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    Mittwoch, 15. Mai 2024, 16:45

    Kabarett für alle - Über die Geschichte der Berliner Stachelschweine

    Wer über das politische Kabarett in Berlin spricht, stößt zwangsläufig auf die "Stachelschweine", und das seit über siebzig Jahren. Das berühmte Kabarettensemble wurde bereits im Jahre 1949 gegründet, und seitdem sorgt das "Theater für politsche Satire" nicht nur laufend für Heiterkeit im Publikum, sondern auch für Denkanstöße jenseits der politischen Korrektheit.
    Die "Berliner Stachelschweine" wurden im Herbst 1949 in der "Badewanne" gegründet, ein damals beliebtes Studentenlokal unweit der Kaiser Wilhelm- Gedächtniskirche. Die entsprechenden Ausarbeitungen des ersten Programms fanden noch mitten im Berliner Blockadewinter von 1948/49 statt, so daß die materiellen Bedingungen zwar nicht opimal waren, an brisanten Themen jedoch kein Mangel herrschte. Die Kabarettisten der ersten Stunde wie Rolf Ulrich, Alexander Welbat, Klaus Becker und Joachim Teege schlugen beim Berliner Publikum ein wie eine Bombe, so daß das Kollektiv schnell zu einem Geheimtip der Berliner Kulturszene für politisches Kabarett wurde. Im Jahre 1965 zogen die "Stachelschweine", nun nicht zuletzt durch Fernsehauftritte bundesweit bekannt, in das Europacenter um. Die Fernsehpräsenz erfolgte bereits seit den frühen 60er Jahren, wobei das Ensemble nicht relativ einheitlich wie bei der "Münchner Lach- und Schießgesellschaft" verblieb, sondern sich laufend veränderte. Viele Mitglieder der "Stachelschweine" traten in späteren Jahren auch in anderen Fernsehsendungen auf, so z.B. Wolfgang Gruner mehrfach in der Thoelke- Abendshow "Der große Preis". In den 70er Jahren begann sich das Programm der "Stachelschweine" inhaltlich zu verändern. Standen in den 50er/60er Jahren vornehmlich bundespolitische Themen im Vordergrund, widmeten sich die Kabarettisten nach 1970 zunehmend dem Geschehen in der geteilten Stadt Berlin. Auch die politische Wende im Jahre 1989 ging an den Berliner Kabarettisten nicht spurlos vorüber. So trafen sich die Westberliner "Stachelschweine" mit dem Ostberliner Kabarett "Distel" zu gemeinsamen Auftritten und nahmen im Rahmen ihrer Veranstaltungen die politische Wiedervereinigung der beiden Staaten bereits 1989 vorweg. Seit den 80er Jahren lockte das Berliner Kabarett zunehmend Städtetouristen an, ein Trend, der bis heute anhält. Kritiker bemängeln, daß durch ein verändertes Publikum der politische Anspruch zunehmend verflacht sei und sich eher in Richtung Kleinkunstbühne entwickelt hätte.
    Zum siebzigsten Geburtstag der "Stachelschweine" übernahm der Kabarettist Frank Lüdecke die künstlerische Leitung des Berliner Kabaretts und will seitdem für "frischen Wind" sorgen. So hat die Webseite www.diestachelschweine.de" ein neues, aufgeräumteres Design erhalten, und wer sich über den aktuellen Spielplan informieren möchte, bekommt hier die gewünschten Informationen online.

    www.youtube.com/watch?v=g6oiKkofCGI
    www.youtube.com/watch?v=XtLJKzkQqOI