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    Montag, 29. Oktober 2018, 16:15

    Erzählen- Spielen- Basteln . Die Kinder- und Jugendserien mit Erika Saucke

    Die langlebige Reihe der 60er Jahre gehört untrennbar zur Ausstrahlung der ARD- "Kinderstunde" dieser Zeit, obwohl mich das "Basteln mit Tante Erika" als kleiner Knirps in den frühen 60ern eher etwas gelangweilt hat. Was ich damals noch nicht wissen konnte: eigentlich handelte es sich dabei um das erste deutsche "Reality TV"- Format für Kinder, das damals über die Bildschirme flimmerte und in dem mehr oder weniger authentisch versucht wurde, die Beschäftigungen einer zeitgenössischen Kindergartengruppe im Stil der Zeit abzubilden.
    "Betreuende Erzieherin" war die BR- Fernsehredakteurin, Moderatorin und Kinderbuchautorin Erika Saucke (1920 - 2014), über die die zugänglichen Quellen erstaunlich wenig hergeben. Selbst der obligatorische Wikipedia- Eintrag fehlt völlig. Möglicherweise wurde dieser nach ihrem Tod von Angehörigen entfernt, denn ich meine mich erinnern zu können, diesen noch vor einigen Jahren anläßlich einer anderen Recherche aufgefunden zu haben ?( .
    Auch die Informationen zu "Erzählen- Spielen- Basteln" sind eher spärlicher Natur. Wie auch immer: es handelte sich um die vielen meiner Zeitgenossen noch in Erinnerung gebliebene "Kinderstunde mit Tante Erika", in der gebastelt, Lieder gesungen, kleine Geschichten erzählt und in selteneren Fällen auch einmal ein Zeichentrickfilm gezeigt wurde. Das Format war erstaunlich langlebig und lief zwischen 1961 und 1970 im Nachmittagsprogramm der ARD. Nachdem "Tante Erika" ihre Kindergruppe mit den Worten: "Grüß Gott, liebe Kinder !" begrüßt hatte, antworteten die Kleinen stets wie im Chor : "Grüß Gott, Tante Erika !", und im Anschluß ging es mehr oder weniger inhaltlich zur Sache.
    Zur Reihe erschien in den 60er Jahren unter gleichem Titel im Ravensburger Verlag ein Taschenbuch, beworben als "ein neuartiges Spiel- und Bastelbuch nach der Fernsehsendung mit Erika", das heute von Sammlern früher Fernsehbücher gesucht wird.
    Neben der hier besprochenen Reihe moderierte Erika Saucke zwischen 1964 und 1970 auch die Sendung "Schau zu, mach mit". Diese richtete sich überwiegend an die Zielgruppe der neun- bis zwölfjährigen Kinder und bot Kurzfilme über Jugendliche in aller Welt, berichtete über interessante technische Erfindungen und Probleme und gab Anregungen zum Lesen, zum Anschauen neuer Filme, zum Basteln und vielerlei weitere Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung.
    Ab Oktober 1970 moderierte Erika Saucke ebenfalls noch "Das Di- Do- Domino", ein 25-minütiges Vorschulmagazin, in dem jeweils Dienstags Begriffspaare vorgestellt wurden (groß/klein, laut/leise etc.), die am darauffolgenden Donnerstag von der Moderatorin erläutert und mit erweiternden Spielanregungen versehen wurden. Ausgestrahlt wurden lediglich zwölf Folgen, die ab Oktober 1971 noch einmal wiederholt wurden.
    Zwischen 1971 und 1975 lief dann im ARD- Programm "Was sagst Du dazu ?". In dieser interaktiven Reihe zeigte Moderatorin Erika Saucke Kindern im Studio und an den Bildschirmen einen kleinen Film und forderte die kleinen Zuschauer im Anschluß auf, frei und möglichst unbeeinflußt ihre Meinung hierzu kundzutun. Die Reihe brachte es auf 35 Folgen und war die erste interaktive Fernsehserie für Kinder, von denen sich während jeder Sendung drei- bis fünfhundert telefonisch meldeten. 22 Filme der Reihe wurden zu Buchtexten umgearbeitet und in einem Begleitbuch zusammengefaßt, das Mitte der 70er Jahre im Loewe- Verlag erschien.
    Nachzutragen wäre noch, daß Erika Saucke im Verlauf der 60er Jahre mit ihren Kindern auch in einigen Folgen der Traditionsreihe "Wir warten auf´s Christkind" auftrat.
    Die vielseitige Redakteurin und Moderatorin verstarb am 12. August 2014 im Alter von 94 Jahren in München.

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    Samstag, 9. Februar 2019, 12:25

    RE: Erzählen- Spielen- Basteln . Die Kinder- und Jugendserien mit Erika Saucke

    Hi fareast,
    da ging es mir aehnlich wie Dir. Weder vermochte mich "Sport-Spiel-Spannung" zu fesseln noch konnte ich mich fuer die Augsburger Puppenkiste oder Zeichentrickfilme begeistern, ich wartete den ganzen Nachmittag sehnsuechtig auf "Lassie". Die Folgen mit Jeff waren mir am liebsten, Timmy weinte mir zuviel.
    Aber ich erinnere mich an Sammy Drechsel und Klaus Havenstein, denn sie waren auf dem Bildschirm zu sehen, waehrend ich auf "Lassie" wartete. Spaeter war es "Fury", worauf ich wartete.
    "Wir warten auf's Christkind" konnte ich mir nie ansehen, da der Fernseher im Wohnzimmer stand, wo meine Eltern den Weihnachtsbaum schmueckten. Stattdessen wurde ich am 24.12. nachmittags mit meiner Oma zu Fuss in die Kirche geschickt, das war ein sehr weiter Weg.
    Die langlebige Reihe der 60er Jahre gehört untrennbar zur Ausstrahlung der ARD- "Kinderstunde" dieser Zeit, obwohl mich das "Basteln mit Tante Erika" als kleiner Knirps in den frühen 60ern eher etwas gelangweilt hat. Was ich damals noch nicht wissen konnte: eigentlich handelte es sich dabei um das erste deutsche "Reality TV"- Format für Kinder, das damals über die Bildschirme flimmerte und in dem mehr oder weniger authentisch versucht wurde, die Beschäftigungen einer zeitgenössischen Kindergartengruppe im Stil der Zeit abzubilden.
    "Betreuende Erzieherin" war die BR- Fernsehredakteurin, Moderatorin und Kinderbuchautorin Erika Saucke (1920 - 2014), über die die zugänglichen Quellen erstaunlich wenig hergeben. Selbst der obligatorische Wikipedia- Eintrag fehlt völlig. Möglicherweise wurde dieser nach ihrem Tod von Angehörigen entfernt, denn ich meine mich erinnern zu können, diesen noch vor einigen Jahren anläßlich einer anderen Recherche aufgefunden zu haben ?( .
    Auch die Informationen zu "Erzählen- Spielen- Basteln" sind eher spärlicher Natur. Wie auch immer: es handelte sich um die vielen meiner Zeitgenossen noch in Erinnerung gebliebene "Kinderstunde mit Tante Erika", in der gebastelt, Lieder gesungen, kleine Geschichten erzählt und in selteneren Fällen auch einmal ein Zeichentrickfilm gezeigt wurde. Das Format war erstaunlich langlebig und lief zwischen 1961 und 1970 im Nachmittagsprogramm der ARD. Nachdem "Tante Erika" ihre Kindergruppe mit den Worten: "Grüß Gott, liebe Kinder !" begrüßt hatte, antworteten die Kleinen stets wie im Chor : "Grüß Gott, Tante Erika !", und im Anschluß ging es mehr oder weniger inhaltlich zur Sache.
    Zur Reihe erschien in den 60er Jahren unter gleichem Titel im Ravensburger Verlag ein Taschenbuch, beworben als "ein neuartiges Spiel- und Bastelbuch nach der Fernsehsendung mit Erika", das heute von Sammlern früher Fernsehbücher gesucht wird.
    Neben der hier besprochenen Reihe moderierte Erika Saucke zwischen 1964 und 1970 auch die Sendung "Schau zu, mach mit". Diese richtete sich überwiegend an die Zielgruppe der neun- bis zwölfjährigen Kinder und bot Kurzfilme über Jugendliche in aller Welt, berichtete über interessante technische Erfindungen und Probleme und gab Anregungen zum Lesen, zum Anschauen neuer Filme, zum Basteln und vielerlei weitere Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung.
    Ab Oktober 1970 moderierte Erika Saucke ebenfalls noch "Das Di- Do- Domino", ein 25-minütiges Vorschulmagazin, in dem jeweils Dienstags Begriffspaare vorgestellt wurden (groß/klein, laut/leise etc.), die am darauffolgenden Donnerstag von der Moderatorin erläutert und mit erweiternden Spielanregungen versehen wurden. Ausgestrahlt wurden lediglich zwölf Folgen, die ab Oktober 1971 noch einmal wiederholt wurden.
    Zwischen 1971 und 1975 lief dann im ARD- Programm "Was sagst Du dazu ?". In dieser interaktiven Reihe zeigte Moderatorin Erika Saucke Kindern im Studio und an den Bildschirmen einen kleinen Film und forderte die kleinen Zuschauer im Anschluß auf, frei und möglichst unbeeinflußt ihre Meinung hierzu kundzutun. Die Reihe brachte es auf 35 Folgen und war die erste interaktive Fernsehserie für Kinder, von denen sich während jeder Sendung drei- bis fünfhundert telefonisch meldeten. 22 Filme der Reihe wurden zu Buchtexten umgearbeitet und in einem Begleitbuch zusammengefaßt, das Mitte der 70er Jahre im Loewe- Verlag erschien.
    Nachzutragen wäre noch, daß Erika Saucke im Verlauf der 60er Jahre mit ihren Kindern auch in einigen Folgen der Traditionsreihe "Wir warten auf´s Christkind" auftrat.
    Die vielseitige Redakteurin und Moderatorin verstarb am 12. August 2014 im Alter von 94 Jahren in München.

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    Samstag, 9. Februar 2019, 17:03

    Lieblingssendungen

    Hi Chrissie,
    die Augsburger Puppenkiste gehörte für mich bis in die späten 60er Jahre zum Pflichtprogramm und absoluten Fernseh- Highlight. Das lag auch daran, daß ich generell ein großer Fan von Puppentheatern war und auch heute noch bin. Unter anderem gab es da z.B. die Umsetzung biblischer Geschichten durch die Stabpuppen der Wuppertaler Puppenbühne Hans Scheu, von denen in den 60ern etliche Folgen im Kinderprogramm der ARD liefen.
    "Sport-Spiel- Spannung" lief zwar über etliche Jahre (s. den Blog dazu unter "Fernsehserien"), aber in immer recht großen zeitlichen Abständen. Das Reizvolle war für mich der Programmteil "Spannung", in dem oft Ausschnitte aus neuen Zeichentrickspielfilmen vorgeführt wurden. Der Sendungsteil "Sport" hat mich damals dagegen gar nicht und der Abschnitt "Spiel" eher mäßig interessiert.
    "Fury" und "Lassie" waren natürlich der Renner in den 60ern, wobei mir "Fury" noch besser gefiel. An "Rin Tin Tin" konnte ich mich dagegen nur noch schwach (bei nur 20 ausgestrahlten Episoden kein Wunder) und an "Corky und der Circus" überhaupt nicht mehr erinnern, dafür war ich einfach noch zu jung. Meines Wissens ist "Corky/ Circus Boy" mit Micky Dolenz in der Hauptrolle in den 60ern auch nicht mehr wiederholt worden. Gekannt habe ich dagegen die Tessloff- Comics und die Fernsehbücher dieser Reihe.