•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    1

    Sonntag, 7. April 2024, 16:02

    Pitt Pistol / Jehan Pistolet

    Bereits vor der Kreation ihres Erfolgsformats "Asterix" arbeiteten René Goscinny und Albert Uderzo eng zusammen. Als veröffentlichter Erstling des später zu großer Berühmtheit gelangten Duos erblickte im Jahre 1952 "Jehan Pistolet" zunächst als Beilage der Zeitung "La Libre Belgique" das Licht der Welt. Uderzo war damals noch weit von seinem später bei "Asterix" verwendeten Zeichenstil entfernt und experimentierte stattdessen mit verschiedenen Techniken. Im Falle von "Jehan Pistolet" ließ er sich vor allem von Will Eisner und anderen Zeichnern inspirieren und erschuf so eine lustige Piratengeschichte, die von ihm bis zum Jahre 1956 weiterentwickelt wurde.
    Wie bereits erwähnt, wurde die Reihe zwischen 1952 und 1956 in "La Libre Junior", der Jugendbeilage der Zeitung "La Libre Belgique" ausschließlich in s/w veröffentlicht. Die ersten beiden Stories wurden anschließend noch einmal in "Pistolin", dem Werbeheft eines Schokoladenkonzerns, sowie in "Pilote" nachgedruckt. Bereits in den Jahren 1960/61 erschienen die beiden Erstlingsgeschichten auch bei uns in Deutschland im Kauka- Flaggschiff "Fix und Foxi" (Heft 250 bis 259 und Heft 270 bis 281). Nach einer längeren Pause erfolgte 1990/91 eine Neuveröffentlichung durch den Ehapa- Verlag als Band drei und sechs der Alben- Serie "Collection Al Uderzo", für die der Name "Pitt Pistol" beibehalten wurde. 2005/06 brachte Ehapa eine Neuedition in vier Alben heraus, die erstmals auch das dritte und vierte Abenteuer des pfiffigen Korsaren präsentierte. Für Sammler dieses Formats am Interessantesten dürfte die einbändige Ehapa- Gesamtausgabe von 2008 sein, die auch die bis dahin unveröffentlichte 23- seitige Abschlußstory enthält.
    Worum geht es in "Pitt Pistol" ?Die Handlung dieses Funny- Comics ist im 18. Jahrhundert angesiedelt. Jehan Pistolet arbeitet als Bedienung im Wirtshaus "Zum einbeinigen Piraten" in Nantes und träumt von Abenteuern als Korsar auf hoher See. Kurzerhand trommelt er sich eine bunte Mannschaft hoffnungsloser Landratten zusammen, mit der er das eigentlich schrottreife Schiff "Seestern" wieder flottmacht, und sticht in See, um den Kampf mit blutrünstigen Piraten aufzunehmen. Mit der nötigen Portion Chuzpe und Unerschrockenheit wird er bald Korsar im Dienste seiner Majestät des Königs von Frankreich. Als Teil der Schiffsbesatzung treten im Verlauf der Handlung auch Goscinny und Uderzo selbst auf, wobei letzterer zu Beginn des zweiten Abenteuers plötzlich verschwindet. Pitt Pistols Reisen führen ihn u.a. auf eine einsame Insel sowie nach Afrika und nach Amerika, wo er zahlreiche Abenteuer bestehen muß.
    Abschließend noch die Auflistung der "Pitt Pistol"- Abenteuer in Albenlänge mit den Daten der Erstveröffentlichung in Frankobelgien.

    1. Der unglaubliche Korsar (1952/53)
    2. Korsar des Königs (1953/54)
    3. Pitt Pistol und der Spion (1954/55)
    4. Pitt Pistol in Amerika (1955)
    5. Der verrückte Erfinder (1955/56)

    Die exakt zweihundert Seiten umfassende Serie ist für Comicsammler nicht zuletzt von historischem Interesse, denn Uderzo befand sich damals stilistisch noch in einer ausgesprochenen Experimentierphase, und seine Zeichnungen von "Jehan Pistolet" schwankten anfangs ganz erheblich zwischen Realismus und Karikatur, auch wirkten Goscinnys Plots noch reichlich improvisiert, so daß viele Gags nicht so recht zünden wollten oder unter einem schlechten Timing litten. Erst mit dem dritten Abenteuer machten sowohl der Zeichner als auch der Szenarist einen großen Sprung nach vorn.