•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    1

    Mittwoch, 21. Juni 2017, 17:13

    Sternstunden des Spielfilms der 60er Jahre - Gesprengte Ketten / The Great Escape (USA 1963)

    "Gesprengte Ketten" dürfte in den Jahren um 1970 neben der "Luftschlacht um England" (die ich ausnahmsweise im Kino sah), einer der ersten Kriegsfilme gewesen sein, die mich über ihre volle Laufzeit in ihren Bann schlugen.
    Der Film basierte auf dem Buch "The Great Escape" von Paul Brickhill, das die wahre Begebenheit der Flucht von alliierten Kriegsgefangenen aus einem Lager in Niederschlesien schilderte. Das von James Clavell ("Shogun") und W.R. Burnett verfaßte Drehbuch verlegte die Phase des Ausbruchs aus produktionstechnischen Gründen von den Winter- in die Sommermonate.
    Trotz einer umfangreichen Starbesetzung mit Steve McQueen, Richard Attenborough, Charles Bronson, Donald Pleasance, James Coburn, David McCallum, James Garner sowie Heinz Weiss, Hannes Messemer und Robert Graf hielt sich der Film mit rund 4 Millionen $ Produktionsbudget noch in einem finanzierbaren Rahmen, spielte das Dreifache ein und wurde zu einem der erfolgreichsten Kinofilme des Jahres 1963.
    Zwar erhielt "The Great Escape" keine Oscar- Nominierungen, jedoch zahlreiche andere Auszeichnungen, selbst solche aus Rußland.
    Gedreht wurde ausschließlich in Deutschland, wo die amerikanische Produktionsfirma die Kapazitäten der Bavaria- Studios bei München ausgiebig nutzen konnte. Regie führte John Sturges.
    Der Plot dreht sich um eine Gruppe alliierter Kriegsgefangener, bei denen es sich meist um abgeschossene britisch- amerikanische Luftwaffenangehörige handelt, die bereits mehrere Ausbruchsversuche unternommen haben und deshalb in das als weitgehend ausbruchssicher geltende Lager "Stalag Luft III" verlegt wurden.
    Auch dort planen sie unter der Leitung von Roger Bartlett (Richard Attenborough) eine erneute Flucht durch mehrere selbstgegrabene Tunnel. Diverse "Spezialisten" besorgen die hierzu benötigten Materialien oder stellen sich dem Unternehmen durch ihr Fachwissen zur Verfügung.
    Aus der Reihe der Offiziere hebt sich insbesondere "Bunkerkönig" Virgil Hills (Steve McQueen) hervor, der sich von seinen Kameraden durch auffallend häufige Fluchtversuche und ein besonders despektierliches Verhalten abhebt.
    Nach umfangreichen Vorbereitungen erweist sich während des endgültigen "großen Ausbruchs" der zur Flucht benutzte Tunnel jedoch als geringfügig zu kurz, so daß die Lagerwachen alarmiert werden und nur 76 von rund 250 Insassen zunächst entkommen können. Die weitere Flucht einiger Gefangener teils durch halb Europa scheitert immer wieder an fehlerhaft gefälschten Papieren, Sprachproblemen oder anderen Auffälligkeiten, so daß die meisten Geflohenen erneut verhaftet oder erschossen werden. Einige Ausbrecher erkennen die Hoffnungslosigkeit ihrer Situation und finden sich von selbst wieder im Lager ein. Lediglich drei Kriegsgefangenen gelingt die endgültige Flucht.
    Letztendlich hat der Massenausbruch auch für den Lagerkommandanten von Luger (Hannes Messemer) persönliche Konsequenzen, dem das Kommando durch SS- Stellen kurzerhand entzogen wird.
    "Gesprengte Ketten" fesselt einerseits durch die hervorragende Zusammenarbeit deutscher, britischer und amerikanischer Spitzenschauspieler und andererseits durch die relativ realitätsnahe, packende Handlung, die sich nur selten bei den einschlägigen Klischees bedient. Trotz einiger zeittypischer Längen gehört die Produktion für mich zu den zeitlosen Klassikern des Kriegsfilms und ist auch rund 55 Jahre nach seiner Entstehung immer noch überaus sehenswert :thumbsup: :thumbsup: .