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    Mittwoch, 17. April 2024, 15:58

    Epoxy

    Obwohl das 70- seitige frankobelgische Werk aus heutiger historischer Sicht als Meilenstein des frühen europäischen Erwachsenencomics gwertet wird, erwies sich "Epoxy" bei seiner Erstveröffentlichung im Jahre 1968 zunächst als ausgesprochener Verkaufsflop. Der Urheber des Formats, Paul Cuvelier, war zu dieser Zeit bereits als Zeichner der Serie "Corentin" für das Comic- Magazin "Tintin" bekannt und hatte im Jahre 1967, inspiriert durch "Barbarella" (siehe hierzu den Blog in diesem Thread), das Bedürfnis, aus den "Limitierungen" der klassischen Jugendcomics dieser Jahre auszubrechen. Um Zeichner Cuvelier Gelegenheit zu geben, möglichst zahlreich nackte Körper darstellen zu können, siedelte Texter Jean van Hamme die Geschichte in der weiten Welt der griechischen Mythologie an. "Epoxy" stellte gleichzeitig sein erstes Comic- Szenario dar.
    Das zweifarbig gestaltete Album erschien im Mai 1968 rechtzeitig zu den Pariser Studentenunruhen im Verlag Eric Losfeld und wurde in den Folgejahren vielfach neu aufgelegt, so von Horus (1977), Marcus (1981), Lefrancq (1997, in Farbe) sowie von Lombard (2003, in Farbe). Bei uns in Deutschland erschien das Album erstmals im Jahre 1970 im Verlag der Europäischen Bücherei H.M. Hieronimi und in den Jahren 1971/72 auch als Fortsetzungsserie in Rolf Kaukas Erotikmagazin "Pip". 1987 gab es einen auf fünfhundert Exemplare limitierten Nachdruck der Hieronimi- Ausgabe bei Blue Circle und 2003 die kolorierte Version bei Alles Gute! (Gemeinschaftslabel von Schreiber & Leser und MSW Medienservice).
    Worum geht es in "Epoxy" ? In der Nähe der griechischen Küste befindet sich die junge Epoxy auf Segeltour, wo sie nach einem Zusammenstoß mit einer Yacht in die Hände des rätselhaften Koltar gerät, dessen Leben vom Genuß beherrscht wird. Nachdem die Yacht in einem Sturm untergeht, wird Epoxy allein und unbekleidet an Land gespült. Dort findet sie sich plötzlich in der Welt der griechischen Mythologie wieder. Sie gelangt in die Gewalt von Amazonen, wird von Herakles und Theseus befreit, dann aber von diesen alleine zurückgelassen. Aus der Gefangenschaft von Zentauren wird sie nach lebensbedrohlichen Verstrickungen freigelassen, aber im Anschluß von Göttervater Zeus entführt. Auch von diesem im Stich gelassen, wird Epoxy Gefangene des Argos, der wiederum von Hermes getötet wird. Dieser schenkt Epoxy einen Armreif und ermöglicht ihr einen Ausflug in die Unterwelt, wo man ihr letztlich die Rückkehr in die reale Welt gestattet.
    Die dort schlafende Epoxy wird von Forschern gefunden, zu deren Basislager verbracht und versorgt. Bei einem überraschenden Vulkanausbruch folgt Epoxy, die noch den ihr von Hermes geschenkten Armreif trägt, ihrer inneren Stimme, die sie wieder zu den Göttern ruft, und stürzt sich in einen Krater.
    Laut Harald Havas zählt "Epoxy" zu den klassischen Comics, die den "Beginn des Zeitalters der Erwachsenen- Comics" einläuteten.