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    Freitag, 10. November 2017, 17:41

    Sternstunden des Spielfilms der 60er Jahre - Rosemaries Baby / Rosemary´s Baby (USA 1968)

    Roman Polanski´s subtiler Horrorklassiker aus dem Jahre 1968 wird trotz seines kommerziellen Erfolgs bis heute einigermaßen unterschiedlich beurteilt. Während große Teile des Publikums ihn als Erstlingswerk einer ganzen Reihe von psychedelischen Horrorfilmen, die in den späten 60ern und 70ern folgten (Der Exorzist, Das Omen etc.), feiern, lehnten ihn insbesondere kirchliche Kreise rundweg ab. Ich selbst werde das Werk in den 70ern erstmals gesehen haben und fand es sowohl spannend als auch unterhaltsam, auch wenn mir damals schon schwante, daß es durchaus auch religiöse Gefühle verletzen konnte :| .
    "Rosemaries Baby" beruhte auf der Romanvorlage von Ira Levin und wurde zwischen August und Dezember 1967 in den Paramount Studios, L.A., mit einem 2,3 Millionen $- Budget hergestellt. Die spärlich gesäten Außenaufnahmen entstanden vor dem Dakota Building in New York . Pikant ist, daß dort in den 70ern auch John Lennon und Yoko Ono ihre Wohnung hatten. Lennon wurde bekanntlich 1980 vor dem Eingang dieses Gebäudes ermordet.
    Der Film paßte einigermaßen perfekt in die Zeit der späten 60er mit ihren zunehmenden gesellschaftlichen Tabubrüchen, wurde 1968 vom Kinopublikum in den USA sehr gut aufgenommen und spielte an den Kassen über 30 Millionen $ ein. 1969 erhielt das Werk zwei Oscarnominierungen für das beste Drehbuch und den besten Nebendarsteller; der Oscar wurde für letztere Kategorie Ruth Gordon zuerkannt.
    Bei uns in Deutschland lief "Rosemaries Baby" ab Oktober 1968 in den Kinos; im öffentlich- rechtlichen Fernsehen wurde der Film erstmalig im November 1975 im Programm der ARD ausgestrahlt.
    2014 enstand im Nachklang unter dem gleichen Titel in den USA eine Miniserie mit Zoe Saldana und Patrick J. Adams in den Hauptrollen.
    Worum ging es ? Das junge Ehepaar Rosemarie und Guy Woodhouse (Mia Farrow und John Cassavates) ist in New York auf Wohnungssuche und findet in Bramford House eine neue Bleibe. Dort lernt Rosemarie Terry kennen, die drogenabhängig war, derzeit bei dem älteren Ehepaar Castevet (Ruth Gordon und Sidney Blackmer) lebt und sich kurz darauf durch einen Sprung aus dem Fenster das Leben nimmt. Die Woodhouses, insbesondere Guy, befreunden sich allmählich mit den überaus freundlichen und hilfsbereiten Castevets.
    Nachdem sie ein Dessert von Minnie Castevet erhalten hat, verliert Rosemarie das Bewußtsein und träumt, daß sie unter Anwesenheit von Guy und den Castevets von einem furchteinflößenden Wesen vergewaltigt wird. Wieder bei Bewußtsein, erzählt Guy ihr, daß er mit ihr geschlafen habe, da die beiden sich ein Kind wünschen und er Rosemarie´s Eisprung nicht versäumen wollte. Kurz darauf wird Rosemarie tatsächlich schwanger.
    Auf Minnie´s Empfehlung wird Rosemarie von dem Gynäkologen Dr. Sapirstein (Ralph Bellamy) betreut und nimmt spezielle Kräutertränke ein, die ihr von Minnie zubereitet werden und den Schwangerschaftsbeschwerden der werdenden Mutter abhelfen sollen. Sie entwickelt eine plötzliche Leidenschaft für blutige Steaks und rohe Hühnerleber. Freund Hutch (Maurice Evans) ist entsetzt über Rosemarie´s Zustand und warnt diese vor den Castevet´s, stirbt jedoch kurz darauf unter ungeklärten Umständen. Jedoch hinterläßt er Rosemarie ein Buch über Hexerei, in dem auch einige der mysteriösen Vorfälle, die sich in Bramford- House zugetragen haben, beschrieben werden. Rosemarie kommt während der Lektüre zu der Überzeugung, daß die Castevets ihr ungeborenes Kind dem Teufel verschrieben haben und entwickelt nun auch ein Mißtrauen gegenüber ihrem Mann Guy, der ein enges Verhältnis zu dem alten Paar pflegt. Dr. Sapirstein verabreicht ihr daraufhin ein starkes Beruhigungsmittel, kurz darauf wird Rosemaries Baby geboren.
    Als Rosemarie wieder erwacht, teilt man ihr mit, daß das Neugeborene gestorben sei. Kurz darauf hört sie jedoch einen Säugling in der Wohnung der Castevets schreien. Dort trifft sie eine Versammlung von Satanisten an, die dem neugeborenen Kind huldigen. Über der Wiege hängt ein auf den Kopf gestelltes christliches Kreuz, und Rosemarie gelangt zu der Erkenntnis, daß ihr Kind tatsächlich vom Teufel gezeugt wurde.
    Guy erklärt ihr darauf, sich nur deshalb mit den Satanisten eingelassen zu haben, um ihnen beiden ein besseres Leben zu ermöglichen. Daraufhin spuckt Rosemarie ihm ins Gesicht, nimmt sich in der Schlußsequenz aber dennoch ihres Kindes an, das "Adrian" genannt wurde.
    "Rosemaries Baby" setzte 1968, bedingt durch seine Thematik und seine Vielschichtigkeit, neue Maßstäbe des
    Horrorgenres und ist auch rund fünfzig Jahre nach seiner Entstehung m.E. immer noch unbedingt sehens- und empfehlenswert. Auch wenn die Einbeziehung christlich- religiöser Elemente in den Film, was ich gut verstehen kann, nicht unbedingt Jedermanns Sache ist :thumbup: .