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    Donnerstag, 25. Januar 2024, 15:20

    Asterix

    Kennengelernt habe ich ihn erst während der frühen 70er Jahre, als mein Schulkumpel Klaus D. mir die Alben über den agilen Keltenkrieger und seinen dicken Freund dankenswerterweise leihweise überließ. Zwar bekam ich damals Taschengeld, hatte aber immer noch eine geradezu magische "Beißhemmung" bei Comics, die jenseits der magischen Grenze von einer DM lagen. Eine typische Comic- Sozialisation der 60er Jahre eben. ;)
    Wie auch immer: Asterix und seine Freunde wurden speziell für den Start der erstmals im Jahre 1959 erschienenen Jugendzeitschrift "Pilote" im Verlag Dargaud entwickelt und erfunden. Goscinny wurde dann später deren langjähriger Chefredakteur, und Uderzo wurde Artdirector. Die erste Seite der ersten Geschichte (Asterix der Gallier) wurde erstmalig in der zu Promotionszwecken herausgegebenen Nullnummer dieser Zeitschrift veröffentlicht, später dann in der offiziellen No. 1 vom 29. Oktober 1959. Die Abenteuer von Asterix und seinen Freunden wurden in "Pilote" zunächst in Fortsetzungen von jeweils nur ein bis zwei Seiten erstveröffentlicht und erst später nach ihrem durchschlagenden Erfolg in Alben zusammengefaßt und in den Handel gebracht. Die ursprüngliche seitenweise Veröffentlichung prägte auch den Handlungsverlauf der frühen Asterix- Geschichten, die auf nahezu jeder Seite mit einem sog. "Cliffhanger" endeten, um zum Kauf des nächsten Heftes anzuregen.
    Ab 1974 veröffentlichten Goscinny und Uderzo dann nicht mehr in "Pilote", da die etablierte "Marke" Asterix nun meist direkt in Albenform von Dargaud auf den Markt gebracht werden konnte. Nach Goscinnys Tod im Jahre 1977 wurde Uderzo von Dargaud per Gerichtsentscheid dazu veranlaßt, das angefangene Album "Asterix bei den Belgiern" fertigzustellen, revanchierte sich im Anschluß aber dadurch, daß er seinen eigenen Verlag, Les Èditions Albert René, gründete und die Comicreihe sowohl als Zeichner als auch als Autor selbständig weiterführte.
    Die zeichnerische Qualität in den seit 1977 entstandenen neuen Asterix- Geschichten war weiterhin hoch, jedoch vermißten viele Fans der ersten Stunde den Humor und das erzählerische Können Goscinnys. Unabhängig davon stellten die sukzessive neu erschienenen Asterix- Bände einen Auflagenrekord nach dem anderen auf, wobei auch ein geschicktes Marketing eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte. Während es früher noch in einigen Fällen zu zumindest auszugsweisen Vorabveröffentlichungen kam, wird der Inhalt der aktuellen Geschichten heute bis zum gleichzeitigen Start in vielen Ländern mit großem verlagstechnischen Aufwand geheim gehalten. Seit dem Erscheinen von "Asterix und Latraviata" im Jahre 2001 zeichnete Uderzo aus Altersgründen nur noch die Entwürfe, während die endgültigen Tuschezeichnungen von den marrokkanischen Brüdern Frédéric und Thierry Mébarki stammten.
    Über lange Jahre bestand Uderzo darauf, daß nach seinem Rückzug aus dem Asterix- Geschäft keine weiteren Abenteuer des Galliers mehr veröffentlicht werden sollten. Am 12. Dezember 2008 verkaufte er jedoch seinen vierzig Prozent- Anteil von Les Editions Albert René an Hachette Livre , hinzu kamen weitere zwanzig Prozent Firmenanteil von Goscinnys Tochter Anne. Bedingung für den Verkauf war, daß die Reihe auch ohne die Beteiligung Uderzos weitergeführt werden könne. Im Vorfeld der Veröffentlichung des Jubiläumsbandes von 2009 gab Uderzo bekannt, daß die Mébarki- Brüder die Reihe fortführen sollten, wenn er dies gesundheitsbedingt nicht mehr könne. Mitte 2011 kündigte Uderzo an, daß der Folgeband von Fréderic Mébarki gezeichnet und von Jean- Yves Ferri geschrieben werden sollte. Im Oktober 2012 gab der Verlag Albert René jedoch bekannt, daß die Zeichnungen nun von Didier Conrad übernommen werden sollten, da sich Mébarki aufgrund der hohen Erwartungshaltung seitens der Leserschaft von dieser Aufgabe zurückgezogen habe.
    Der erste Band aus der Feder von Jean Yves Ferri und Didier Conrad, Asterix bei den Pikten, erschien am 24. Oktober 2013. Auch die im Anschluß erschienenen Bände wurden von den beiden zusammen erarbeitet. Ende 2022 gab der Verlag bekannt, daß sich Ferri anderen Projekten widmen wolle und stattdessen Fabrice Caro für den 2023 geplanten vierzigsten Asterix- Band als Autor fungieren werde.
    Bis zum Jahre 2023 wurden relativ überschaubare vierzig Asterix- Bände veröffentlicht, darunter achtundreißig mit Geschichten in Albenlänge. Band 34 "Asterix und Obelix feiern Geburtstag" ist eine Kompilation aus neuen und teilweise sehr alten Geschichten, die redaktionell für den Jubiläumsband miteinander verbunden wurden. Nachfolgend die chronologische Auflistung der Asterix- Bände mit ihrem jeweiligen Erscheinungsjahr in Deutschland:

    Band 1: Asterix der Gallier (1968 )
    Band 2: Asterix und Kleopatra (1968 )
    Band 3: Asterix als Gladiator (1969)
    Band 4: Der Kampf der Häuptlinge (1969)
    Band 5: Die goldene Sichel (1970)
    Band 6: Tour de France (1970)
    Band 7: Asterix und die Goten (1970)
    Band 8: Asterix bei den Briten (1971)
    Band 9: Asterix und die Normannen (1971)
    Band 10: Asterix als Legionär (1971)
    Band 11: Asterix und der Avernerschild (1972)
    Band 12: Asterix bei den Olympischen Spielen (1972)
    Band 13: Asterix und der Kupferkessel (1972)
    Band 14: Asterix in Spanien (1973)
    Band 15: Streit um Asterix (1973)
    Band 16: Asterix bei den Schweizern (1973)
    Band 17: Die Trabantenstadt (1974)
    Band 18: Die Lorbeeren des Cäsar (1974)
    Band 19: Der Seher (1975)
    Band 20: Asterix auf Korsika (1975)
    Band 21: Das Geschenk Cäsars (1976)
    Band 22: Die große Überfahrt (1976)
    Band 23: Obelix GmbH & Co. KG (1978 )
    Band 24 : Asterix bei den Belgiern (1979)
    Band 25: Der große Graben (1980)
    Band 26: Die Odyssee (1982)
    Band 27: Der Sohn des Asterix (1983)
    Band 28: Asterix im Morgenland (1987)
    Band 29: Asterix und Maestria (1991)
    Band 30: Obelix auf Kreuzfahrt (1996)
    Band 31: Asterix und Latraviata (2001)
    Band 32: Asterix plaudert aus der Schule (2003)
    Band 33: Gallien in Gefahr (2005)
    Band 34: Asterix und Obelix feiern Geburtstag (2009)
    Band 35: Asterix bei den Pikten (2013)
    Band 36: Der Papyrus des Cäsar (2015)
    Band 37: Asterix in Italien (2017)
    Band 38: Die Tochter des Vercingetorix (2019)
    Band 39: Asterix und der Greif (2021)
    Band 40: Die weiße Iris (2023)

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    Donnerstag, 23. Mai 2024, 16:40

    Wie alles anfing: Asterix der Gallier / Astérix le Gaulois (1959)

    "Asterix der Gallier" war der erste Comic der langlebigen Reihe, der von Uderzo und Goscinny aus der Taufe gehoben wurde. Die Geschichte wurde im Jahre 1959 zunächst als Fortsetzungsstory in dem von Goscinny mitgegründeten französischen Comic- Magazin "Pilote" veröffentlicht. 1961 erschien die Geschichte noch einmal bei Dargaud als sogenannte "Pilote- Collection" mit einer Auflage von sechstausend Exemplaren.
    Bei uns in Deutschland wurde das erste Asterix- Abenteuer im Jahre 1966 unter dem Titel "Siggi der Unverwüstliche" in dem Kauka- Jugendmagazin "Lupo Modern" veröffentlicht. Zwischen Kauka und den Urhebern von "Asterix" kam es wegen der stark veränderten Übersetzung bald zum Rechtsstreit, und Rolf Kauka wurde die Lizenz wieder entzogen. Hätte der Verleger damals gewußt, wie erfolgreich der Gallier in den Folgejahrzehnten werden würde, hätte er vielleicht anders gehandelt... Episode Nummer eins erschien stattdessen 1968 in einer geänderten deutschen Übersetzung im Ehapa- Verlag. Eine englische Übersetzung wurde erstmals 1969 im Brockhampton Press Verlag veröffentlicht.
    Im Jahre 1967 wurde die Comicversion unter dem Titel "Asterix der Gallier" verfilmt, bei uns fand die Uraufführung mit deutscher Synchro im Jahre 1971 statt. 1986 erschien über das Europa- Label eine Hörspielfassung, 1997 eine weitere von Karussell.
    Der erste Band der Asterix- Reihe unterscheidet sich von den nachfolgenden Abenteuern vor allem durch einen etwas anderen Zeichenstil. Darüber hinaus finden sich einige inhaltliche Besonderheiten, die in den Folgebänden so nicht mehr auftauchen. So lebt "Miraculix" in einer Höhle im Wald und benutzt einen Gehstock. Obelix trägt in Band eins laufend eine Axt, die in den Folgebänden nicht mehr auftaucht. In diesem Band tritt er auch nur als Nebenfigur auf, denn Asterix bestreitet dieses allererste Abenteuer noch weitgehend im Alleingang.
    Für alle Nicht- Asterixfans sei noch kurz die Handlung dieses Kult- Comics umrissen. Wir schreiben das Jahr 50 v. Chr. Die Römer haben ganz Gallien mit Ausnahme eines kleinen keltischen Dorfes erobert, das von vier römischen Lagern (Kleinbonum, Aquarium, Babaorum und Laudanum) umgeben ist. Nachdem erneut eine römische Patrouille von nur einem einzigen Gallier verprügelt worden ist, wollen die Römer endlich hinter das Geheimnis der übermenschlichen Kraft der Gallier kommen. Einem römischen Spion gelingt es schließlich, Asterix und dem Druiden Miraculix das Geheimnis des Zaubertranks zu entreißen, der übernatürliche Kräfte verleiht. Die Römer finden heraus, daß die Wirkung des Tranks nur einige Stunden anhält, und kidnappen Miraculix, der den Römern den Zaubertrank zubereiten soll, was dieser jedoch verweigert. Schließlich schleicht sich Asterix in das Römerlager ein, um Miraculix zu befreien, wird aber entdeckt und gefangengenommen. Zum Schein geht Miraculix nun auf das Begehren der Römer ein, braut statt des Zaubertranks aber ein Getränk, das den Haarwuchs ungemein fördert. Nach allerlei Verwicklungen tritt niemand Geringerer als Gaius Julius Caesar selbst auf den Plan und verbannnt den intriganten Lagerkommandanten Gaius Bonus in die Innere Mongolei, wo gerade Aufstände von Barbaren stattfinden. Daraufhin läßt Caesar Asterix und Miraculix frei, da sie ihm einen Dienst erwiesen haben, er meint jedoch, daß der Held unserer Geschichte und er selbst sich bald wieder gegenüberstehen würden. Was nicht zu bestreiten ist... ;)

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    Freitag, 24. Mai 2024, 15:28

    Der Dauerbrenner: Asterix und Kleopatra / Astérix et Cléopatre (1963)

    Zunächst war "Astérix et Cléopatre" seit dem 5. Dezember 1963 über 41 Folgen in den Ausgaben 215 bis 257 des französischen Comic- Magazins "Pilote" erschienen. Als Einzelalbum erschien diese Story erstmals im Jahre 1965 bei Dargaud, ab 1966 wurde es als sechster Band der Reihe nachgedruckt. Im Jahre 1999 erfolgte eine Neuauflage bei Hachette. Bei uns in Deutschland erschien die erste übersetzte Auflage im Jahre 1969 bei Ehapa unter Band zwei der Reihe, während "Astérix et Cléopatre" im Ursprungsland Frankreich als Band sechs gilt. Seit 2002 erscheint diese Ausgabe mit einem veränderten Titelbild. "Asterix und Kleopatra" gehört mit mehr als 2,4 Millionen verkauften Exemplaren in deutscher Sprache zu den erfolgreichsten Ausgaben dieser Serie. Bereits 1968 diente der Comic als Vorlage für den gleichnamigen Zeichentrickfilm, und im Jahre 2002 erschien der Realfilm: Asterix & Obelix: Mission Kleopatra.
    Worum geht es in diesem Asterix- Band ? Julius Caesar will Königin Kleopatra bei einem Staatsbesuch in Ägypten klarmachen, daß ihr Volk mittlerweile in Dekadenz dahinsieche und aus diesem Grund von den Römern regiert werden müsse. Daraufhin bietet Kleopatra Caesar eine Wette an. In nur drei Monaten will sie Caesar einen prunkvollen Palast in Alexandria bauen lassen. Als Architekt wird Numerobis verpflichtet, der in Gallien Rat bei seinem alten Freund Miraculix sucht. Dieser erklärt sich bereit, zusammen mit Asterix und Obelix nach Ägypten zu reisen und Numerobis beim Bau des Palastes zu unterstützen. Unterwegs treffen die Gallier auf Piraten, die allerdings lieber ihr Schiff selbst versenken, um den überlegenen Galliern nicht in die Hände zu fallen.
    In Alexandria stellt sich heraus, daß Numerobis wirklich Hilfe braucht, denn der Palast weist einige Konstruktionsfehler auf. Hinzu kommt sein Gegenspieler Pyradonis, der die ägyptischen Bauarbeiter zum Streik aufwiegelt. Doch durch die Hilfe von Miraculix Zaubertrank wird die Arbeit an der Baustelle sehr erleichtert und beschleunigt. Nach allerlei Abenteuern verirren sich die Gallier in einer Pyramide und werden durch die Hilfe des kleinen Hundes Idefix wieder daraus befreit.
    Pyradonis intrigiert mittlerweile weiter gegen die Gallier und schickt Kleopatra einen vergifteten Kuchen, der angeblich ein Geschenk der Gallier sein soll, worauf diese eingekerkert werden. Die Intrige wird jedoch aufgeklärt, und die Gallier können auf die Baustelle zurückkehren.
    Caesar ist mittlerweile überrascht und empört darüber, daß die Palastbaustelle so große Fortschritte macht, und schickt seinen Spion Ginfiz dorthin. Dieser findet heraus, daß die drei Gallier vor Ort sind und die Arbeiter mit Zaubertrank versorgt werden, worauf Caesar die Baustelle abriegeln und mit Onagern beschießen läßt. Kleopatra erfährt von diesen Vorgängen und stellt Casar zur Rede, worauf dieser kleinlaut verspricht, die angerichteten Schäden wieder beseitigen zu lassen.
    Schließlich kann der Bautermin eingehalten werden, Numerobis wird mit Gold überschüttet und versöhnt sich selbst mit seinem Gegenspieler Pyradonis, während die Gallier auf einem ägyptischen Schiff nach Hause zurückkehren, wo ein traditionelles keltisches Bankett sie erwartet.

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    Samstag, 25. Mai 2024, 16:18

    Asterix als Gladiator / Astérix gladiateur (1962)

    Die Geschichte um den "Karrieresprung" von Asterix gehört bis heute zu den beliebtesten der Reihe und erschien erstmals 1962 als Serie in den Nummern 126 bis 168 des französischen Magazins "Pilote". Im Jahre 1964 erfolgte die erste Albenveröffentlichung bei Dargaud. In der deutschen Erstübersetzung wurde eine teils stark veränderte Version in den Ausgaben 16 bis 26 des Kauka- Jugendmagazins "Lupo modern" unter dem Titel "Kampf um Rom" herausgegeben, wo Asterix und Obelix unter den Namen "Siggi und Babarras" auftraten. Nach Rolf Kaukas Verlust der Veröffentlichungsrechte wurde 1968 eine von Gudrun Penndorf verfaßte Neuübersetzung im Ehapa- Magazin "MV- Comix" (Heft 31 bis 38/1968 ) und 1969 als drittes Album der deutschen Asterix- Reihe herausgebracht. Im Jahre 2002 wurde dieser Band mit einem geänderten Titelbild neu veröffentlicht. Unter anderem wurde "Asterix der Gladiator" auch auf Englisch, Spanisch, Türkisch sowie in den deutschen Mundarten Kölsch, Kärntnerisch, Saarländisch und Bairisch übersetzt.
    Der im Jahre 1985 erschienene Zeichentrickfilm "Asterix - Sieg über Cäsar" basiert zum Teil auf diesem Comic und zum anderen Teil auf dem Band "Asterix als Legionär".
    Worum geht es ? Der römische Präfekt Galliens fährt nach Rom in Urlaub und sieht sich in der Pflicht, Julius Cäsar ein Geschenk zu machen. Legionäre fangen daher den gallischen Barden Troubadix, der auf einer römischen Galeere nach Rom verfrachtet wird. Auch Asterix und Obelix brechen nach Rom auf, um Troubadix wieder zu befreien. In Rom beschließt Cäsar, Troubadix bei den nächsten Zirkusspielen den Löwen zum Fraß vorwerfen zu lassen. Im Gegenzug beschließen Asterix und Obelix, die davon Wind bekommen haben, sich zu Gladiatoren ausbilden zu lassen, um so in den Zirkus gelangen und Troubadix befreien zu können. Zwar tritt Troubadix tatsächlich im Zirkus auf, jedoch ist seine zunächst vorgebrachte Sangeskunst so entsetzlich, daß Publikum und Löwen gleichermaßen entsetzt sind und das Hasenpanier ergreifen. Cäsar wiederum ist entsetzt über die folgenden Gladiatorenkämpfe, da die weit überlegenen Gallier den Gladiatoren anstatt Kämpfen auf Leben und Tod nur harmlose Ratespielchen beigebracht haben. Nach einer ausgiebigen Prügelei mit einer Kohorte von Cäsars besten Legionären ist das Publikum aber zufriedengestellt, und Cäsar schenkt zur Belohnung den Galliern die Freiheit.
    Wieder in Gallien angekommen, gibt es den traditionellen Festschmaus im Dorf, bei dem Troubadix "traditionell" gefesselt und geknebelt wird, um ihn wie immer am Singen zu hindern.
    Anzumerken wäre noch, daß in "Asterix als Gladiator" Obelix erstmalig seinen später legendär gewordenen Satz "Die spinnen, die Römer" zum besten gegeben hat. ;)
    Zu dem sehr gut gemachten Hörspiel von Karussell geht es hier:
    www.youtube.com/watch?v=WqiU7sfYtSA

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    Sonntag, 26. Mai 2024, 16:01

    Asterix - Der Kampf der Häuptlinge / Le combat des chefs (1964)

    Die Geschichte um den "Kampf der Häuptlinge" genießt bei vielen Fans vielleicht etwas weniger Popularität als die vorangegangenen Alben, was möglicherweise dem Umstand geschuldet ist, daß die beiden Protagonisten der Reihe diesmal nicht "reisend" ihre Abenteuer erleben, sondern sich der Plot weitgehend im Umfeld des Dorfes der Gallier bewegt.
    Die Erstveröffentlichung erfolgte im Jahre 1964 wie bisher auch in dem französischen Comic- Magazin "Pilote". Nach der Erstedition in Hochdeutsch erschienen in den letzten Jahren auch fünf Mundart- Versionen, so 1998 in Ostfränkisch (Di Haiptling raffm´s raus !), 2001 in Münchnerisch (Ozabfd is !), 2006 in Unterfränkisch (Da boxe di Beudel), 2019 in Ruhrgebietsdeutsch (Voll auffe Omme !) und 2022 auf Kölsch (Et Baasjezänks).
    Im Jahre 1989 diente "Le combat des chefs" als Vorlage für einen Teil des Zeichentrickfilms "Asterix- Operation Hinkelstein".
    Worum geht es in "Der Kampf der Häuptlinge" ? Die Römer probieren eine neue Taktik aus, um die unbotsamen Gallier doch noch besiegen zu können, indem sie einen Kampf der gallischen Häuptlinge veranstalten. Der Sieger dieses Kampfes wird traditionell zum Oberhäuptling beider Stämme ernannt. Zu diesem Zweck suchen die Römer den ihnen besonders gewogenen Häuptling Augenblix aus, der körperlich nahezu unbesiegbar ist. Um sicherzustellen, daß Majestix auch von diesem besiegt wird, soll vorher Druide Miraculix gefangengenommen werden, damit dieser keinen Zaubertrank mehr brauen kann. Bei dieser Aktion stehen Asterix und Obelix dem Druiden bei, wodurch dieser jedoch das Gedächtnis verliert und somit auch die Rezeptur des Zaubertranks vergessen hat. Um die Amnesie zu beheben, wird Druide und Heiler Amnesix in das Dorf gebeten, der jedoch durch den Wurf von Obelix Hinkelstein ebenfalls sein Gedächtnis verliert.
    Mittlerweile hat der Kampf der Häuptlinge begonnen, und Obelix hat endlich die rettende Idee, indem er seinen Hinkelstein ein zweites Mal auf Miraculix wirft, wodurch dieser gesundet und den Zaubertrank kochen kann. Majestix erhält diesen in einer Kampfpause und kann nun seinen Kontrahenten Augenblix mit einem einzigen Faustschlag besiegen.
    Die Römer sehen sich um ihren Sieg betrogen, greifen das Dorf an und werden jedoch durch die Wirkung des Zaubertrankes von den Galliern besiegt. Majestix erweist sich jedoch als großzügig und verzichtet auf die Häuptlingswürde von Augenblix Stamm. Dieser wiederum hat ebenfalls sein Gedächtnis verloren, nachdem er während des Kampfes von einem Hinkelstein getroffen wurde. Sein Dorf Serum wendet sich daraufhin von der römischen Kultur ab und kehrt wieder zu den Bräuchen der Gallier zurück. Der Sieg wird wie immer im gallischen Dorf mit einem großen Festmahl gefeiert.
    Hier geht´s zum Hörspiel:
    www.youtube.com/watch?v=Lh8-YIbMeOg

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    Dienstag, 28. Mai 2024, 16:44

    Asterix - Die goldene Sichel / La Serpe d´or (1960)

    Die spannend- lustige Story wurde bereits ab August 1960 in den Ausgaben 42 bis 74 des französischen Comic- Magazins "Pilote" veröffentlicht, gefolgt von der ersten Albenedition bei Dargaud (Band 2) im Jahre 1962. Bei uns in Deutschland erschien "Die goldene Sichel" erstmal 1965 in den Ausgaben 6 bis 15 von "Lupo modern" unter der inhaltlichen Kauka- Verfremdung "Siggi und Barbarras". Die erste authentische Übersetzung von Gudrun Penndorf wurde 1968 in den Heften 38 bis 42 des Ehapa- Magazins "MV- Comix" veröffentlicht, gefolgt von der ersten Albenveröffentlichung im Jahre 1970 durch den Delta Verlag als fünfter Band der Asterix- Reihe. 2002 wurde dieses Album neu aufgelegt und erhielt ein neues Titelbild. "Die goldene Sichel" wurde international vermarktet und erschien u.a. auf Englisch, Spanisch, Türkisch, in Latein sowie in jüngerer Zeit in Düsseldorfer und saarländischem Dialekt.
    Worum geht es in der "Goldenen Sichel" ? Druide Miraculix zerbricht beim Schneiden von Misteln seine goldene Sichel, und Asterix und Obelix erklären sich bereit, für ihn ein neues Schneidegerät in Lutetia, dem heutigen Paris, zu besorgen. Bei ihrer Ankunft werden sie mit "modernen" Problemen wie Verkehrsstaus und Umweltverschmutzung konfrontiert und müssen zu allem Übel auch noch feststellen, daß der ihnen empfohlene Sichelschmied Talentix, ein entfernter Cousin von Obelix, verschwunden ist. Schließlich wird den beiden in einem Lokal eine goldene Sichel zum Wucherpreis angeboten, und die Verhandlungen arten in eine Prügelei aus. Asterix und Obelix werden von den Römern verhaftet und erfahren von einem Centurio, daß sich in Lutetia (Paris) eine "Sichelschieberbande" etabliert hat, die vermutlich auch Talentix entführt hat.
    Nach zahlreichen Abenteuern gelingt es den beiden, Talentix zu befreien und gleichzeitig dessen Sichelvorrat sicherzustellen. Aus Dankbarkeit schenkt Talentix den beiden seine schönste goldene Sichel, und Obelix wird im Gegenzug sein Gastgeschenk, einen Hinkelstein, los. Dann verabschieden sich die beiden und werden im gallischen Dorf wieder einmal mit einem Festmahl gefeiert.
    Hier geht´s zum Europa- Hörspiel:
    www.youtube.com/watch?v=BmgtB5S-hRs

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    Mittwoch, 29. Mai 2024, 16:06

    Asterix - Tour de France / Le Tour de Gaule (1963)

    "Le Tour de Gaule" gilt im Rahmen des Asterix- Universums als eine der originellsten Geschichten mit starkem Frankreich- Bezug, weist jedoch für die Puristen unter den Historikern einige Ungereimtheiten auf. So wurde die Stadtmauer um Rouen erst im dritten Jahrhundert erbaut, das später mondäne Nizza war zu Asterix Zeiten lediglich eine militärische Festung und Weißwein gab es erst in der Neuzeit. Dennoch gilt die Geschichte, in der Asterix und Obelix mit dem Ziel durch ganz Gallien reisen, in verschiedenen Städten regionale Spezialitäten zu kaufen, um eine Wette gegen die Römer zu gewinnen, als eine der gelungensten des Teams Uderzo/ Goscinny.
    In Frankreich erschien "Le Tor de Gaule" erstmals 1963 im französischen Comicmagazin "Pilote" der Hefte 172 bis 213 und wurde bereits 1965 als Album bei Dargaud veröffentlicht. Bei uns in Deutschland wurde die Geschichte im Ehapa- Format "MV Comix" der Hefte 23 bis 31/1968 erstmals publiziert und 1970 als sechstes deutsches Album der Reihe herausgebracht. 2002 wurde dieser Band mit neuem Titelbild veröffentlicht. "Tour de France" erschien auch in den Fremdsprachen Englisch, Spanisch, Türkisch sowie in den letzten Jahren in den deutschen Mundarten Alemannisch sowie 2016 im Ruhrgebietsdialekt als "Tour de Ruhr".
    Worum geht es in "Tour de France" ? Die Legionäre von Kleinbonum greifen das gallische Dorf an, was für sie mit der üblichen Niederlage endet. Darauf läßt der römische Gesandte Nichtsalsverdrus das Lager der Gallier mit einem Palisadenzaun einzuschließen, worauf Asterix mit diesem eine Wette eingeht, trotz dieser Sperre eine Reise durch ganz Gallien unternehmen zu können. Von jeder Etappe will er eine Spezialität mitbringen und Nichtsalsverdrus nach seiner Rückkehr zu einem Festmahl einladen.
    Asterix und Obelix geingt es tatsächlich, die Blockade zu durchbrechen, und ihre abenteuerliche Reise durch Gallien beginnt, immer verfolgt von römischen Legionären. Unter anderem gelangen sie nach Rotamagus (Rouen), nach Lutetia (Paris), wo sie Kochschinken erwerben, nach Camaracum (Cambrai), wo sie Pfefferminzbonbons kaufen, nach Durocortorum (Reims), wo es Champagner für sie gibt, nach Lugdunum (Lyon), wo sie Lyoner Würste und Fleischklöße kaufen, nach Massilia (Marseille), wo es Fischsuppe für sie gibt, und nach Burdigala (Bordeaux), wo sie Austern und Weißwein erstehen. Zurückgekehrt ins Dorf, laden sie den römischen Gesandten wie verabredet zu einem Bankett ein und zeigen Nichtsalsverdrus, welche regionalen Spezialitäten sie mitgebracht haben. Als "Spezialität des Dorfes" erhält der Römer vor Beginn des Banketts eine gewaltige Ohrfeige.
    Idefix, der Schoßhund von Obelix, hat in "Tour de France" seinen ersten Auftritt, bleibt aber in dieser Geschichte zunächst noch namenlos. Zwar folgt er den Protagonisten die ganze Zeit auf ihrer Rundreise durch Gallien, wird aber erst am Ende der Geschichte von Obelix zur Kenntnis genommen.
    Hier geht´s zum Hörspiel:
    www.youtube.com/watch?v=V2FSqO3VJ-Q

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    Donnerstag, 30. Mai 2024, 16:14

    Asterix und die Goten / Astérix et les Goths (1961)

    Die erstmals im Jahre 1961 erschienene Veröffentlichung gilt bis heute, bezogen auf das Verhältnis zwischen Franzosen und Deutschen, als alles andere als unproblematisch. Benutzt wurden damals zahlreiche Klischees über die Deutschen, insbesondere über deren angeblichen Hang zum Militarismus, ihr Streben nach Macht, ihre vorgebliche Grausamkeit und auch, man mag es kaum glauben, ihren Hang zur Reinlichkeit. Als einziger politischer Ausweg zum "Kleinhalten" des östlichen Nachbarn wird eine Aufsplittung in mehrere Teilstaaten bzw. generell die deutsche Teilung angesehen. Zur Veranschaulichung des Textes tragen die Goten preußische Pickelhauben, und in der französischen Originalversion wurden sogar Hakenkreuze verwendet. Darüber hinaus "sprechen" die Goten in Frakturschrift, die den Lesern als typisch deutsch verkauft wurde. Vorgeworfen wurde den Urhebern daher nicht zu Unrecht das Hervorholen übelster Klischees aus der Zeit zwischen dem Deutsch- Französischen Krieg von 1870/71 und der Epoche des Ersten Weltkriegs. Albert Uderzo erklärte Jahre später halb entschuldigend, daß der Zweite Weltkrieg beim Ersterscheinen der Story noch nicht lange zurückgelegen hätte, so daß zu dieser Zeit eine dezidiert antideutsche Haltung noch diese Geschichte geprägt hätte.
    "Astérix et les Goths" wurde ab Mai 1961 im Comic- Magazin "Pilote" in den Heften 82 bis 122 veröffentlicht. Bei Dargaud erschien das entsprechende Album erstmals im Jahre 1963 als dritter Band der Reihe. Bei uns in Deutschland gab sich im Jahre 1965 Rolf Kauka alle Mühe, die Geschichte unter dem Titel "Siggi und die Ostgoten" in seinem Magazin "Lupo modern" grundlegend zu verändern, so daß die Story zu einer Auseinandersetzung zwischen West- (BRD) und Ostgoten (DDR) wurde. Letztere sprachen sogar mit sächsischem Dialekt, redeten sich mit "Genosse" an, und anstelle von Fraktur wurde teilweise rote Schrift verwendet. Diese Übersetzung gilt als die heute bekannteste von Kaukas Verfremdungen, führte zu einer politischen Debatte und sogar dazu, daß dieser Comic der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften vorgelegt wurde. Schließlich wurden auch Uderzo und Goscinny auf die "deutsche Umgestaltung" der Geschichte aufmerksam, und insbesondere auf Betreiben von Goscinny kündigte Dargaud daraufhin den Lizenzvertrag mit Kauka. Die freigewordenen Rechte wurden vom Egmont Verlag erworben, der ab 1968 mit der Publikation der ersten Asterix- Alben in neuer deutscher Übersetzung begann. Im Jahre 1970 erschien "Asterix und die Goten" dann erstmals als siebter Band der deutschen Edition.
    Worum geht es in "Asterix und die Goten" ? Asterix und Obelix begleiten Miraculix zu einem Treffen der gallischen Druiden und werden kurz vor ihrem Ziel von einer römischen Patrouille angehalten, die auf der Suche nach eingesickerten Goten ist. Diese sind tatsächlich heimlich in den Karnutenwald als Treffpunkt der Druiden eingedrungen und beabsichtigen, den Sieger des Druidenwettstreits zu entführen und mit dessen Hilfe ganz Gallien und sogar das Römische Reich zu erobern.
    Der Wettkampf wird, wie nicht anders zu erwarten, von Miraculix und dessen Zaubertrank gewonnen und dieser konsequent von den Goten in Gewahrsam genommen. Asterix und Obelix finden dies heraus und beschließen, den Entführern von Miraculix ins Land der Goten zu folgen. Cholerik, der Anführer der Goten, will nun unbedingt in den Besitz von Miraculix Zaubertrank gelangen, was dieser jedoch zunächst zu verhindern weiß. Nach zahlreichen Abenteuern gelingt es Miraculix, die Goten gegeneinander aufzubringen und er versorgt sie mit dem Zaubertrank, wodurch ein größerer und längeranhaltender Konflikt unter den Goten ausgelöst wird, die sogenannten "Asterixinischen Kriege".
    Die drei Gallier können nun unbehelligt in ihr Dorf zurückkehren, wo man sie bereits für tot erklärt hatte. Wie immer, wird zum Abschluß der Geschichte ein großes Fest für die Heimkehrer ausgerichtet.
    Hier geht´s zum (diesmal illustrierten) Hörspiel:

    www.youtube.com/watch?v=NRgJVO9xJ2A

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    Freitag, 31. Mai 2024, 16:39

    Asterix bei den Briten / Astérix chez les Bretons (1965)

    Im Vergleich zu den (germanischen) Goten kommen die (keltischen) Briten in der hier zu besprechenden Story trotz einiger historischer Ungereimtheiten deutlich besser weg. So werden gleich eine ganze Reihe von Stereotypen für das "Volk von der Insel" bemüht, z.B. die britische Höflichkeit und Zurückhaltung, die Vorliebe der Briten für Rugby, Tee, Minze, das Fahren auf der linken Seite, die penible Rasenpflege (die durch das regenreiche Klima deutlich erleichtert wird) und natürlich die typisch britischen Wetterverhältnisse wie häufiger Nebel und Regen.
    Im Comic werden die "Briten" als Verwandte der Gallier bezeichnet, was insofern stimmt, als Britannien in der Antike keltisch besiedelt war. Die heutigen "Briten", die in dieser Geschichte auf die Schippe genommen werden, stammen aber nicht nur von den Kelten, sondern auch von den Römern sowie von den Angelsachsen und Normannen ab, die im Zuge der Völkerwanderung ab dem 5. Jahrhundert n.Chr. die Insel besiedelten. Viele der ursprünglichen Kelten wurden dabei in die Randgebiete der Insel wie Wales, Cornwall und Schottland abgedrängt, wo sich ihre Sprachen bis in die heutige Zeit erhalten haben.
    Wie auch immer: "Astérix chez les Bretons" wurde ab September 1965 in den "Pilote"- Heften 307 bis 334 veröffentlicht und 1966 erstmals als Album bei Dargaud verlegt. Die deutsche Erstauflage des Albums erfolgte im Jahre 1971, gefolgt von einer Neuauflage im Jahre 2002 mit einem geänderten Cover. Zum Filmstart von "Asterix & Obelix - Im Auftrag ihrer Majestät" im Jahre 2012 erhielt der Comic nochmals ein verändertes Cover.
    "Asterix bei den Briten" bildete die Vorlage für den fünften Asterix- Zeichentrickfilm, der 1986 in Frankreich und ein Jahr später in Deutschland in den Kinos aufgeführt wurde. Auch diente er als Vorlage für die vierte Realverfilmung, die auch Elemente aus "Asterix und die Normannen" enthält.
    "Asterix und die Briten" erschien u.a auch in englischer, spanischer, türkischer und koreanischer Übersetzung.
    Worum geht es in dieser Geschichte ? Gaius Julius Cäsar beschließt, Britannien anzugreifen. Wegen der seltsamen Gebräuche der Briten, u.a. legen sie jeden Tag um 5 Uhr nachmittags ihre Teepause ein, gestaltet sich der Feldzug erfolgreich. Nur ein kleines keltisches Dorf leistet weiterhin Widerstand, und seine Bewohner beschließen, Teefax, einen Vetter von Asterix, nach Gallien zu senden, damit dieser den legendären Zaubertrank besorgt. Der Plan gelingt, und Teefax, Asterix und Obelix sowie der Zaubertrank treten gemeinsam die Reise nach Britannien an. In Londinium geht das wertvolle Faß mit dem Zaubertrank wiederholt verloren, und die Gallier geraten auf der Suche danach mitten in ein Rugbyspiel, wo sie das Faß wiederfinden. Jedoch wird das Behältnis durch einen Steinwurf zerstört, und so kommen die drei mit leeren Händen im Dorf an. Asterix hat daraufhin die Idee, den Briten Mut einzuflößen, indem er vorgibt, mit den mitgebrachten Kräutern selbst einen Zaubertrank zu brauen, und wirft die Pflanzen in einen Kessel heißes Wasser. Die Dorfbewohner nehmen das Gebräu zu sich, greifen zusammen mit Asterix und Obelix die römische Armee an und ihnen gelingt tatsächlich der Sieg. Asterix und Obelix kehren daraufhin nach Gallien zurück, und beim obligatorischen Festmahl fragt Asterix den Druiden Miraculix nach der Zusammensetzung der Kräutermischung, worauf Miraculix lapidar antwortet: "Tee". ;)

    Hier geht´s zum Zeichentrickfilm in kompletter Länge:
    www.youtube.com/watch?v=oldrL_8CcmA

    10

    Samstag, 1. Juni 2024, 16:16

    Asterix und die Normannen / Astérix et les Normands (1966)

    Der zu den beliebtesten Asterix- Geschichten gehörende Comic erschien erstmals im Jahre 1966 in den Ausgaben 340 bis 361 des französischen Comic- Magazins "Pilote", ein Jahr später dann bereits in Albenform bei Dargaud als neunter Band dieser Reihe. Neuauflagen der französischen Originalausgabe erscheinen seit 1999 bei Hachette. Bei uns in Deutschland erschien "Asterix und die Normannen" zunächst in den Heften 9 bis 16 des Ehapa- Formats "MV Comix" von 1968 und im Jahre 1971 auch als Album. Wie andere Ausgaben auch, erhielt dieses Album 2002 ein neues Titelbild.
    Der Comic diente als Vorlage für den 2006 erschienenen Zeichentrickfilm "Asterix und die Wikinger" sowie für den 2012 veröffentlichten Realfilm "Asterix & Obelix - Im Auftrag ihrer Majestät", gemischt mit Elementen aus "Asterix bei den Briten".
    Für uns Deutsche ist besonders interessant, daß mit den Normannen erneut ein germanisches Volk in den Asterix- Comics auf den Plan tritt, nachdem bisher nur allgemein "Germanen" sowie die Goten in Erscheinung getreten waren. Später kamen noch die Markomannen hinzu. Ansonsten ist der reale historische Hintergrund wieder einmal nicht allzu ernst zu nehmen. So entpricht die Darstellung der Normannen mit ihren Hörnerhelmen kaum ihrem tatsächlichen damaligen Erscheinungsbild, denn vorherrschend waren bei diesen Kriegern Spangen- und Brillenhelme, nur außerordentlich begüterte Streiter besaßen weitere Attribute wie z.B. Kettenhemden. Auch wird Thor in dieser Story als "Gott des Krieges, dem nur Brandschatzung und Mord gefallen", bezeichnet, tatsächlich galt Thor jedoch bei den Germanen in erster Linie als Gewittergott und als Beschützer der Menschen vor den Riesen. Vielmehr war Odin u.a. Kriegsgott, der von den germanischen Streitern als solcher verehrt wurde, und darüber hinaus v.a. der Gott der Magie und der Weisheit.
    Worum geht es in dieser Geschichte ? Häuptling Majestix erhält einen Brief von seinem Bruder, der Sohn Grautvornix zur Abhärtung in das gallische Dorf entsenden möchte. Dieser entpuppt sich als reichlich großmäuliger Playboy, der während der Willkommensfeier eine Einführung in die Beatmusik zum besten gibt.
    Gleichzeitig beschließen in Skandinavien die Normannen, eine Expedition nach Gallien zu unternehmen, um dort "das Fürchten zu lernen". Im Zuge ihres Vorstoßes gegen das gallische Dorf wird Grautvornix von ihnen gefangengenommen, da dieser als "Weltmeister der Ängstlichkeit" gilt. Asterix und Obelix folgen den Normannen, und es kommt zum Kampf in deren Lager, bei dem sich die Normannen durch ihr Nationalgetränk Calva als recht widerstandsfähig erweisen. Olaf Maulaf erklärt schließlich den beiden Galliern, zu welchem Zweck er Grautvornix hat entführen lassen. Daraufhin erklärt sich Asterix bereit, solange als Geisel bei den Normannen zu bleiben, bis Obelix etwas herbeigeschafft habe, das den Normannen mit Sicherheit Angst einflößen werde.
    Nach weiteren Abenteuern gelingt es schließlich Grautvornix, bei den Normannen durch seinen schrecklichen Gesang alle Symptome der Angst auszulösen. Daraufhin verzichten diese darauf, nochmals nach Gallien zurückzukehren, und machen sich auf den Heimweg. Unterwegs gelingt es ihnen noch, ihre neuerlernte Angst zu bezähmen, als ihnen Piraten auf dem Meer in die Quere kommen, während der Abzug der Normannen und der neuerlernte Mut von Grautvornix im gallischen Dorf mit einem zünftigen Bankett gefeiert wird.

    Hier geht´s zum Hörspiel:
    www.youtube.com/watch?v=NxYjw9c-pfs

    11

    Sonntag, 2. Juni 2024, 15:57

    Asterix als Legionär / Astérix légionnaire (1966)

    Die bei Asterix- Fans besonders beliebte Story bezieht seine besondere Komik aus dem "multikulturellen" Völkergemisch in der Zenturie der Gallier, die deren nationale Stereotypen miteinander konfrontiert und trotz der Bemühungen des Übersetzers zu zahlreichen Mißverständnissen führt. Zugleich stellt die Geschichte eine Parodie auf den militärischen Drill dar, der von den unbesiegbaren Galliern mit viel Wortwitz und Gelassenheit unterlaufen wird, womit die Urheber nahezu perfekt den Zeitgeist der ausgehenden 60er Jahre und das Verhältnis der damaligen jungen Generation zum Militär auf den Punkt gebracht hatten. Ab "Astérix légionnaire" wurde Obelix ein deutlich überarbeitetes Aussehen verpaßt, das zwar bereits auf den Titelcovern der vorausgegangenen beiden Alben zu erkennen war, sich bis dahin aber noch nicht auf den Innenseiten niedergeschlagen hatte. Interessant ist ebenfalls, daß die im Comic aufgezeigte Schlacht zwischen Cäsar und Scipio tatsächlich stattgefunden hat, und zwar als "Schlacht bei Thapsus" im heutigen Tunesien. Historisch überliefert ist ebenfalls, daß sich unter Cäsars Legionären auch Gallier befanden, die allerdings das damals im Römischen Reich übliche Vulgärlatein beherrschen mußten.
    Die Story wurde erstmalig ab November 1966 im französischen Comic- Magazin "Pilote" der Hefte 368 bis 389 veröffentlicht und erschien im darauffolgenden Jahr bei Dargaud in Albenform als Band 10 der Reihe. Bei uns in Deutschland lernten die Leser den gallischen Legionär erstmals im Jahre 1969 in den Heften 4 bis 12 des Ehapa- Formats "MV Comix" kennen, gefolgt von einer ersten Albenedition 1971. Im Jahre 2002 wurde auch dieser Band neu aufgelegt und erhielt ein überarbeitetes Titelbild. Der im Jahre 1985 in die Kinos gekommene Zeichentrickfilm "Asterix- Sieg über Cäsar" basiert inhaltlich zum Teil auf diesem Album.
    Worum geht es in "Asterix als Legionär" ? Der Hinkelstein- Schmied Obelix verliebt sich in die hübsche junge Falbala und macht ihr einigermaßen schüchtern den Hof. Als sich herausstellt, daß ihr Verlobter Tragicomix in das römische Heer gepreßt wurde und nach Afrika ziehen mußte, verspricht Obelix Falbala, Tragicomix aus den Fängen des römischen Heeres zu befreien.
    Asterix und Obelix machen sich daher zunächst auf den Weg nach Condate, dem heutigen Rennes, wo sie im Hauptquartier der römischen Legion erfahren, daß Tragicomix sich bereits mit seiner Einheit auf dem Weg nach Afrika befindet. Daraufhin melden sich die beiden selbst als Freiwillige zur römischen Armee und absolvieren gemeinsam mit einigen anderen ihre Grundausbildung. Da sich ihre Einheit aus Nationalitäten zusammensetzt, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten (ausgedrückt durch unterschiedliche Schriften in den Sprechblasen), ist ein Dolmetscher unverzichtbar, was zu zahlreichen Mißverständnissen führt.
    Angekommen in Afrika, erfahren die beiden Gallier von einem Spion, daß der von ihnen gesuchte Tragicomix zwar von Scipios Truppen gefangengenommen wurde, sich aber noch am Leben befindet. Bei nächster Gelegenheit brechen Asterix und Obelix daher aus Cäsars Lager aus und befreien Tragicomix, wodurch sie aber auch die Schlacht selbst auslösen, in der Julius Cäsar den Sieg über Scipio erringen kann. Zum Dank gestattet ihnen der Feldherr, die Armee zu verlassen und mit Tragicomix wieder nach Hause zurückzukehren. Im gallischen Dorf angekommen, bedankt sich die überglückliche Falbala bei den beiden Galliern mit je einem Kuß auf deren Nase, so daß Obelix in Ohnmacht fällt. Beim obligatorischen abschließenden Festmahl sitzt Asterix verträumt etwas abseits auf dem Ast eines Baumes...

    Hier geht´s zum Hörspiel und zum Film:
    www.youtube.com/watch?v=O2J9PLKScIc
    www.youtube.com/watch?v=5rLFZAkZ_Vg

    12

    Mittwoch, 5. Juni 2024, 16:27

    Asterix und der Avernerschild / Le bouclier Arverne (1967)

    Die in der Asterix- Fangemeinde nicht unbedingt auf den ersten Rängen rangierende Story erschien erstmals 1967 in den Ausgaben 399 bis 421 des französischen Comic- Magazins "Pilote" und wurde ein Jahr später als Album bei Dargaud veröffentlicht. Bei uns in Deutschland erschien "Asterix und der Avernerschild" relativ zeitnah im Jahre 1969 in den Ausgaben 12 bis 22 des Ehapa Comic- Magazins "MV Comix" und wurde 1972 als Album veröffentlicht. 2002 wurde dieser elfte Band der Reihe mit geändertem Titelbild neu aufgelegt. Unter anderem erschien diese Ausgabe auch auf Englisch, Spanisch, Türkisch sowie in späteren Jahren in den deutschen Mundarten Pfälzisch, Steirisch und Mainfränkisch.
    Für ausgesprochene Asterix- Fans ist von Bedeutung, daß in dieser Geschichte die Ehefrau von Majestix, Gutemine, ihren ersten großen Auftritt hat. Die Spracheigenschaft der in diesem Band thematisierten Averner, das "s" wie "sch" auszusprechen, trat bereits in dem früheren Abenteuer "Die goldene Sichel" in Erscheinung. Der in diesem Band in einer wichtigen Nebenrolle auftretende Wirt Alkoholix hat in dem Folgeband "Asterix auf Korsika" nochmals einen Gastauftritt.
    Worum geht es in "Asterix und der Avernerschild" ? Keltenführer Vercingetorix beugt sich nach der verlorenen Schlacht von Alesia dem siegreichen Caesar und wirft ihm seine Waffen zu Füßen, darunter auch einen großen Rundschild. Dieser geht auf verschlungenen Wegen durch verschiedene Hände und landet zuletzt bei einem getreuen Anhänger von Vercingetorix.
    Ausgehend von dieser um einige Jahre zurückliegenden Begebenheit, begibt sich Keltenhäuptling Majestix in Begleitung von Asterix und Obelix zu einer Kur ins Avernerland (der heutigen Auvergne), da er bei den vergangenen Festbanketten zu kräftig zugelangt und seine Leber darunter gelitten hat. Die Patienten in der Kureinrichtung bekommen jedoch Zustände, da Asterix und Obelix, denen nichts fehlt, vor deren Augen ausgiebig schlemmen, so daß Majestix sie auf eine kleine Rundreise schickt.
    Auf ihrer Reise treffen sie auf die Sänfte mit dem Tribun Tullius Firlefanzus, mit dem sie sich nach Reibereien handfest auseinandersetzen. Beobachtet wird dieser Kampf von dem Wein- und Kohlenhändler Alkoholix, der die beiden Gallier begeistert zu sich nach Hause einlädt. Tullius Firlefanzus beschwert sich dagegen bei Caesar, und dieser beschließt, sich zum Zeichen seiner Autorität auf dem Schild des Vercingetorix durch Gallien tragen zu lassen. Dieser ist jedoch unauffindbar, und die Römer begeben sich zunächst erfolglos auf die Suche danach. Asterix und Obelix erhalten Kenntnis davon und beschließen, Caesar einen Strich durch die Rechnung und den Schild selbst ausfindig zu machen. Letztendlich landen sie auf ihrer Suche wieder bei Alkoholix, und es stellt sich heraus, daß niemand geringerer als der kurende Majestix der jetzige Besitzer des Schildes ist. Daraufhin veranstalten die Gallier einen Triumphzug mit dem Gallierhäuptling auf dem Schild, und Caesar, der inzwischen im Land der Averner eingetroffen ist, muß zu seinem Entsetzen festellen, daß sich der symbolträchtige Schild wieder in den Händen seiner Gegner befindet.
    Majestix kehrt schließlich mit Asterix und Obelix in sein Dorf zurück und ißt sich während der Rückreise tüchtig satt, so daß ihm Gutemine untersagt, an dem obligatorischen Festmahl teilzunehmen.

    Hier geht´s zum Hörspiel:
    www.youtube.com/watch?v=U0dTs0RBM1o

    13

    Donnerstag, 6. Juni 2024, 16:07

    Asterix bei den Olympischen Spielen / Astérix aux Jeux Olympiques (1968)

    Der zwölfte Band der Serie gilt gemeinhin als Auftragsarbeit der beiden Urheber Uderzo und Goscinny für die Olympischen Spiele des Jahres 1968 in Grenoble und Mexiko- Stadt. Zunächst wurde die Story in den Ausgaben 434 bis 455/1968 des französischen Comic- Magazins "Pilote" veröffentlicht; noch im gleichen Jahr erfolgte die Herausgabe des gleichnamigen Albums bei Dargaud. Bei uns in Deutschland nutzte man die Olympischen Spiele des Jahres 1972, um die Geschichte in den Heften 42 bis 49/1972 des Ehapa- Formats "MV Comix" abzudrucken. Auch hier erfolgte die Veröffentlichung des zwölften Albums werbewirksam noch im gleichen Jahr. Im Jahre 2002 wurde dieser Band neu aufgelegt und erhielt ein verändertes Titelbild. Unter anderem erschien "Asterix bei den Olympischen Spielen" auch auf Englisch, Spanisch, Türkisch, Altgriechisch (!), Latein sowie in späteren Jahren in den deutschen Mundarten Pfälzisch und Steirisch. 2004 erschien der Band zu den Olympischen Spielen in Athen nochmals in einer limitierten Sonderauflage.
    Für ausgesprochene Fans der Serie ist von Interesse, daß sich die beiden Urheber der Geschichte in diesem Band selbst verewigt haben, und zwar auf Seite 29 der deutschen Ausgabe durch ein Relief, unter dem in altgriechischer Sprache die Namen Uderzo und Goscinny stehen. Auch hat in dieser Story der Dorfälteste Methusalix seinen ersten großen Auftritt. Im Jahre 2008 erschien der gleichnamige Spielfilm zum Comic.
    Worum geht es in "Asterix bei den Olympischen Spielen" ? Bei den Römern trainiert Legionär Musculus für die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Als die Gallier davon Wind bekommen, beschließen sie, mit Hilfe ihres Zaubertranks ebenfalls an der Olympiade teilzunehmen. Centurio Tullius Redeflus weist sie jedoch darauf hin, daß nur Griechen und Römer an diesen Spielen teilnehmen dürfen. Jedoch weist Asterix seine Gallier darauf hin, daß auch sie seit der Eroberung Galliens durch Caesar Römer seien, und Asterix und Obelix brechen mit ihrer Fangemeinde nach Griechenland auf, um dort an der Olympiade teilzunehmen.
    Angekommen in Olympia, erfahren die teilnehmenden Römer von Musculus und Tullius Redeflus, daß zwei der unbesiegbaren Gallier an den Spielen teilnehmen werden, und ihr Ehrgeiz erlischt derart, daß sie ihr Training abbrechen und stattdessen mit ausgelassenen Orgien beginnen. Jedoch erfahren sie kurz darauf, daß die Einnahme kraftfördernder Mittel während der Wettkämpfe streng verboten ist, und die Römer setzen ihr Training daraufhin mit neuer Zuversicht fort, während die Gallier Obelix als Athleten aus dem Wettbewerb zurückziehen und nur Asterix (ohne Zaubertrank) das Dorf vertreten wird.
    Beim Wettkampf haben weder der Gallier noch die Römer gegen die besser trainierten Griechen den Hauch einer Chance. Als jedoch ein allein den Römern vorbehaltener Wettlauf angekündigt wird, überlisten Asterix und Miraculix die Römer, die heimlich Zaubertrank zu sich genommen haben. Asterix wird zwar beim Lauf von den Römern überrundet, aber die Römer werden wegen der Einnahme des Zaubertranks ausnahmslos disqualifiziert, und Asterix gewinnt den Ölzweig des Siegers.
    Beim Festmahl nach der Rückkehr ins gallische Dorf verrät Asterix den Dorfbewohnern, daß er den Ölzweig Musculus überlassen habe. Musculus und Tullius Redeflus werden daraufhin von Caesar befördert.

    Hier geht´s zum Filmtrailer und zum Hörspiel:
    www.youtube.com/watch?v=KuERpWTrE0M
    www.youtube.com/watch?v=8_g1e7Ll-S8

    14

    Freitag, 7. Juni 2024, 16:17

    Asterix und der Kupferkessel / Astérix et le Chaudron (1968)

    Der dreizehnte Band der Asterix- Saga behandelt diesmal ein etwas ernsteres Thema, nämlich die Begriffe von Ehre und Schuld sowie das Bemühen, in einer von schwierigen Lebensumständen geprägten Umgebung zu Geld zu kommen. Vielleicht deshalb gehört "Astérix et le Chaudron" nicht unbedingt zu den ganz großen Favoriten der Asterix- Fangemeinde. Darüber hinaus treffen wir, ähnlich wie beim "Kampf der Häuptlinge", auf einen kollaborierenden Gallierhäuptling, der sich diensteifrig bei den römischen Machthabern anbiedert.
    Die Szenen im antiken Theater stellen eine Verballhornung des modernen Schauspiels im 20. Jahrhundert dar. Für ausgesprochene Asterix- Fans erscheinen auch die Urheber Albert Uderzo und René Goscinny als Zuschauer auf den Sitzbänken. Desweiteren stellt der Steuereintreiber eine Karikatur des späteren französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d´Estaing dar, der bereits vor dem Erscheinen dieses Comics für einige Jahre französischer Finanzminister war.
    Erstmals erschien "Astérix et le Chaudron" ab Oktober 1968 in den Ausgaben 469 bis 491 des französischen Comic- Magazins "Pilote", gefolgt ein Jahr später von der Albenedition bei Dargaud. Bei uns in Deutschland erschien die Geschichte zunächst im Jahre 1972 in dem Ehapa- Format "MV Comix", ebenfalls gefolgt von einer Albenedition, die 2002 mit einem neuen Titelbild verlegt wurde.
    Worum geht es im dreizehnten Asterix- Album ? Moralelastix, der Häuptling eines Gallierdorfes, betreibt scheinbar aktive Steuervermeidung und übergibt "unseren" Galliern einen Kupferkessel mit Bronzesesterzen (dem römischen Kleingeld dieser Zeit) zur Aufbewahrung, um die römische Steuer zu umgehen. Kein Geringerer als Asterix selbst wird mit der Bewachung des wertvollen Kessels beauftragt. Doch während der Gallier ein wachsames Auge auf sein Haus hat, werden durch ein Loch in der Rückwand des Hauses die Sesterzen gestohlen. Da durch diesen gemeinen Diebstahl die "Dorfehre" verletzt wurde, zieht die Dorfgemeinschaft die Konsequenz und verbannt Asterix aus dem Dorf.
    Der Gallier läßt sich dennoch nicht entmutigen und begibt sich mit seinen Freunden Obelix und Idefix auf die Reise, um die Sesterzen wiederzubeschaffen oder auf irgendeine andere Art und Weise den Kupferkessel zu füllen. Nach dem Besuch eines Römerlagers und einer Auseinandersetzung mit aufgelaufenen Piraten, die alternativ ein Wirtshaus eröffnet haben, versuchen Asterix und Obelix weitgehend erfolglos, auf dem Markt von Condate Geld mit dem Verkauf von Wildschweinen zu verdienen. Weitere Mißerfolge folgen auf dem Fuß, so der Versuch einer Rennwette, die Schauspielerei und ein Banküberfall, so daß sich die beiden Gallier entschließen, Moralelastix aufzusuchen, um diesem zumindest den Kupferkessel zurückzugeben. Auf dem Weg dorthin treffen sie den römischen Steuereintreiber, dessen Geld sie kurzerhand stehlen. Asterix stellt anhand des Geruchs nach Zwiebelsuppe fest, daß das Geld des Steuereintreibers mit den im Kupferkessel befindlichen Sesterzen identisch war und kann den Fall klären, denn Moralelastix war selbst der Dieb, da er damit seine Steuern zahlen und gleichzeitig das "verlorene" Geld von den Galliern ersetzt bekommen wollte. So kommt es zum Kampf mit Moralelastix, bei dem der Kupferkessel mit dem Geld die Steilküste herunterrollt und auf dem zufällig vorbeifahrendem Piratenschiff landet. Nachdem Asterix seine Ehre und die des Dorfes wiederhergestellt hat, kehren er und sein Freund Obelix in ihr Dorf zurück, und das obligatorische Festmahl kann stattfinden.

    Hier geht´s zum Hörspiel:
    www.youtube.com/watch?v=wx7yKSIBA6I

    15

    Samstag, 8. Juni 2024, 16:16

    Asterix in Spanien / Astérix en Hispanie (1969)

    Nicht zuletzt durch zahlreiche Anspielungen auf stereotypische Besonderheiten des "Ziellandes" und seiner Bewohner gehört "Astérix en Hispanie" zu den beliebtesten Alben dieser Reihe. So geht es um stolze spanische Männer, hart arbeitende Frauen, temperamentvolle Tänze, die legendäre spanische Siesta, kaputte Straßen (!), feierliche Prozessionen (todos los Santos) und nicht zuletzt um den Stierkampf. Die allgegenwärtige Reisewelle durch Goten und Gallier ist dabei natürlich der Situation zur Zeit der Entstehung dieser Geschichte in den 60er Jahren geschuldet, als der Massentourismus in Spanien Einzug hielt. Die zwei Einheimischen auf Albumseite 32 der deutschen Ausgabe, die Asterix nach dem Weg fragt, zitieren witzigerweise die literarischen Figuren von Don Quijote und Sancho Pansa, während der Dirigent in der Arena auf Seite 44 eine Karikatur des französischen Komponisten Gérard Calvi darstellt.
    Für hartgesottene Asterix- Fans bleibt erwähnenswert, daß in dieser Story zum erstenmal Fischhändler Verleihnix und seine Frau Jellosubmarine auftauchen. Historisch nicht korrekt ist allerdings , daß Zigeuner nicht zu römischer Zeit, sondern erst im 15. Jahrhundert, kurz vor Ende der Reconquista, in Spanien auftauchten. Auch der spanische Stierkampf ist historisch erst seit dem Frühmittelalter belegt. Goscinny und Uderzo stellten darüber hinaus die spanische Landschaft sehr karg dar, so wie man sie aus heutiger Zeit kennt. Zu Zeiten Caesars war sie aber durchaus noch stärker bewaldet, erst durch den enormen Holzbedarf im Schiffbau späterer Jahrhunderte gab es riesige Kahlschläge, die zu einer teilweise Verkarstung insbesondere des südlichen Spanien führten.
    "Asterix in Spanien" wurde zunächst ab Mai 1969 in den Ausgaben 498 bis 519 des französischen Comic- Magazins "Pilote" veröffentlicht. Im gleichen Jahr erschien die Albenedition bei Dargaud als vierzehnter Band der Reihe. Bei uns in Deutschland erschien die Geschichte im Jahre 1970 in den Heften 8 bis 18 von Ehapas "MV Comix", die textlich leicht modifiziert 1973 auch als Album verlegt wurde. Der Band erschien unter anderem auch auf Englisch, Spanisch, Polnisch und Türkisch.
    Worum geht es in "Asterix in Spanien" ? Alleinherrscher Julius Caesar hat zwar ganz Hispanien erobert, jedoch leistet, wie könnte es anders sein, ein kleines Dorf immer noch Widerstand. Caesar nimmt die Angelegenheit persönlich in die Hand und kann Häuptlingssohn Pepe in der Nähe des Dorfes gefangennehmen und als Geisel verwenden. Pepe wird nach Gallien deportiert, kann seinen Bewachern entfliehen und trifft in einem Wald auf Asterix und Obelix, die dort gerade Wildschweine jagen und Pepe mit in ihr Dorf nehmen. Daraufhin bewachen die Römer das Dorf, um sicherzustellen, daß der Hispanier nicht wieder entfliehen kann. Dennoch verlassen Asterix und Obelix heimlich ihr Dorf, um Pepe wieder nach Hispanien zu begleiten. Zu diesem Zweck lassen sie sich von Verleihnix in dessen Fischerboot bis zur hispanischen Grenze bringen und treffen in einem Wirtshaus in Pompaelo (Pamplona) zufällig den Römer Bockschus, der für die Geisel Pepe verantwortlich ist. Um diese wieder in Gewahrsam nehmen zu können, verkleidet sich Bockschus als Hispanier und nimmt die Gallier und Pepe auf seinem Wagen mit, als diese eine Panne haben. Als Bockschus während der Nacht heimlich die Flasche mit dem Zaubertrank stehlen will, erwischt ihn Asterix dabei, worauf Bockschus flüchtet und von römischen Legionären gefangengenommen wird. Auch Asterix erleidet dieses Schicksal, und beide müssen in der Arena gegen einen wilden Auerochsen kämpfen. Asterix kann das Tier mit Hilfe eines roten Tuches besiegen, das der Halbschwester von Caesars angeheirateter Cousine gehört, und die beiden Arenakämpfer werden wegen ihres Mutes auf deren Wunsch begnadigt. In der Zwischenzeit sind Obelix und Pepe in dessen Heimatdorf angelangt, und Asterix folgt ihnen nach. Die Gallier haben somit ihre Mission erfüllt und Pepe wieder nach Hause gebracht, worauf sie wieder nach Gallien zurückkehren können und in ihrem Dorf beim obligatorischen Festschmaus die Lieder singen, die sie in Hispanien kennengelernt haben.

    Hier geht´s zum Hörspiel:
    www.youtube.com/watch?v=H_GNsUAVy1E

    16

    Sonntag, 9. Juni 2024, 16:00

    Streit um Asterix / La Zizanie (1970)

    Zum ersten Mal in dieser Reihe "erlaubten" die Urheber Goscinny und Uderzo den Frauen des Gallierdorfes, an "La Zizanie" inhaltlich in ähnlich hohem Umfang wie die männlichen Protagonisten teilzuhaben. Anlaß war sicher nicht die bereits in den Startlöchern stehende Frauenemanzipationsbewegung dieser Jahre, sondern der Umstand, daß man mit diesem stilistischen Mittel vermehrt weibliche Leser ansprechen wollte, die von jeher als Konsumenten von Comics eine eher unterdurchschnittliche Rolle gespielt haben.So wurden mit den Gattinen von Automatix und Methusalix zwei weitere Figuren in den Asterix- Kosmos eingefügt, die auch noch in späteren Geschichten auftauchen sollten. Darüber hinaus ließ man sich einen neuartigen visuellen Effekt einfallen, indem Streitgespräche über Destructus mit giftgrün unterlegten Sprechblasen versehen wurden.
    Für französische Asterix- Fans war besonders belustigend, daß Zenturio Aerobus die Gesichtszüge des damals sehr bekannten Schauspielers Lino Ventura trug. Als Vorbild für die Figur des Tullius Destructivus soll darüber hinaus der seinerzeit auf dem Zenit seiner Macht stehende kommunistische Politiker Georges Marchais gedient haben.
    "La Zizanie" erschien erstmals im Jahre 1970 in den Heftausgaben 531 ff. des französischen Comic- Magazins "Pilote" und im gleichen Jahr als fünfzehntes Album der Reihe bei Dargaud. Bei uns in Deutschland wurde "Streit um Asterix" erstmals in den Heften 21/1970 bis 5/1971 des Ehapa- Formats "MV- Comix" veröffentlicht. 1973 erschien das gleichnamige Album, das 2002 in einer Neuauflage mit geändertem Titelbild veröffentlicht wurde. Der Band wurde in viele weitere Sprachen übersetzt, so auf Englisch, Italienisch, Spanisch und Türkisch.
    Worum geht es in "Streit um Asterix" ? Julius Caesar und seine Berater beratschlagen, wie sie den unbeugsamen Galliern um ihren Häupling Majestix und um Asterix zusetzen können, um ihren Widerstand gegen die Römerherrschaft endgültig zu brechen. Beschlossen wird, den Römer Tullius Destructivus auf die Gallier anzusetzen, der die Begabung besitzt, durch verbale Manipulation und das Anzetteln von Intrigen in jeder Gruppe Zwietracht zu säen. Destructivus reist in das Gallierdorf und verkündet zunächst, daß er dem wichtigsten Mann des Dorfes ein wertvolles Geschenk machen möchte. Als er dieses Geschenk nicht wie erwartet Majestix, sondern Asterix überreicht, kommt es prompt zu Streitigkeiten unter den Dorfbewohnern, und Asterix gerät sogar in Verdacht, ein Kollaborateur der Römer zu sein und das Geheimnis des Zaubertranks an diese verraten zu haben. Aus Protest gegen diese Verdächtigungen verlassen sowohl Miraculix als auch Asterix und Obelix das Dorf und hoffen auf eine zwischenzeitliche Einsicht der Gallier, während die Römer Verstärkungen heranholen, um das nunmehr kaum noch wehrhafte Dorf einnehmen zu können.
    Als sich die römischen Centurien bereits dem Dorf nähern, gelingt es Miraculix doch noch in letzter Sekunde, seine Dorfbewohner wieder zur Vernunft zu bringen. Mit Hilfe des rasch zusammengebrauten Zaubertranks werden die Römer von den Galliern wie üblich verdroschen und präsentieren den Römern Tullius Destructivus fälschlicherweise als ihren Verbündeten, um sich bei diesen zu revanchieren. Destructivus wird daraufhin tatsächlich als vermeintlicher Verräter nach Rom abtransportiert, und die Gallier können wie üblich ihr Bankett anläßlich ihres weiteren Sieges über die Römer feiern.

    Hier geht´s zum Hörspiel:
    www.youtube.com/watch?v=xk6jlwwtoSY

    17

    Gestern, 16:45

    Asterix bei den Schweizern / Astérix chez les Helvètes (1970)

    Der sechzehnte Band der Asterix- Saga führte die beiden Gallier auf der Suche nach einem Edelweiß in die damals römische Provinz Helvetien und persiflierte auf einzigartige Art und Weise eine Reihe moderner Schweizer "Eigenheiten" wie das Bankgeheimnis, das Käsefondue, die immerwährende Neutralität, das System der Nummernkonten, das Internationale Rote Kreuz, die sprichwörtliche Schweizer Sauberkeit, den Tourismus sowie die Schweizer Uhren. Dem gegenübergestellt wird die römische Dekadenz mit ihren zumindest in der damaligen Oberschicht stattfindenden Orgien.
    In Frankreich erschien "Astérix chez les Helvètes" erstmals im Jahre 1970 im Comicmagazin "Pilote" der Heftnummern 557 bis 578 und wurde im gleichen Jahr auch als Album bei Dargaud veröffentlicht. Bei uns in Deutschland erschien diese Geschichte relativ zeitnah im Ehapa- Format "MV Comix" der Hefte 7 bis 17 von 1971. Zwei Jahre darauf erschien das Album, ebenfalls als sechzehnter Band der Asterix- Reihe. Im Jahre 2002 wurde dieser neu mit einem geändertem Titelbild herausgebracht. Unter anderem erschien "Asterix bei den Schweizern" auch in englischer, spanischer und türkischer Übersetzung.
    Für Hardcore- Fans der Serie wäre noch anzumerken, daß die Orgie beim Statthalter von Condate eine Szene aus dem Spielfilm "Satyrican" von Frederico Fellini zitiert. Der Name des Bankiers, Vreneli, ist eine Anspielung auf die bekannteste Goldmünze der Schweiz gleichen Namens. Im französischen Original heißt der Bankier allerdings Zurix, eine Anspielung auf das bekannte Finanzzentrum der Schweiz. Die in der Geschichte vorhandene Käsefondue- Orgie hat so in der Römerzeit vermutlich nie stattgefunden, denn die früheste historische Erwähnung dieses Gerichts datiert erst aus dem Jahre 1699.
    Worum geht es in "Asterix bei den Schweizern" ? Die beiden Gallier sind auf der Suche nach einem Edelweiß , nachdem Quästor Claudius Incorruptus durch den Statthalter Agrippus Virus mutmaßlich in Condate vergiftet wurde. Da Claudius Incorruptus seinen römischen Ärzten nicht traut, läßt er den Druiden Miraculix zu sich rufen, der eine akute Vergiftung diagnostiziert. Diese kann nur durch einen speziellen Zaubertrank kuriert werden, wozu es auch eines Edelweißes bedarf. Asterix und Obelix werden beauftragt, dieses zu verschaffen und reisen zu diesem Zweck in die Schweiz. Um eine erfolgreiche Suche zu verhindern, bittet Agrippus Virus seinen Freund Feistus Raclettus um Hilfe, wodurch sich die Suche für die beiden Gallier schwierig gestaltet, und Asterix und Obelix müssen nicht nur mit einer ganzen Reihe von nationalen Schweizer Eigenarten zurechtkommen, sondern sich auch der römischen Legionäre erwehren, die auf sie angesetzt wurden. Dennoch bewältigen die beiden Gallier ihre Mission erfolgreich, und mit Claudius Incorruptus nimmt zum ersten Mal ein hochrangiger Römer am traditionellen Abschlußbankett des gallischen Dorfes teil, während Agrippus Virus und Feistus Raclettus dazu verdonnert wurden, ihre nächste "Orgie" in der römischen Zirkusarena gemeinsam mit Löwen und Bären zu feiern.

    Hier geht´s zum Hörspiel:
    www.youtube.com/watch?v=GYNJGFx1AJo

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    Heute, 16:06

    Asterix: Die Trabantenstadt / Le Domaine des Dieux (1971)

    Der siebzehnte Band der Asterix- Reihe gilt bei nicht wenigen Fans des Formats als "Story der zweiten Reihe", meines Erachtens zu Unrecht, aber dazu weiter unten mehr.
    Erstmals erschien "Le Domaine des Dieux" im Jahre 1971 in den Heftnummern 591 bis 612 des französischen Comic- Magazins "Pilote" und wurde bereits im gleichen Jahr als Album bei Dargaud veröffentlicht. Bei uns in Deutschland wurde die Geschichte sehr zeitnah bereits in den Ausgaben 18/1971 bis 5/1972 des Ehapa- Formats "MV- Comix" veröffentlicht, denn mittlerweile hatte sich Asterix als beliebte Serie auch bei uns einen festen Leserkreis geschaffen, zumal die Geschichten nahezu perfekt in den Zeitgeist der 70er Jahre paßten. 1974 erschien in deutscher Übersetzung die Ausgabe als siebzehntes Album dieser Reihe. 2002 wurde auch dieser Band mit verändertem Titelbild neu aufgelegt. Im Jahre 2015 erschien außerdem eine um sechzehn Seiten erweiterte Sonderausgabe in limitierter Auflage anläßlich der Aufführung des Animationsfilms "Asterix im Land der Götter", der sich an diese Comicvorlage anlehnte. "Die Trabantenstadt" erschien unter anderem auch in englischer, spanischer, türkischer und alemannischer Übersetzung sowie in späteren Jahren auch in den deutschen Dialekten Berlinerisch, Hamburgisch und Ruhrdeutsch.
    Interessant für augesprochene Fans der Serie ist, daß am Anfang von "Die Trabantenstadt" die Niederlage des Keltenfürsten Vercingetorix aus der Sicht Caesars dargelegt wird, der auf einen besiegten und demoralisierten Gallier herabschaut, während in früheren Alben wie "Asterix der Gallier" oder "Asterix und der Avernerschild" der Vorgang aus keltischer Perspektive dargestellt wird, in dem Vercingetorix Caesar seine Waffen auf die Füße wirft. Darüber hinaus ist der Quizmaster im Circus Maximus eine Karikatur des damals bekannten französischen Fernseh- Entertainers Guy Lux, woraus man in der deutschen Übersetzung den Namen "Francocampus" analog zu dem bekannten deutschen Showmaster Peter Frankenfeld machte, der allerdings sein überaus beliebtes Format "Vergißmeinnicht" zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits unter recht fragwürdigen Umständen abgegeben hatte.
    Worum geht es in "Die Trabantenstadt" ? Julius Caesar versucht wieder einmal, den Widerstand des gallischen Dorfes zu brechen, diesmal durch den Bau einer Römersiedlung in unmittelbarer Nähe. Doch Architekt Quadratus steht bald vor nahezu unlösbaren Problemen, denn die Rodung der Baustelle scheitert daran, daß die Gallier die gefällten Eichen mithilfe von durch Miraculix "behandelten" Eicheln jede Nacht in Windeseile nachwachsen lassen. Als schließlich Sklaven für die Rodungen eingestzt werden, versorgen Asterix und Obelix diese mit ihrem Zaubertrank, um einen Aufstand gegen die Römer zu unterstützen. Doch die Sklaven reagieren auf andere Art und Weise als von den Galliern erhofft, indem sie bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung für sich durchsetzen und nach Abschluß der Rodungen freigelassen werden sollen. Da diese Arbeiten aber am ständigen Nachwachsen der Bäume zu scheitern drohen, bittet der numidische Chefsklave Duplikatha die Gallier darum, mit den Nachsaaten aufzuhören, so daß schließlich die erste Insula errichtet werden kann.
    Die ersten römischen Bewohner der Trabantenstadt werden teils im Rahmen eines Gewinnspiels zwangsangesiedelt, fühlen sich aber in ihrer neuen Heimat zunächst recht wohl. Allerdings geben sich die Römerfrauen recht renitent, indem sie ihre Lebensmittel nicht in den umliegenden Römerlagern einkaufen, sondern im gallischen Dorf, was dort die Eröffnung zahlreicher neuer Läden und ungeahnte Preissteigerungen zur Folge hat. Dies sorgt für Zwist unter den Galliern, und Caesars Plan scheint allmählich aufzugehen. Allerdings schreiten nun Asterix und Obelix ein, indem sich Letzterer als agressiver Wahnsinniger gebärdet, und auch Troubadix hilft mit seinen sehr speziellen Gesangseinlagen, den Römern das Leben in ihrer neuen Heimat zu vergällen und sie wieder aus der Trabantenstadt zu vergraulen.
    Um die Insula nicht in eine Geistersiedlung zu verwandeln, quartiert der römische Befehlshaber kurzerhand seine Legionäre in den Wohnblocks ein, woraus sich eine lebhafte Diskussion unter den römischen Soldaten über die Wohnqualität und über Miteigentümerversammlungen entspannt. Troubadix wird unter Zwang aus der Insula geworfen, worauf die Gallier die Insula attackieren, den Wohnkomplex zerstören und den Wald mithilfe der Wundereicheln nachwachsen lassen, so daß nach diesem erneut mißlungenen Coup Caesars wieder das traditionelle Festbankett stattfinden kann.

    Hier geht´s zum Filmtrailer und zum Hörspiel:
    www.youtube.com/watch?v=Ga-9rEcNOow
    www.youtube.com/watch?v=zGEjw_wJ1VU