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    Sonntag, 4. Februar 2024, 15:21

    Isnogud / Iznogud

    Übersetzt heißt der Titel dieser frankobelgischen Comicserie in etwa so viel wie "Taugenichts" oder "Nichtsnutz". "Isnogud" wurde auch bei uns in Deutschland seit etwa 1970 recht bekannt, darüber aber weiter unten Näheres.
    Entworfen wurde die Reihe bereits im Jahre 1962 von René Goscinny, der für die Texte verantwortlich war, und dem Zeichner Jean Tabary für die Erstausgabe der französischen Zeitschrift "Record". Die Handlung spielt im mittelalterlichen Bagdad, wo Großwesir Isnogud anstelle des amtierenden Kalifen Harun al Pussah dessen Machtposition ursupieren will. Seine zahllosen Attentate erweisen sich jedoch ausnahmslos als dilettantisch ausgeführte Fehlschläge, die oft genug dafür sorgen, daß Isnogud selbst letztendlich der Leidtragende ist. Ein darüber hinaus stetig wiederkehrendes Motiv ist, daß die schiefgegangenen Attentate dem naiven Kalilfen als "besondere Leistungen" seines Großwesirs ins Auge stechen, wodurch dieser in der Gunst des Kalifen steigt. Undankbar wie Isnogud dennoch bleibt, versucht er trotz vieler Fehlschläge weiterhin, den Kalifen um die Ecke zu bringen, wobei ihn sein treuer Mietsklave "Tunichgut" (im Original: Dilat Laraht) im Rahmen seiner beschränkten Möglichkeiten unterstützt. Eine witzige Nuance dieses Comicformats ist, daß die Urheber der Reihe in verschiedenen Geschichten Auftritte als Nebenfiguren haben.
    Nach dem Debüt von 1962 in "Record" erschienen die Isnogud- Geschichten ab 1968 auch in dem Comic- Magazin "Pilote", während spätere Geschichten direkt in Albenform vermarktet wurden. Nach dem Tod von René Goscinny im Jahre 1977 führte Zeichner Tabary die Reihe in Eigenregie weiter. Im Jahre 2008 erschien der erste Band als eine Art "Familienproduktion" von Nicolas Tabary sowie seinen Geschwistern Muriel und Stéphane. Nach dem Tod von Jean Tabary im Jahre 2011 verkauften seine Angehörigen alle Rechte an Isnogud an Anne Goscinnys Verlag IMAV Éditions. Seit 2012 erscheinen dort von Laurent Vassilian geschriebene und von Nicolas Tabary gezeichnete neue Geschichten unter dem Titel "Les nouvelles aventures d ´Iznogud".
    Bei uns in Deutschland erschien das Format erstmals 1970 in dem Ehapa- Magazin "MV- Comix", wo die Geschichten bis zum Jahre 1977 verlegt wurden. Die entsprechenden Alben wurden seit 1974, anfangs noch unter dem geänderten Serientitel "Die Abenteuer des Kalifen Harun al Pussah" ebenfalls von Ehapa herausgebracht. Einige der Isnogud- Geschichten erschienen dann auch in dem Magazin "Yps" sowie in "Die Sprechblase".
    Von der französischen Originalserie gibt es mittlerweile dreißig Alben, wobei die ersten vierzehn noch von René Goscinny getextet wurden. Zwischen 2008 und 2012 erschien eine neunbändige Gesamtausgabe in deutscher Sprache bei der Egmont Comic Collection unter dem Titel "Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud", die im Jahre 2017 mit Band zehn sowie den neuen Abenteuern fortgesetzt wurde. Die seit 2012 in Frankreich erschienenen neuen Abenteuer von Isnogud werden seit 2015 in deutscher Sprache bei dani books veröffentlicht.
    Ein ursprünglich geplantes Projekt einer Verfilmung von Isnogud mit Louis de Funès in der Hauptrolle wurde nach dem Tod von René Goscinny wieder fallengelassen. Dagegen entstand 1995 eine Zeichentrickserie in 26 Teilen, in der einige der Comic- Geschichten filmisch umgesetzt wurden. Seit April 2009 sind diese 26 Doppelepisoden auch auf deutsch als DVD- Edition erhältlich.
    Nachzutragen bleibt, daß es seit 1992 in Frankreich den "Prix Iznogud" gibt, der an Persönlichkeiten der französischen Gesellschaft verliehen wird, die mit speziellen, besonders ambitionierten Vorhaben letztendlich gescheitert sind. ;)

    www.youtube.com/watch?v=k0qjKBNbAZg
    www.youtube.com/watch?v=QDaCdqTmU3A