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    Montag, 10. Juli 2023, 16:42

    Marika Kilius - Wenn die Cowboys träumen

    Sie galten als das Traumpaar des deutschen Sports der 60er Jahre. Praktisch alle Auftritte von Marika Kilius und Hans- Jürgen Bäumler stießen auf eine gewaltige Resonanz in der bundesdeutschen Öffentlichkeit dieser Jahre. So verfolgten ihre letzte Wettkampfkür bei den Weltmeisterschaften im Eiskunstlauf im Jahre 1964 21 Millionen (!) Fernsehzuschauer. Spätere Medienerhebungen bescheinigten ihnen einen Bekanntheitsgrad von 95 Prozent, und selbst die Jugendzeitschrift "Bravo" kam nicht umhin, das attraktive Paar auf einer ihrer Titelseiten abzubilden. Eine wesentliche Rolle bei der Berichterstattung über Kilius/ Bäumler spielten dabei die Wochenzeitschriften der Regenbogenpresse, die das Verhältnis der beiden zueinander und miteinander als eine Art "Endlosmärchen" mit immer wieder neuen Fortsetzungen zum Besten gaben. Allein im Jahre 1965 berichtete "Das Neue Blatt" 38- mal über die beiden Eiskunstläufer und inszenierte sie stets als "Traumpaar des deutschen Sports". Daß schließlich Marika Kilius nicht ihren Hans- Jürgen heiratete, sondern stattdessen den Fabrikantensohn Werner Zahn, brachte damals große Teile ihrer Fangemeinde gegen sie auf. In dem Unterhaltungsfilm "Die große Kür", in dem Kilius/ Bäumler sich selbst spielen, findet dagegen das Paar zum Schluß zusammen, wozu Kilius in ihrer späteren Autobiographie anmerkte, daß die Handlung des Films vielen ihrer damaligen Fans aus der Seele gesprochen hätte. Zugleich stellte sie eindeutig klar, daß sie und Bäumler zwar gute Freunde gewesen seien, aber für eine dauerhafte Beziehung zu verschieden gewesen wären. Als Eisprinzessin im Wirtschaftwunderland Deutschland habe sie dagegen gemeinsam mit Bäumler den Wunsch vieler ihrer Fans nach einer Märchenphantasie erfüllt.
    Der in den 60er Jahren ungemein populäre Sportjournalist Heinz Maegerlein charakterisierte Marka Kilius während ihrer aktiven Karriere als das "moderne Sportmädchen schlechthin", das sehr zielstrebig ihren eingeschlagenen Weg verfolgt habe. Von dem Spiegel- Journalisten Martin Morlock wurde ihr dagegen 1964 Unkollegialität, Karrieresucht sowie Gefühlskälte vorgeworfen, wogegen sich die auf diesen Artikel angesprochene Eiskunstläuferin ausdrücklich verwahrte.
    Der Laufstil von Kilius/ Bäumler galt im zeitgenössischen Vergleich als sportlich ausgesprochen anspruchsvoll und von artistischen Schwierigkeiten geprägt. Bereits im Jahre 1959 wählten die deutschen Sportjournalisten Kilius nach ihrem ersten Europameistertitel zur "Sportlerin des Jahres".
    Im Jahre 1964 schloß Marika Kilius einen Schallplattenvertrag mit dem deutschen Ableger der amerikanischen Plattenfirma Columbia (CBS Records) ab und veröffentlichte bereits im Februar dieses Jahres die Single "Wenn die Cowboys träumen"/ Zwei Indianer aus Winnipeg". Diese Einspielung erschien dann Anfang März in der Hitparade der Zeitschrift "Musikmarkt" und stieg dort bis auf Platz zwei. Ebenso erfolgreich war die Duettaufnahme mit Hans- Jürgen Bäumler "Honeymoon in St. Tropez", die im Juli 1964 Platz zwei erreichte und sich ebenso wie die Ersteinspielung einige hunderttausend Mal verkaufte. Ebenfalls in die Charts gelangten die Folgetitel "Kavalier, Kavalier", "Ich bin kein Eskimo", und eine weitere Duettaufnahme mit Bäumler unter dem Titel "Erst kam ein verliebter Blick". Bis zum Jahre 1965 nahm Marika Kilius insgesamt fünf Solo- und drei Duettsingles mit Hans- Jürgen Bäumler auf.
    Parallel zu ihren ersten Plattenaufnahmen wirkte Kilius, wie bereits erwähnt, in dem Eisrevuefilm von Franz Antel "Die große Kür" mit. Der Film hatte im Oktober 1965 Premiere und erhielt ein Jahr später trotz seines künstlerisch eher bescheidenen Anspruchs die "Goldene Leinwand" für drei Millionen Kinobesucher. Im Jahre 1967 folgte eine Fortsetzung unter dem Titel "Das große Glück", und 1971 waren Kilius/ Bäumler noch einmal in einem Cameo- Auftritt in dem Streifen "Einer spinnt immer" zu sehen.
    Zwischen 1964 und 1987 trat Marika Kilius nach dem Abschluß ihrer Profikarriere mit teils mehrjährigen Unterbrechungen in verschiedenen kommerziell geprägten Eisrevuen zusammen mit ihrem Partner Bäumler bis zu dessen Karriereende Anfang der 80er Jahre auf. Mit Mitte vierzig beendete die am 24. März 1943 in Frankfurt geborene Marika Kilius nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Verletzungen ihre Karriere als Eiskunstläuferin.

    www.youtube.com/watch?v=MOd_54b6uuw
    www.youtube.com/watch?v=5ceq-pRsngU
    www.youtube.com/watch?v=qvjIAK3ZXfc
    www.youtube.com/watch?v=as4qzjtfTAg

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    Dienstag, 11. Juli 2023, 14:43

    RE: Marika Kilius - Wenn die Cowboys träumen

    "Die grosse Kuer" und "Das grosse Glueck" durfte ich mir damals im Kino ansehen und habe ich inzwischen auf DVD.
    Auch die Marika Kilius Memoiren besitze ich seit Januar (nur noch nicht gelesen). Ich lese gerade Karin Baal's sehr fesselnd geschriebene Autobiographie.
    Sie galten als das Traumpaar des deutschen Sports der 60er Jahre. Praktisch alle Auftritte von Marika Kilius und Hans- Jürgen Bäumler stießen auf eine gewaltige Resonanz in der bundesdeutschen Öffentlichkeit dieser Jahre. So verfolgten ihre letzte Wettkampfkür bei den Weltmeisterschaften im Eiskunstlauf im Jahre 1964 21 Millionen (!) Fernsehzuschauer. Spätere Medienerhebungen bescheinigten ihnen einen Bekanntheitsgrad von 95 Prozent, und selbst die Jugendzeitschrift "Bravo" kam nicht umhin, das attraktive Paar auf einer ihrer Titelseiten abzubilden. Eine wesentliche Rolle bei der Berichterstattung über Kilius/ Bäumler spielten dabei die Wochenzeitschriften der Regenbogenpresse, die das Verhältnis der beiden zueinander und miteinander als eine Art "Endlosmärchen" mit immer wieder neuen Fortsetzungen zum Besten gaben. Allein im Jahre 1965 berichtete "Das Neue Blatt" 38- mal über die beiden Eiskunstläufer und inszenierte sie stets als "Traumpaar des deutschen Sports". Daß schließlich Marika Kilius nicht ihren Hans- Jürgen heiratete, sondern stattdessen den Fabrikantensohn Werner Zahn, brachte damals große Teile ihrer Fangemeinde gegen sie auf. In dem Unterhaltungsfilm "Die große Kür", in dem Kilius/ Bäumler sich selbst spielen, findet dagegen das Paar zum Schluß zusammen, wozu Kilius in ihrer späteren Autobiographie anmerkte, daß die Handlung des Films vielen ihrer damaligen Fans aus der Seele gesprochen hätte. Zugleich stellte sie eindeutig klar, daß sie und Bäumler zwar gute Freunde gewesen seien, aber für eine dauerhafte Beziehung zu verschieden gewesen wären. Als Eisprinzessin im Wirtschaftwunderland Deutschland habe sie dagegen gemeinsam mit Bäumler den Wunsch vieler ihrer Fans nach einer Märchenphantasie erfüllt.
    Der in den 60er Jahren ungemein populäre Sportjournalist Heinz Maegerlein charakterisierte Marka Kilius während ihrer aktiven Karriere als das "moderne Sportmädchen schlechthin", das sehr zielstrebig ihren eingeschlagenen Weg verfolgt habe. Von dem Spiegel- Journalisten Martin Morlock wurde ihr dagegen 1964 Unkollegialität, Karrieresucht sowie Gefühlskälte vorgeworfen, wogegen sich die auf diesen Artikel angesprochene Eiskunstläuferin ausdrücklich verwahrte.
    Der Laufstil von Kilius/ Bäumler galt im zeitgenössischen Vergleich als sportlich ausgesprochen anspruchsvoll und von artistischen Schwierigkeiten geprägt. Bereits im Jahre 1959 wählten die deutschen Sportjournalisten Kilius nach ihrem ersten Europameistertitel zur "Sportlerin des Jahres".
    Im Jahre 1964 schloß Marika Kilius einen Schallplattenvertrag mit dem deutschen Ableger der amerikanischen Plattenfirma Columbia (CBS Records) ab und veröffentlichte bereits im Februar dieses Jahres die Single "Wenn die Cowboys träumen"/ Zwei Indianer aus Winnipeg". Diese Einspielung erschien dann Anfang März in der Hitparade der Zeitschrift "Musikmarkt" und stieg dort bis auf Platz zwei. Ebenso erfolgreich war die Duettaufnahme mit Hans- Jürgen Bäumler "Honeymoon in St. Tropez", die im Juli 1964 Platz zwei erreichte und sich ebenso wie die Ersteinspielung einige hunderttausend Mal verkaufte. Ebenfalls in die Charts gelangten die Folgetitel "Kavalier, Kavalier", "Ich bin kein Eskimo", und eine weitere Duettaufnahme mit Bäumler unter dem Titel "Erst kam ein verliebter Blick". Bis zum Jahre 1965 nahm Marika Kilius insgesamt fünf Solo- und drei Duettsingles mit Hans- Jürgen Bäumler auf.
    Parallel zu ihren ersten Plattenaufnahmen wirkte Kilius, wie bereits erwähnt, in dem Eisrevuefilm von Franz Antel "Die große Kür" mit. Der Film hatte im Oktober 1965 Premiere und erhielt ein Jahr später trotz seines künstlerisch eher bescheidenen Anspruchs die "Goldene Leinwand" für drei Millionen Kinobesucher. Im Jahre 1967 folgte eine Fortsetzung unter dem Titel "Das große Glück", und 1971 waren Kilius/ Bäumler noch einmal in einem Cameo- Auftritt in dem Streifen "Einer spinnt immer" zu sehen.
    Zwischen 1964 und 1987 trat Marika Kilius nach dem Abschluß ihrer Profikarriere mit teils mehrjährigen Unterbrechungen in verschiedenen kommerziell geprägten Eisrevuen zusammen mit ihrem Partner Bäumler bis zu dessen Karriereende Anfang der 80er Jahre auf. Mit Mitte vierzig beendete die am 24. März 1943 in Frankfurt geborene Marika Kilius nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Verletzungen ihre Karriere als Eiskunstläuferin.

    www.youtube.com/watch?v=MOd_54b6uuw
    www.youtube.com/watch?v=5ceq-pRsngU
    www.youtube.com/watch?v=qvjIAK3ZXfc
    www.youtube.com/watch?v=as4qzjtfTAg