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    Mittwoch, 4. Juli 2018, 18:14

    Yé Yé Musique

    Quote von Far East: Eine kurze Anmerkung noch zu den Aktivitäten hier im Forum. Die Betreiberin von www.tv-nostalgie.de,
    einer sehr gut gemachten Seite vorwiegend über Fernsehserien der 60er
    bis 80er Jahre, schrieb mir kürzlich, daß die Abrufe sowie die
    Forumsaktivitäten in den letzten Jahren um bis zu 80 % (!) bei ihr
    zurückgegangen seien.

    Mangelnde Forumsaktivität ist also auch woanders ein Thema. Von daher
    mein Appell: wenn Euch Themen einfallen, die hier noch nicht ausreichend
    berücksichtigt worden sind (ad hoc fällt mir dazu Popmusik oder
    Spielzeug der 60er ein), scheut Euch nicht, hier Beiträge einzustellen.
    Niemand erwartet literarische Meisterleistungen, aber ein Forum lebt nun
    mal auch von neuen Beiträgen. End of quote.
    Als ich 9 und 10 Jahre alt war, und noch in die Volksschule ging, schwaermte ich zum Entsetzen meiner Eltern fuer Drafi Deutscher, Roy Black und Ricky Shayne, deutschsprachige Schlager halt.
    Eines Tages kam mein Vater in mein Zimmer, und verdrehte den Senderknopf meines alten Radios vom Deutschlandfunk auf BFBS, wo die Top Twenty lief.
    Die Beatles und die Stones waren in den oberen Plaetzen.

    "Das ist Musik!" sagte mein Vater, und verliess mein Zimmer.
    Fortan war ich von Deutscher, Black & Konsorten kuriert, und hoerte mir lieber Elvis, die Beatles, Stones, Led Zeppelin, Beach Boys etc an.
    Auf dem Gymnasium mussten wir uns nach Englisch fuer eine weitere Fremdsprache entscheiden. Meine Eltern hatten beide sehr mit Latein zu kaempfen gehabt, und rieten mir deshalb dazu, Franzoesisch zu lernen.
    Der Erfolg stellte sich leider nicht (so wie im Englischen) ueber Nacht ein, deshalb musste ich etwa ein Jahr lang Nachhilfeunterricht bei einer alten Dame nehmen, zusammen mit vier oder fuenf anderen Kindern, die mit Franzoesisch nicht zurande kamen. Sie erzaehlte uns von ueber 70 Paris Reisen, die sie in ihrem Leben gemacht hatte (ich habe es bis heute nur auf 8 Paris Reisen gebracht - es ist meine Lieblingsstadt).

    In Braunschweig gab es am Bohlweg neben dem Rathaus einen Zeitschriftenladen mit internationaler Presse. Ich kaufte mir seit etwa einem Jahr regelmaessig die britische PHOTOPLAY und die amerikanische SILVER SCREEN (ich bin seit meiner Kindheit ein movie buff), und nun als franzoesische Zeitschrift die CINE TELE REVUE, eine Fernseh- und Filmzeitschrift, die mir dabei half, mein Franzoesisch aufzubessern (von einer 4 war ich mittlerweile auf eine 3 gekommen im Unterricht).
    Dann entdeckte ich die beiden franzoesischen Teenagerzeitschriften SALUT LES COPAINS und MADEMOISELLE AGE TENDRE. Das wiederum weckte mein Interesse an franzoesischer Popmusik (Yé Yé in Anlehnung an das Yeah Yeah der Beatles genannt), und SaengerInnen wie Michel Polnareff, Johnny Halliday, Sylvie Vartan, Françoise Hardy, Jacques Dutronc etc.
    Kuerzlich bestellte ich mir bei amazon.fr eine schoene Triple CD mit Salvatore Adamo Songs auf Franzoesisch, "La valse d'été" gefaellt mir besonders gut (hiess damals auf Deutsch "Der Walzer des Sommers").

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    Mittwoch, 4. Juli 2018, 20:48

    Deutsche Schlager der 60er und der leidige Französischunterricht

    Der Megahit von Drafi Deutscher : "Marmor, Stein und Eisen bricht..." gehörte zu den Titeln, den ich (warum auch immer, vermutlich aufgrund seiner Einfachheit) als Kind mit Text nachsingen konnte.
    Daneben u.a. "Weiße Rosen aus Athen" von Nana Mouskuri oder "Zwei kleine Italiener" von Conny Froboess.
    Woher meine damaligen "Spezialkenntnisse" kamen, weiß ich heute beim besten Willen nicht mehr. Möglicherweise aus dem Radio oder durch meinen Freund und Nachbarsjungen K.-P., der eine deutlich ältere Schwester hatte, die Anfang bis Mitte der 60er im besten Teenageralter gewesen sein dürfte. Wir Steppkes waren zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Titel ja gerade mal zwischen fünf und zehn Jahre alt.
    Roy Black und Heintje habe ich in den späten 60ern dagegen als "Musik für Muttis" abgelehnt. Tatsächlich war meine Mutter zu dieser Zeit ein begeisterter Heintje- Fan und konnte sich auch für Roy Black ("Ganz in Weiß") erwärmen.
    BFBS habe ich, wie bereits erwähnt, erst ab ca. 1970/71 regelmäßig eingeschaltet. Erinnern kann ich mich noch daran, daß zu dieser Zeit Sonntags in den frühen Abendstunden zunächst "Die Leute von der Shiloh Ranch" geschaut wurde und ich anschließend in mein Zimmer lief, um "Your Mother should know" hören zu können. Die Hitparade von BFBS ist mir seltsamerweise damals entgangen, vermutlich lag´s an der ungünstigen Sendezeit.
    Regelmäßig gehört habe ich zwischen 1971 und 1973/74 nur die Hitparade von Radio Luxemburg mit der Moderation in englischer Sprache und den Tücken des MW- Empfangs, den es in Deutschland ja mittlerweile nicht mehr gibt.
    Französisch fiel mir in der Mittelstufe auch etwas schwerer als Englisch, obwohl ich sprachlich als nicht unbegabt galt. In der gymnasialen Oberstufe fiel mir Spanisch dann wieder leichter als Französisch.
    Russisch belegte ich aus Jux (und um meinen Großvater zu beeindrucken), weil es als Zusatzfach angeboten wurde, kniete mich da allerdings nicht zu sehr hinein und scheiterte schnell an der schwierigen Grammatik.
    An Nachhilfe war zu meiner Zeit nicht zu denken, das war unter uns Schülern oder den meisten Eltern einfach kein Thema. Stattdessen hieß es: Vogel friß, oder stirb ! Durchaus möglich, daß das Thema im Zeitrahmen der 60er und frühen 70er Jahre mehr auf bildungsbürgerliche Haushalte beschränkt war, zu denen meine Eltern nicht zählten.