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    Freitag, 27. Oktober 2017, 17:31

    ZDF- Hitparade

    Im Dezember 2000 lief nach über dreißig Jahren und 368 Folgen mit den "Hits des Jahres 2000" die letzte Ausgabe der wohl erfolgreichsten und langlebigsten Musiksendung des deutschen Fernsehens über die Bildschirme.
    Begonnen hatte alles am 18. Januar 1969, als ein gewisser Dieter Thomas Heck die erste Anmoderation in stakkatoartigem Deutsch vornahm, die schnell zu seinem Markenzeichen wurde.
    In unserer Familie wurde das Format damals insbesondere bei meiner Mutter bald zum Pflichtprogramm, während ich bis ca 1971/ 72 mehr oder weniger beiläufig mitschaute und mich mit der beginnenden Pubertät mehr und mehr von dieser Sendung abkoppelte. Denn sie hatte bei vielen Angehörigen meiner Generation ein gewisses "Gschmäckle", das oft mit dem abwertenden Slogan "Shitparade" kurz und bündig umschrieben wurde :thumbdown: . Mit zunehmender Altersweisheit sehe ich das heute natürlich völlig anders :thumbsup: .
    Wie auch immer: fernsehhistorisch bemerkenswert war 1969 das Bemühen des ZDF, dem deutschen Schlager durch eine zeitgemäße Präsentation ein angemessenes, frisches Image zu verpassen. Dazu zählte, daß sich der Interpret mitten unter den Zuschauern auf einer relativ kleinen Bühne präsentierte und live zu einem Halbplayback sang. Die dazu gehörenden Instrumentalbänder wurden von den Plattenfirmen dem Sender zur Verfügung gestellt. Der die Bandmaschinen bedienende Tontechniker, auch dies war neu, wurde während der Sendung von den Kameras erfaßt, so daß der Zuschauer stets wußte, was ihn erwartete.
    Gegen Ende der Gesangsdarbietung wurde jeweils die Autogrammadresse des Interpreten eingeblendet.
    In jeder Sendung wurden fünf bis acht neue Titel sowie die bestplazierten der vorausgegangenen Folgen präsentiert. Die Auswahl der Musikbeiträge erfolgte zunächst durch eine zumindest in der Theorie unabhängige Jury, die die Titel nach Vorschlägen der Musikindustrie auswählte. Da die Kritik an der Objektivität dieses Auswahlverfahrens sukzessive zunahm, wurden die Neuvorstellungen ab Mitte der 70er Jahre von "Media Control" auf der Grundlage von Plattenverkaufszahlen sowie der Häufigkeit von Rundfunk- und Fernsehauftritten bestimmt.
    Bedingt durch die zunehmende Krise des deutschen Schlagers ab Mitte der 70er Jahre, öffnete sich die "Hitparade" ab Ende der 70er auch für weitere Musikrichtungen, so z.B. für die NDW (Neue Deutsche Welle) mit Interpreten wie "Trio" oder "Fräulein Menke". Jedoch gab es zu dieser Zeit bereits Formationen, die einen Auftritt auf dieser medialen Plattform rundweg ablehnten, da ihnen die "Hitparade" als "zu spießig" erschien.
    Die Krise des deutschen Schlagers wirkte sich auch auf den weiteren Werdegang der "ZDF- Hitparade" aus. Das Format galt in den frühen 80ern insbesondere bei Angehörigen der jüngeren Generationen als reichlich angestaubt. Viktor Worms übernahm daher 1985 die Sendung von Dieter Thomas Heck und versuchte zu retten, was noch zu retten war. 1987 wurde die "eiserne Regel" aufgehoben, nur deutschsprachige Interpreten und Titel zuzulassen. Im gleichen Jahr wurde auch der Live- Gesang durch ein Vollplayback abgelöst. Dies hatte zur Folge, daß neue Zuschauerkreise hinzugewonnen werden konnten, jedoch nahm man dem Format dadurch auch weitgehend seinen spezifischen Markencharakter mit der Präsentation von ausschließlich deutschen Schlagern.
    1990 folgte der Gegenentwurf, nachdem das ZDF Uwe Hübner für die Moderation gewinnen konnte. Die Sendung konzentrierte sich wieder auf die ausschließliche Präsentation von deutschen Schlagern, und es wurde auch wieder live gesungen. Im Jahre 2000 wurde die "ZDF- Hitparade" aufgrund stark gesunkener Zuschauerzahlen endgültig eingestellt.
    Zwischen 1969 und 1982 wurde die Reihenfolge der beliebtesten deutschen Schlager der "Hitparade" durch die Zuschauer per Postkarte festgelegt. Nachdem Manipulationen, z.B. durch die massenhafte Einsendung von Stimmkarten durch Fanclubs der jeweiligen Sänger, ruchbar wurden, modifizierte man das Verfahren dahingehend, daß jeder Zuschauer im Vorgriff eine spezielle Stimmkarte beim Sender anfordern mußte.
    1982 wurde das System durch die Einführung des "TED`s" computerisiert, so daß der Sieger bereits in der laufenden Sendung bekanntgegeben werden konnte.
    Moderator der ersten Stunde war der aus Hamburg stammende "Schnellsprecher" Dieter Thomas Heck, der als ehemaliger Rundfunkmoderator und ausgesprochener Schlagerfan das Format gemeinsam mit Regisseur Truck Branss und Eberhard Klein entwickelt hatte und der schnell zum Markenzeichen dieses Formats wurde. Die "ZDF- Hitparade" entwickelte sich in den ersten Jahren rasch zur beliebten Samstagabend- Sendung, die zwischen 1969 und 1973 meist einmal monatlich um 18.50 Uhr oder 19.30 Uhr ausgestrahlt wurde und Einschaltquoten von teilweise über fünzig Prozent vorzuweisen hatte.
    Mit Ausnahme der frühen Folgen zwei bis fünfundzwanzig , die 1979 im Zuge einer Wiederverwendung der Videobänder unwiederbringlich zerstört wurden, sind alle weiteren Folgen der "ZDF- Hitparade" noch erhalten und werden immer wieder einmal auf Spartenkanälen wiederholt, z.B. auf ZDF Kultur. Auch auf www.youtube.com finden sich zahlreiche Clips dieses Erfolgsformats insbesondere der späten 60er und frühen 70er Jahre. Darunter sehr empfehlenswert: hallo Deutschland retro: 45 Jahre ZDF- Hitparade sowie für alle, die es lustiger mögen: Wolfgang Trepper- 50 Jahre ZDF Hitparade 2013 :thumbup: .

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    Sonntag, 24. Februar 2019, 19:51

    Hitparade

    Ich mochte weder Dieter Thomas Heck noch die Schnulzen in der "Hitparade".
    Mein Vater konnte es irgendwann nicht mehr ertragen, als ich auf der Mittelwelle "Ganz in weiss" (Roy Black), "Marmor, Stein und Eisen bricht" und "Ich sprenge alle Ketten" (Ricky Shayne) anhoerte. Damals ging ich noch in die Volksschule, kam erst mit 11 Jahren auf's Gymnasium, und meine Klassenkameraden hoerten sich halt nur Schnulzen an.
    Eines Tages kam mein Vater in mein Zimmer, verdrehte den Sender in meinem alten Radio (von meiner Oma muetterlicherseits geerbt, nachdem sie sich ein besseres Radio gekauft hatte) von der Mittelwelle (oder war es der Deutschlandfunk?) zu BFBS, und verliess das Zimmer wieder mit den Worten: "Das ist gescheite Musik, aber nicht diese Schnulzen".
    BFBS spielte uebrigens die Beatles oder die Stones zu dem historischen Zeitpunkt. :D
    Von da an hoerte ich mir nur noch Rockbands an.

    Bin meinem Vater heute noch dankbar, dass er meinen musikalischen Geschmack verbesserte. Heute liebe ich Klassische Musik, Swing und Jazz. Aber ich hoere auch immer noch gern Popmusik aus den USA, England und Frankreich aus der zweiten Haelfte der 60er Jahre.
    Dieser Song von Salvatore Adamo geht mir nicht aus dem Kopf:
    https://www.youtube.com/watch?v=qIkrsBOymAY

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    Montag, 25. Februar 2019, 17:58

    RE: Hitparade

    "Das ist gescheite Musik, aber nicht diese Schnulzen".



    War bei mir genau umgekehrt. Meine Eltern hörten die Schnulzen und ich bin durch ältere Freunde und Klassenkameraden auf die Beat- und später Rockmusik gekommen. Als ich später die englischen Texte verstand, hab ich vieles dann doch von der Liste der "gescheiten Musik" gestrichen, zum Nebenbeihören ist sie aber immer noch gut. Dagegen gab es aber auch einige deutsche Schlager mit recht tiefgründigen Texten, die ich auch heute noch gerne anhöre. Allerdings waren diese nie in einer Hitparade zu hören. Zeitlos war dagegen für mich immer die klassische Musik, die jetzt beim Musikhören hauptsächlich auf dem Plattenteller liegt. Nicht das sich der Geschmack groß geändert hätte, aber man jetzt eher die nötige Zeit und Ruhe dazu.

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    Montag, 25. Februar 2019, 19:08

    RE: RE: Hitparade

    Es gab ein paar Ausnahmen. Spaeter mochte ich Ulla Meinecke, Nena (99 Luftballons) und auf den Namen des dritten Saengers komme ich nicht mehr (Reinhard?), er sang etwas ueber's Fliegen.
    Letztes Jahr bestellte ich mir in amazon.fr eine Triple DVD mit franzoesischen Salvatore Adamo Songs. Sachen wie "La valse d'été" (Der Walzer des Sommers) und "Inch Allah" gefielen und gefallen mir auf Franzoesisch soviel besser als auf Deutsch.
    Dagegen gab es aber auch einige deutsche Schlager mit recht tiefgründigen Texten, die ich auch heute noch gerne anhöre. Allerdings waren diese nie in einer Hitparade zu hören. Zeitlos war dagegen für mich immer die klassische Musik, die jetzt beim Musikhören hauptsächlich auf dem Plattenteller liegt. Nicht das sich der Geschmack groß geändert hätte, aber man jetzt eher die nötige Zeit und Ruhe dazu.

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    Montag, 25. Februar 2019, 19:17

    Meine Einstellung zur Hitparade

    Die "Hitparade" war seit ihrer Erstausstrahlung bis 1972 Pflichtprogramm für meine Mutter, und zwangsläufig habe ich davon vieles mitbekommen. Ab 1970/71 begann ich mich dann mehr für Popmusik zu interessieren, und für mich wurden dann Sender wie BFBS und Radio Luxemburg zum Pflichtprogramm. Auch wenn der abendliche Empfang der Hitparade auf MW teils grottenschlecht war...
    In ihren besten Jahren war die "Hitparade" ungemein erfolgreich, und daher ist es nur recht und billig, das Format aus fernsehhistorischer Sicht ausreichend zu würdigen, was durch diesen Thread geschehen ist. Wer damals anspruchsvollere Musik hören wollte, hatte entsprechend andere Möglichkeiten.
    Klassische Musik hat mich in meinen jungen Jahren in Ansätzen interessiert, wenn da nicht dieser Floh im Ohr gewesen wäre, der mir ständig eingetrichtert hätte, daß es sich hierbei um die "Musik der Toten" handeln würde. Wie ich damals auf diesen Spleen gekommen bin, weiß ich heute beim besten Willen nicht mehr...
    Seit etwa 15 Jahren höre ich fast ausschließlich Klassik auf NDR Kultur, teils eher als Hintergundmusik, und fühle mich recht wohl dabei. Die Popmusik der späten 60er/frühen 70er höre ich via youtube nur noch sehr, sehr selten, und bisweilen ertappe ich mich dabei, wie ich mir selbst ins Ohr flüstere:" Und diesen Mist hast du dir damals wirklich angetan ?" Muß wohl am Alter liegen... :wacko:

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    Montag, 25. Februar 2019, 19:23

    Der dritte Sänger

    Hi Chrissie,
    wahrscheinlich war´s Reinhard Mey: "Über den Wolken, muß die Freiheit wohl grenzenlos sein..."
    Unter der Riege der damaligen Liedermacher war mir Reinhard Mey immer etwas zu harmlos in seinen Texten, aber das ist Geschmackssache.

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    Montag, 25. Februar 2019, 22:32

    RE: Meine Einstellung zur Hitparade

    Bei mir ist es schon etwas laenger als 15 Jahre her, dass ich auf meine Vorliebe fuer Klassische Musik gekommen bin.
    Schuld war der kanadische Spielfilm "Das Maedchen am Ende der Strasse" mit Jodie Foster aus den 70er Jahren. Der lief ca. 1977 oder 1978 im Spaetprogramm, und ich blieb extra auf, um ihn mir anzusehen, weil ich ein oder zwei Jahre zuvor den ausgezeichneten Roman von Laird Koenig (Schneekluth Verlag) gelesen hatte.
    Am naechsten Tag ging ich in Braunschweig in einem grossen Schallplattenladen, und kaufte mir Chopin's 1. und 2. Klavierkonzert gespielt von Arthur Rubinstein.
    Kleine Ankedote am Rande.
    Als ich 2006 meinen heutigen Ehemann kennenlernte, und wir uns ueber unsere Vorliebe fuer Klassische Musik und italienische Opern unterhielten, stellte sich heraus, dass es auch bei ihm durch den Nicolas Gessner's Film "The Little Girl who lives down the Lane" dazu kam, dass er sich fuer Chopin begeisterte, und dann zwangslaeufig auch fuer andere Komponisten wie Beethoven, Mozart etc. Er ging ebenfalls nach diesem Film in einen Plattenladen und kaufte sich Rubinstein's piano concerto # 1 von Chopin.
    Vor ein paar Jahren las ich dann die englische Originalversion des Romans und war enttaeuscht, weil die deutsche Uebersetzung soviel besser ist. Fast poetisch. Die Uebersetzerin wollte sich damit vermutlich einen Namen in der Uebersetzerbranche machen, jedenfalls gelang ihr die Uebersetzung aussergewoehnlich gut! 8) 8) 8)
    Seit etwa 15 Jahren höre ich fast ausschließlich Klassik auf NDR Kultur, teils eher als Hintergundmusik, und fühle mich recht wohl dabei. Die Popmusik der späten 60er/frühen 70er höre ich via youtube nur noch sehr, sehr selten, und bisweilen ertappe ich mich dabei, wie ich mir selbst ins Ohr flüstere:" Und diesen Mist hast du dir damals wirklich angetan ?" Muß wohl am Alter liegen... :wacko:

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    Montag, 25. Februar 2019, 22:35

    RE: Der dritte Sänger

    Hi fareast_de,

    ja, genau den meinte ich! :)

    Reinhard Mey war mir auf jeden Fall lieber als Wolf Biermann und Franz Josef Degenhardt.
    Hi Chrissie,
    wahrscheinlich war´s Reinhard Mey: "Über den Wolken, muß die Freiheit wohl grenzenlos sein..."
    Unter der Riege der damaligen Liedermacher war mir Reinhard Mey immer etwas zu harmlos in seinen Texten, aber das ist Geschmackssache.

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    Montag, 14. März 2022, 14:58

    Gefunden in der HÖR ZU - Hecks heiße Hits

    Aus: HÖR ZU, Heft 3/ 1969, Seite 4, Originaltext

    Hecks heiße Hits - ZDF beginnt am Samstag mit der Schlagerparade

    Frohe Botschaft für alle Schlager- Fans. Am 18. Januar startet das ZDF eine deutsche Hitparade. Damit die Sendung wie eine Rakete in den Schlagerhimmel steigt, hat man einen Heck- Motor besonderer Art installiert. Ohne Zylinder, voller Takt will Dieter Thomas Heck all das präsentieren, was sich auf unserem Hit- Treppchen ganz oben tummelt.
    "Den Motor kenn´ich", wird mancher Fan sagen. In der Tat: Dieter ist keine unbekritzelte Rille mehr. Als "Thomas" von Radio Luxemburg sorgte er zwei Jahre lang mit sonorer Stimme dafür, daß die Hörer zwischen dem Abspielen zweier Hits und eines Werbespots nicht zur Europawelle Saar umschalteten. Mittlerweile ist der gebürtige Hamburger als Lockvogel für die Europawelle tätig.
    Keine Chancen für die Beatles. Vor zwei Jahren startete er im Hörfunk eine deutsche Schlagerparade. Experten, die sich von den Beatles und Bee Gees in den Schlaf singen lassen, lächelten mitleidsvoll. Mit deutscher Schlagerkunst, so meinten sie, könne man allerhöchstens noch Omas vom Ofen weglocken. Jetzt sind es schon über 500.000 "Omas", die allwöchentlich wissen wollen, welcher deutsche Hit in der Spitzengruppe liegt.
    Zu den Stammhörern zählt auch Show- Regisseur Truck Branss. Er kannte den schlanken Hit- Plauderer schon von gemeinsamer Löffelei jener Bohnensuppe, die meistens montags in der Kantine des Saarländischen Rundfunks vergeben wird. Als Branss die Fernseh- Hitparade konzipierte, stand das Aushängeschild für ihn von vornherein fest. Branss: "Dieter Heck ist unverbraucht und hat sich sehr bewährt". Die verantwortlichen ZDF- Unterhalter akzeptierten die Wahl. Achtmal im Jahr, samstags von 18.50 bis 19.40 Uhr, soll "Die ZDF- Hitparade" ausgestrahlt werden.
    Die zehn jeweils erfolgreichsten Titel werden von den Interpreten vorgestellt. Vier weitere hitverdächtige Schlager wählt eine Fach- Jury aus. Viel Prominenz bei der ersten Show: von Roy Black, Rex Gildo, Graham Bonney bis Wencke Myhre, Siw Malmkvist und Manuela.
    Stimme per Telefon. Die Rangliste der Hitparade bestimmt natürlich der Zuschauer. Hierbei will man ein neues Verfahren anwenden, das ein Kameramann privat entwickelt hat. Man kann per Telefon seine Stimme abgeben, und schon Minuten später weiß man in Mainz, ob der Roy oder der Rex die Spitze erklommen hat.
    Die Fehlerquellen solcher Erfolgslisten kennt man von den vielen Schlagerparaden des Hörfunks. Das Publikum kann nur die Titel wählen, die in der Sendung vorgestellt werden. Doch auch die neutralste Jury kann unter den rund 2000 im Jahr erscheinenden deutschen Schlagern Titel übersehen, die sich zum Hit entwickeln.
    Ein weiterer Nachteil: Es kann passieren, daß sich die Spitzengruppe über Wochen hält und man nach dem Motto "Heintje, Heintje über alles" mehrfach die gleiche Schonkost bekommt.
    Dieter Heck kratzt dieses Problem kaum. Das einzige, was ihn kratzt, ist das Rasiermesser. Sein Bart muß für das Fernseh- Debüt ab. Das schmerzt den Dieter um so mehr, als er seit einigen Wochen zusehen muß, wie sich sein Regisseur Truck Branss einen prächtigen Vollbart stehen läßt.
    (Autor: Siegfried Schüller).

    www.youtube.com/watch?v=Etl8VYfwmCw