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    Freitag, 23. Juni 2023, 16:15

    Friedel Hensch & die Cypris

    Geboren wurde Friedel Hensch am 7. Juli 1906 in Landsberg/ Warthe und gehörte somit bereits zu den "Oldies" der Unterhaltungsindustrie der 50er und 60er Jahre. Zusammen mit ihrem späteren Mann Werner Cypris (1922-2000) , den sie 1947 heiratete, und dessen Freund Karl Geithner gründete sie bereits im Oktober 1945 in Hamburg die Gesangs- Formation "Friedel Hensch und die Cypris" , die sich in den 50er Jahren als Quartett mit dem weiteren Mitglied Heinz Bartels zu einem der erfolgreichsten Gesangsensembles entwickelte. Im Januar 1946 trat die Gruppe erstmals im Hamburger "Ballhaus Richter" auf der Reeperbahn auf und feierte mit ihrer musikalisch swingenden Schau einen Riesenerfolg. Fast über Nacht wurden sie zu gefragten Stars, vom Hansa- Theater in Hamburg bis zum Tivoli in Göteborg, von der Mailänder Scala bis zur Weltausstellung in Brüssel 1958. Als Bartels bereits 1947 wieder die Formation verließ, stieß Kurt Krysock an seine Stelle, der wiederum 1957 nach Kanada auswanderte. Ersetzt wurde er durch Hans- Joachim Kipka, der bis zum Jahre 1961 dem Ensemble angehörte, danach traten die "Cypris" nur noch als Trio auf.
    Die "Cypris" sangen sich bis Ende der 50er Jahre in die Herzen ihrer Fans, ob mit den humorigen Liedern vom "Tango- Max", "Ach Egon" (1952), bis hin zum gefühlvollen "Holdrio, liebes Echo" (1950), "Oh Heideröslein" (1953), "Der Wilddieb" (1954) oder "Das alte Försterhaus" (1954) und trafen damit perfekt den Zeitgeist der 50er Jahre. Was heute oft verächtlich als Schnulzen dieser Zeit abgetan wird, traf in den Wirtschaftswunderjahren oft genau den Geschmack eines breiten Publikums, das sich entspannen und unterhalten werden wollte. Wie auch in den populären Heimatfilmen jener Zeit, in denen es von landschaftlicher Idylle, Sennerinnen, Jägern und Wilderern nur so wimmelte, traten auch in den Schlagern der "Cypris" althergebrachte Berufe auf, die heute weitgehend verschwunden sind.
    Im Jahre 1953 erhielt die erfolgreiche Formation ein Angebot, für zwei Jahre in die USA zu gehen, lehnte dies jedoch ab, da sie in Deutschland ausgebucht war und fürchtete, nach zwei Auslandsjahren in ihrem Herkunftstland an Popularität verlieren zu können.
    Ihre letzte Hit- Notierung konnte Friedel Hensch , die auch als Solokünstlerin mit ihren Chansons Erfolge hatte, im Jahre 1962 mit "Mein Ideal" verbuchen, einer musikalischen Antwort auf das Lied von Charles Aznavour "Du läßt dich geh´n".
    Auch auf der Leinwand waren "Die Cypris" in insgesamt elf Produktionen zu sehen und zu hören. Im Jahre 1950 engagierte Komponist Michael Jary die Formation für den Film "Mädchen mit Beziehungen" und danach für "Das singende Hotel". Darüber hinaus sangen und spielten sie unter anderem in dem Streifen "Heimweh nach dir" (1952), der den Titel "Egon" zum Welterfolg werden ließ, in "Schlagerparade" (1953), "Der Himmel ist nie ausverkauft" (1955), "Symphonie in Gold" (1956), "Wenn Frauen schwindeln" (1957), "Natürlich die Autofahrer" (1959) sowie in dem Heinz Erhardt- Lustspiel "Ach Egon" (1961), wo sie noch einmal ihren gleichnamigen Hit aus dem Jahre 1952 zum Besten gaben.
    Im Oktober 1970 verabschiedete sich das Ensemble von der Bühne in der TV- Show "Drei mal neun"; nachdem es auf über acht Millionen verkaufte Tonträger, eine Goldene Schallplatte sowie auf Auftritte in ungezählten Rundfunk- und TV- Sendungen zurückblicken konnte.
    Nach längerer Krankheit starb Friedel Hensch am 31. Dezember 1990 im Alter von 84 Jahren in Hamburg, ihr Mann Werner Cypris folgte ihr zehn Jahre später. Ihre letzte Ruhestätte fanden Friedel Hensch und ihr Ehemann auf dem Neuen Niendorfer Friedhof in Hamburg.
    Im Arcadia Verlag erschien bereits 1954 ein kleines Bändchen über Friedel Hensch mit ihren "Cypris"; die Biographie, die auch einige Fotos beinhaltet, wurde von Dr. Ernst Schmacke verfaßt.

    www.youtube.com/watch?v=Qnrhuth-1F4
    www.youtube.com/watch?v=EJqvc2OlMSI
    www.youtube.com/watch?v=QYeV0BF8of4

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    Freitag, 23. Juni 2023, 17:02

    RE: Friedel Hensch & die Cypris

    Was heute oft verächtlich als Schnulzen dieser Zeit abgetan wird, traf in den Wirtschaftswunderjahren oft genau den Geschmack eines breiten Publikums, das sich entspannen und unterhalten werden wollte.


    Das verkaufte sich damals halt gut. Was nicht ausschließt, das man zwischendurch mal einen Song für die Rock'n'rollende Jugend auflegte.

    Friedel Hensch und die Cyprys - Red River Rock (Komm zurück in das Tal ...)

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    Freitag, 23. Juni 2023, 18:09

    Bekanntheitsgrad von Friedel Hensch und den Cypris

    Als Geburtsjahrgang 1957 waren mir erstaunlich viele Titel dieser Information wohlbekannt, so z.B. "Egon" und die "Hymne auf Wanne Eickel", während ich viele der ausgesprochenen Heimatschnulzen noch nie gehört habe. Da sind wohl zumindest einige der Titel von Friedel Hensch im Lauf der Jahrzehnte zu Evergreens geworden... :thumbup: