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    Donnerstag, 13. April 2017, 19:55

    Sternstunden des Spielfilms der 60er Jahre - Hatari! (USA 1962)

    Den spannend- humorvollen Film von Howard Hawks werde ich erstmalig im Programm des Deutschen Fernsehens der 70er Jahre gesehen haben. Ich muß leider gestehen, daß mich die amerikanische Produktion von 1962 damals nicht unbedingt vom Hocker gehauen hat, vermutlich wegen der "Frauengeschichten" :S . Dennoch war "Hatari!" insbesondere bei den Kinogängern der 60er Jahre überraschend erfolgreich.
    Produziert wurde der Film bereits in den Jahren 1960/61 von den Paramount- Studios mit einem 4 Millionen $- Budget in der damals noch britischen Kolonie Tanganjika, die heute zu Tansania gehört. Das Pikante an der Vorgehensweise des damaligen Starregisseurs Howard Hawks bei dieser Produktion war, das zwar das Budget und die Besetzungsliste vor Beginn der Dreharbeiten feststanden, jedoch die Drehbücher erst in den Grundzügen vorlagen und der eigentliche Plot sich erst im Produktionsverlauf zu einem stimmigen Handlungsschema zusammenfügte. Dies war aber typisch für die Vorgehensweise von Howard Hawks und wurde von Paramount in dieser Konstellation trotz eines verbleibenden "Restrisikos" auch weitgehend toleriert.
    Dementsprechend fertigte der Regisseur einen mit 157 Minuten wahrlich abendfüllenden Film über den hohen Wert professioneller Zusammenarbeit, über das individuelle Verhalten von Menschen in Gruppen, über den Gegensatz von Männern und Frauen und den Konflikt zwischen Wildnis und Zivilisation.
    Seiner Zeit voraus war Hawks mit der Multinationalität der Protagonisten dieser Produktion: John Wayne, Hardy Krüger, Elsa Martinelli, Gérard Blain, Valentin de Vargas und vielen anderen. Die sehr populär gewordene Filmmusik, allen voran natürlich der "Baby Elephant Walk", stammte von dem Starkomponisten dieser Jahre, Henry Mancini.
    Worum ging es ? Sean Mercer (John Wayne) ist der Kopf einer Gruppe von Großwildfängern, die Wildtiere für Zoologische Gärten in aller Welt beschafft. Allerdings ist Mercer nicht Eigentümer der Fangstation, die der Tochter "Brandy" (Michèle Gérardon) des ehemaligen Besitzers gehört. Der indianische Tierfänger "Little Wolf" (Bruce Cabot) wird im Einsatz lebensgefährlich von einem Nashorn verletzt und durch die Blutspende des zufällig in Arusha weilenden Franzosen Charles (Gérard Blain) gerettet.
    Dieser bewirbt sich daraufhin um die Mitarbeit im Team von Sean Mercer. Zur gleichen Zeit findet sich die vom Baseler Zoo beauftragte Fotografin "Dallas" D´Allessandro (Elsa Martinelli) in der Station ein, in die sich nach einigen Akzeptanzproblemen Sean Mercer verliebt. Ein weiteres Crewmitglied ist ist der deutsche Rennfahrer Kurt Müller (Hardy Krüger). Im weiteren Verlauf der Handlung nimmt "Dallas" drei verwaiste Elefantenjungen in Pflege und kümmert sich liebevoll um sie, was wiederum Sean sehr imponiert.
    Zum Schluß des Films gelingt es Sean nach einigen turbulenten Sequenzen doch noch, sich "Dallas" emotional zu nähern und diese letztendlich zu heiraten.
    Außergewöhnlich für diese Zeit war, daß bei den teils spektakulären Fangszenen keine Stuntmen zum Einsatz kamen, sondern alle Einstellungen von den Schauspielern und Statisten selbst dargestellt wurden.
    In Deutschland kam "Hatari!" ab Dezember 1962 in die Kinos und wurde im Mai 1973 erstmalig im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Der Film erhielt 1963 eine Oscar- Nominierung für die beste Kameraführung.
    "Hatari!" bedeutet auf Suaheli "Gefahr!" und ist ein Unterhaltungsfilm im besten Sinne des Wortes, der mit seiner Mischung aus auch heute noch spektakulär wirkenden Actionszenen und der humorvollen Rahmenhandlung auch mittlerweile 55 Jahre nach seiner Premiere immer noch die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen vermag :thumbup: .