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    Sonntag, 25. Juni 2023, 16:23

    Wanda Jackson - Let´s Have a Party

    Zwar hatte sie in Deutschland nur eine verhältnismäßig kurze Karriere vorzuweisen, dennoch ist Wanda Jackson eine in vielerlei Hinsicht hochinteressante Interpretin, wie wir nachfolgend sehen werden.
    Geboren wurde sie am 20. September 1937 in Maud/ Oklahoma und wuchs ab ihrem vierten Lebensjahr in Kalifornien auf. Bereits als Kind lernte sie Klavier und Gitarre , gewann mit fünfzehn Jahren einen Talentwettbewerb und trat infolge täglich eine Viertelstunde in einem lokalen Radiosender auf. Dort hörte sie der Countrysänger Hank Thompson und ermutigte sie zu weiteren Schritten in ihrer musikalischen Karriere. Nach ihrem High School- Abschluß ging Wanda Jackson in den Jahren 1955/56 auf Tournee, unter anderem mit dem damaligen Shooting Star Elvis Presley, der ihr riet, von Countrymusik auf Rockabilly umzusteigen.
    Im Jahre 1961 heiratete Wanda Jackson Wendell Goodman, der seinen gutdotierten Job bei IBM aufgab, um ihr musikalischer Manager zu werden. Die Sängerin war die erste Frau in der westlichen Musikszene, die analog zu ihren männlichen Kollegen "Wild Music" machte und ihre Songs mit rauher Stimme vortrug. Für die damals noch sehr konservativen USA war dies allerdings nicht unbedingt ein Wettbewerbsvorteil, und so feierte Wanda Jackson ihre größten Erfolge zunächst im Ausland, indem sie u.a. auch auf Deutsch, Niederländisch und Japanisch sang.
    Im Jahre 1959 stand "Fujiyama Mama" monatelang an der Spitze der japanischen Hitparade, obwohl der Text recht rauhbeinig auf die Atombombenwürfe von 1945 anspielte: " I´ve been to Nagasaki, Hiroshima too, the things I did to them baby, I can do to you". Wanda Jackson´s bis heute bekanntester Rock-n-Roll- Erfolg war der 1960 eingespielte Titel "Let´s Have a Party" . Weitere Hits waren "Silver Threads And Golden Needles", "Stupid Cupid", "Right or Wrong" sowie "Mean, Mean Man". In den USA am erfolgreichsten wurde "In the Middle of a Heartache" von 1961. Im darauffolgenden Jahr hatte sie noch einmal kleinere Erfolge mit "A Little Bitty Tear" und mit "If I Cried Every Time You Hurt Me". Insgesamt konnten sich zwischen 1960 und 1962 fünf Einspielungen von Wanda Jackson in den amerikanischen Charts positionieren.
    In Deutschland dagegen fand sie mit ihren etwas sanfteren Liedern ihr Publikum und hatte dennoch bei uns zwischen April 1965 und Januar 1967 nur eine relativ kurze Erfolgsphase. Am erfolgreichsten war Wanda Jackson in Deutschland mit ihrem Titel "Santo Domingo", der 1965 Platz fünf der deutschen Charts und sogar Platz eins der Bravo- Hitparade erreichen konnte. Anders als die meisten anderen Stars dieser Zeit aus Großbritannien und Amerika, nahm die Sängerin keine deutschsprachigen Coverversionen ihrer englischsprachigen Hits auf, sondern spielte Titel ein, die explizit nur für sie geschrieben wurden, so z.B. "Doch dann kam Johnny" oder "Wer an das Meer sein Herz verliert". Dagegen wurden gelegentlich auch US- Hits anderer Interpreten verwendet, wobei die Instrumentalplaybacks bei Electrola in Köln vorproduziert wurden.
    Wanda Jackson´s letzter Erfolg in Deutschland war fast schon prophetisch "Wenn der Abschied kommt", der im Januar 1967 bis auf Platz 32 der deutschen Charts kletterte.
    Neben Rock-N-Roll und Country sang Wanda Jackson insbesondere in den 70er Jahren auch Gospel- Titel. Während ihrer Karriere nahm sie über fünfzig Alben auf und ging auch "im Alter" immer noch auf Tournee. Sie erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem wurde sie in die Oklahoma Hall of Fame, die Rockabilly Hall of Fame und die International Gospel Music Hall of Fame aufgenommen. Wanda Jackson lebt heute noch.

    www.youtube.com/watch?v=ztFHvNwRb6Q
    www.youtube.com/watch?v=7ksBcV-qrgo
    www.youtube.com/watch?v=Bij0Q6AjpnM
    www.youtube.com/watch?v=fLk90AADp7I

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    Montag, 26. Juni 2023, 09:31

    Let´s Have a Party

    Mitte der 60er hörte ich einen fetzigen Song mit einer außergewöhnlichen Stimme im Radio. Da ich noch kein Englisch verstand, der Sound unseres Radios auch nicht so toll war, glaubte ich in dem Song zwei mir sehr bekannte Namen zu hören: Max und Moritz. Erst etliche Zeit später erfuhr ich den Namen "Let´s Have a Party" und die Interpretin des Songs, Wanda Jackson. Aber immer noch glaubte ich, dass es Max und Moritz waren, die diese Party veranstalteten ("... { Max 'n' Moritz } have a party tonight").

    Wanda Jackson war für mich immer die Rockabilly Queen. Ihre englischsprachigen Alben aus den späten 50ern, frühen 60ern, wie z.B. "There's a Party Goin On" höre ich noch heute. Ihre deutschsprachigen Schlager habe ich allerdings verpasst.

    Aber nicht nur Wanda Jackson, der Rockabilly ist noch lange nicht tot. Inzwischen gibt es auch deutsche Bands, die mit ihrem Sound die 50er- und frühen 60er-Jahre wieder auferstehen lassen, z.B. "Sandy and The Wild Wombats". Ihre LP "The Girl Cant't Help It" von 2015 landet bei mir noch häufig auf dem Plattenteller.


    Sandy and The Wild Wombats - Wild One