuer von Blueberry bisher vorbeigegangen sind, noch ein kurzer Handlungsüberblick. Der Held dieser Reihe, Mike Steve Blueberry (sein eigentlicher Name lautet Mike Steve Donovan), begegnet dem geneigten Leser zuächst als Leutnant der U.S. Army im amerikanischen Wilden Westen des späten 19. Jahrhunderts, wo er während der Indianerkriege gefährliche Abenteuer bestehen muß. Blueberry gilt als undisziplinierter, trink- und spielfreudiger Abenteurer, den seine Vorgesetzten nur mit Mühe in Schach halten können. Später muß er den Eisenbahnbau quer durch den Westen der Vereinigten Staaten schützen und macht sich als "Undercover- Desperado" auf die Suche nach einem verlorenen Schatz in Mexiko. In etlichen seiner Abenteuer erhält Blueberry als Nebendarsteller den Glücksritter "Red Neck" sowie als Sidekick den unzuverlässigen Goldgräber und Säufer Jimmy McClure zur Seite gestellt. Daneben finden zahlreiche historische Figuren in den ansonsten fiktiven Geschichten von Blueberry ihren Platz, so General George A. Custer, Wyatt Earp, Präsident Ulysses S. Grant, Doc Holliday, Benito Juaréz, Präsident Abraham Lincoln sowie die Chiefs Cochise und Geronimo.
    Im Jahre 2004 entstand der Spielfilm "Blueberry und der Fluch der Dämonen", der allerdings nur lose an die Comic- Geschichten anknüpft.

    www.youtube.com/watch?v=TZR7Y3WsK4U
    www.youtube.com/watch?v=etcSyLCI1FY