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    Mittwoch, 24. Januar 2024, 16:29

    Lucky Luke

    Kontakt hatte ich mit ihm während meiner aktiven Comic- Zeit in den 60er Jahren nur sporadisch, was wohl vor allem daran lag, daß er, ähnlich wie Prinz Eisenherz oder Tim & Struppi, vorwiegend in Alben zu finden war, die damals außerhalb meiner preislichen Möglichkeiten lagen. "Comics in Büchern" gab es bei mir in diesem Zeitrahmen nur in Form von "Fix & Fax" (Geschenke meiner DDR- Verwandtschaft) und einem "Globi"- Buch, das ich mir durch unerwartete Einnahmen während der Hochzeit meines Onkels zulegen konnte.
    Erfunden und gezeichnet hat die Abenteuer des "Lonesome Cowboy" der belgische Zeichner Morris, der im bürgerlichen Leben Maurice de Bevere hieß. Bereits im Jahre 1946 erschien die erste "Lucky Luke"- Geschichte, die Morris anfänglich noch selbst textete, während er später bei einem sechsjährigen USA- Aufenthalt René Goscinny kennenlernte, der vor allem durch seine Arbeit als Autor der "Asterix"- Bände bekannt wurde. Zwischen 1955 bis zu Goscinny´s Tod im Jahre 1977 arbeiteten die beiden dann gemeinsam an den Lucky Luke- Geschichten. Im Anschluß setzte Morris die populäre Westernserie mit wechselnden Autoren bis zu seinem Tod im Jahre 2001 fort und schuf in diesem Zeitrahmen rund sechzig Alben sowie vierzig Kurzgeschichten.
    Nach Morris´Tod übernahmen der Zeichner Achdé und der Texter Jul die Serie. Ein neuer Band der Hauptserie erscheint seitdem etwa alle zwei Jahre. Daneben gibt es in unregelmäßigen Zeitabständen sogenannte "Hommage- Bände" anderer Zeichner wie Matthieu Bonhomme, Mawil oder Ralf König, Sekundärliteratur sowie eine laufende Gesamtausgabe.
    Der coole Cowboy scheint auch heute immer noch recht beliebt zu sein, wie Fabian Gross vom Egmont- Verlag zu berichten weiß. "Lucky Luke ist immer noch ein Dauerseller mit über 110.000 verkauften Exemplaren pro Jahr in Deutschland. Der fidele Cowboy war Morris´Lebenswerk, und es gibt daher nur sehr wenig völlig themenfremdes Material von ihm. Dafür etablierte er aber in den Achtzigern und Neunzigern mit Rantanplan (über die Abenteuer des dummen Gefängnishundes) und Lucky Kid (über Lucky Lukes Kindheit) zwei Spin- Offs der Hauptserie".
    Im Jahre 1983 gewöhnte Zeichner Morris aufgrund des sich ändernden Zeitgeistes seinem Westernhelden das Rauchen ab. Statt einer Selbstgedrehten trug er jetzt stets einen Grashalm im Mundwinkel. Doch das schadete dem Erfolg von Lucky Luke offensichtlich nicht. Fabian Gross: "Morris erhielt dafür viel Lob und im Jahre 1988 sogar eine Auszeichnung der Weltgesundheitsorganisation WHO".
    Wer war nun überhaupt Lucky Luke ? Morris zeichnete durch die Bank lustige Geschichten an seltsamen Plätzen des amerikanischen Wilden Westens mit zahllosen skurrilen Figuren. Der Protagonist selbst war eine gelungene Mischung aus Coolness und Karikatur, der sich alle paar Seiten eine Zigarette drehte oder zahllosen Ganoven die Knarren aus den Händen schoß. Denn im Vergleich zu den Cowboys aus den amerikanischen Western war Lucky Luke quasi ein Pazifist, denn er hatte mit seiner Waffe niemals jemanden ernsthaft verletzt oder getötet. Stattdessen galt er als der schnellste Schütze des Wilden Westens, der stets "schneller zog als sein Schatten". Während Lucky Luke stets eine coole Socke war, waren seine Gegenspieler und die Nebenfiguren geradezu Prachtexemplare der Skurrilität. Ganz besonders stach dabei Rantanplan hervor, der treuherzige und zugleich strunzdumme Gefängnishund. Zum Lucky Luke- Universum gehören aber auch unabdingbar die Dalton- Brüder dazu, die es immer wieder schafften, aus dem Gefängnis auszubrechen, nur um am Ende wieder von Lucky Luke geschnappt zu werden. Darüber hinaus tauchten in den Comics immer wieder historische Figuren auf, darunter illustre Persönlichkeiten wie Abraham Lincoln, Calamity Jane oder Billy the Kid. Zuletzt traf er sogar auf Bass Reeves, einen der ersten schwarzen US- Marshals, der gemeinsam mit Lucky Luke gegen die Machenschaften des Ku- Klux- Clan kämpfte. Doch am Ende jeden Abenteuers sieht man stets, wie der legendäre Cowboy auf seinem treuen Pferd Jolly Jumper in den Sonnenuntergang reitet und singt: "I´m a lonesome cowboy and a long way from home".

    www.youtube.com/watch?v=_rtc9cTsb7w