Das waren noch Zeiten!

1994, also 6 Jahre spaeter, unternahmen mein erster Ex-Ehemann und
ich dann die zweite USA & Ostkanada Reise. Wir besuchten Maine, die
kanadischen Provinzen Québec, Ontario, New Brunswick, Prince Edward
Island (Anne auf Green Gables) und Nova Scotia (das ist besonders
schoen!).
Jedoch war unsere Ehe (wir hatten uns an Silvester
1978 kennengelernt) schon laenger am kriseln, und nach einer 3.
Kurzreise in die USA im April/Mai 1995 (der Verlag lud uns dazu
kostenlos ein, weil TV SPIELFILM zu dem Zeitpunkt 2,5 Millionen Auflage
erreicht hatte) entschied ich mich dann im November 1996 zur Trennung.
Als
"Belohnung" (vielleicht waere "Ziel" der bessere Ausdruck?) fuer all
den Stress in meiner ersten Ehe, ganz besonders in den letzten 2 Jahren,
buchte ich mir fuer den 5. Maerz 1997 ein RV, und im Anschluss eine
Woche in einer Blockhuette am Lake Arrowhead in den San Bernardino
Mountains/Kalifornien. Das liegt etwa 100 Meilen von Los Angeles
entfernt und dort ist man hoch oberhalb des Smogschicht.

Am
3.3.97 flog ich von Hamburg nach Amsterdam, am 4.3. von Amsterdam nach
Seattle (eigentlich SeaTac, weil sich Tacoma und Seattle zumindest
damals noch einen Flughafen teilten), und am 5.3. holte mich Morgens bei
eisiger Kaelte und Sonnenschein ein froehlicher junger Amerikaner in
Shorts, T-Shirt und Sandalen ab, um mich zum RV Verleih El Monte in
Bellingham, WA, zu bringen. Das ist eine zweistuendige Fahrt, die aber
wie im Flug verging, nachdem sich herausstellte, dass wir beide grosse
Film Fans sind.
Mit dem RV hatte ich nicht
unerhebliche Schwierigkeiten (17 feet lang und 12 feet hoch, kann auch
14 feet hoch gewesen sein), aber gluecklicherweise hatte ich mich im
Ostkanada Urlaub 1994 mit Peggy & Murray aus Port Moody bei
Vancouver angefreundet, die bereits auf meinen Besuch warteten. Murray
brachte mir alles RV Wissen bei, das die halbstuendige Einweisung bei El
Monte in Bellingham leider nicht abgedeckt hatte.
Und nach 2
oder 3 Tagen bei Peggy und Murray, wo wir noch Murray's 60. Geburtstag
mit allen 4 Kindern und 5 Enkeln feierten, machte ich mich auf meine
dreiwoechige RV Reise bis nach Los Angeles.
Wie einer meiner
Lieblingsautoren, A. E. Johann, es in seinem Bildband so schoen
beschrieben hatte, folgte ich der 101 South von Vancouver nach Los
Angeles (kann sein, dass die Strasse in British Columbia noch nicht 101
South heisst). Die Kuestenstrasse in Kalifornien haette mich natuerlich
sehr gereizt, aber das ist eher was fuer PKW's als fuer RV's (ausserdem
faehrt man nach Sueden immer an der Aussenseite der zweispurigen
Strasse, also direkt an den Klippen, und immer gegen die Sonne).
Im
Bundesstaat Washington hatte ich im Grossraum Seattle Schneeregen.
Oregon war landschaftlich sehr schoen, aber auch da setzte ich 2 Tage
lang in Lincoln City auf dem KOA wegen Regen aus. Ich folgte zwar fuer 2
Naechte den Tips meiner selbst ausgesprochen RV begeisterten Freunde
Peggy und Murray, uebernachtete auf den Good Sam Camp Grounds entlang
der 101 S, aber die lagen mir zu dicht am highway (laut!), und waren
auch viel teurer als die ruhig gelegenen, landschaftlich reizvolleren
und preiswerteren KOA Camp Grounds. Einziger Nachteil bei KOA: kein
Anschluss fuer's RV fuer die Elektrizitaet.

Schliesslich
erreichte ich Petaluma bei San Francisco, wo man gut sein RV auf dem
KOA abstellen, und per Bus nach San Francisco reinfahren kann, und zwar
auf derselben Bruecke, die man fast zu Beginn des Films "Dark Passage"
mit Humphrey Bogart und Lauren Bacall sieht. Links erkennt man am Wasser
San Quentin (wie man es im Jack Palance Krimi "Der Henker nimmt Mass"
sieht), rechts steht ein Schild zur Skywalker Ranch (George Lucas).
Das
Highlight in San Francisco war fuer mich der Bootsausflug zur
ehemaligen Gefaengnisinsel Alcatraz (die will ich unbedingt naechstes
Jahr meinem Mann zeigen), und ausserdem besuchte ich - soweit noch
existent - die Drehschauplaetze des Hitchcock Films "Vertigo"
(vielleicht wurde der ja in der Sparte "Filme" bereits besprochen, dann
koennte ich da meinen Senf dazugeben?).
Nach
dem RV Trip holte ich meinen Leihwagen in Los Angeles am Flughafen LAX
ab und fuhr ca. 100 Meilen in die San Bernardino Mountains, die ueber
7.000 feet hoch sind.
Die Woche in der Blockhuette brauchte
ich dringend als Erholung nach der anstrengenden RV Fahrt (aber es
lenkte mich ausserdem von meiner Depression/Ende meiner Ehe ab).
Und
Peggy & Murray hatten mich bereits fuer Weihnachten 1997 zu sich
nach Port Moody eingeladen, und dort bekam ich einen Wink des
Schicksals.Mehr in Teil 1 c.

Hi Chrissie,
interessante Reisebeschreibung aus der "Neuen Welt" , von der Du somit nicht nur die Ostküste, sondern einen ganzen Abschnitt "from coast to coast" gesehen und erlebt hast.
Und nein, "Vertigo" wurde hier in der Filmrubrik noch nicht besprochen. Da lasse ich Dir gern den Vortritt und freue mich schon jetzt auf die nächste Folge von "Chrissie´s Bilder aus der Neuen Welt" !

Tausend Dank, Uwe.
Schade, dass man in DwnZ keine Fotos
reinsetzen kann, sonst haette ich meine "Vertigo" Original
Drehschauplatzaufnahmen hinzufuegen koennen (Fotografie ist eins meiner
Hobbies, und ich habe im Maerz/April 1997 waehrend meiner
Westkuestenreise auch etwas fotografiert).
Morgen mache ich mich an den "Vertigo" post in "Filme".
1998
machte ich im Oktober/November eine vierwoechige Reise mit dem
Leihwagen von Washington, D. C., ueber Maryland, beide Virginias, beide
Carolinas und Princeton, New Jersey, nach Long Island zu meinen Freunden
Audrey & Bob (da gibt es eine gute Ankedote ueber Albert Einstein,
der mit Bob's vater befreundet war).
Auf dieser Reise besuchte
ich mehrere Drehschauplaetze (beispielsweise die Boone Hall Plantation
von der Civil War Mini TV series "North & South" aka "Fackeln im
Sturm", Fort Sumter, Julia Roberts' Haus aus dem Film "Der Feind in
meinem Bett" in Abbeville, SC, Chincoteague und Assateague (Film "Misty"
mit David Ladd) etc).Highlights waren fuer
mich die Outer Banks von North Carolina und Colonial Williamsburg bei
Norfolk, Virginia. Und der unvergessliche Chesapeake Bay Bridge Tunnel,
der auf der Chincoteague Seite der Chesapeake Bay zunaechst als Bruecke
beginnt und dann auf halber Strecke zum Tunnel wird, ehe man in Norfolk,
VA, wieder ans Tageslicht kommt...was besonders aufregend ist, wenn ein
riesiges Kriegsschiff auf die Bruecke zuhaelt und man glaubt, da gibt
es doch gleich einen Zusammenstoss.

Zitat von »fareast_de«

Hi Chrissie,
interessante Reisebeschreibung aus der "Neuen Welt" , von der Du somit nicht nur die Ostküste, sondern einen ganzen Abschnitt "from coast to coast" gesehen und erlebt hast.
Und nein, "Vertigo" wurde hier in der Filmrubrik noch nicht besprochen. Da lasse ich Dir gern den Vortritt und freue mich schon jetzt auf die nächste Folge von "Chrissie´s Bilder aus der Neuen Welt" !