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    Dienstag, 15. Februar 2011, 16:53

    Band 1 Comics

    einige meiner größten Kostbarkeiten in meiner Comic-Sammlung sind die ersten Bänder einer Comic-Reihe, z.B. von Sigurd aus dem Jahre 1958, In letzter Minute (siehe Cover im Dateianhang). Dieses Comic habe ich mir damals aber noch nicht selbst gekauft (konnte weder sprechen noch lesen, hatte kein Geld ...). Ebenso der Band 1 von Falk: Der Schwur aus dem Jahre 1963 (da konnte ich schon sprechen und ein klein wenig lesen). Den Bessy Band 1, Das Geheimnis der sieben Feuer, hat mir mein Vater mitgebracht, als ich an einem naßkalten Februartag krank im Bett lag. Mein erstes Band 1 Comic, das ich mir dann selbst am Kiosk gekauft habe, war das erste Heft von Superman im Jahre 1966.

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    Sonntag, 14. August 2011, 17:36

    Band 1 Comics

    Mit Sigurd GB 1 hast Du ein sehr schönes und in Sammlerkreisen gesuchtes Heft in Deinem Besitz, das in sehr guter Erhaltung mehrere tausend Euro bringen kann.

    Die ersten mir erinnerlichen Hefte aus meinem Bestand waren Tibor GB aus Nr. 56 bis 59 (u.a. "Die Sonne stirbt", ein Vorgang, den ich als 6 -jähriger damals überhaupt nicht begriffen habe) und Sigurd um GB 106 bis 108 ("Cassim gibt nicht auf"). Das waren Mitbringsel meines Onkels von 1962 /63, der mich altersmäßig regelmäßig etwas überschätzt hatte. Immerhin konnte ich damals erst halbwegs lesen !

    Getauscht habe ich meine Schätze nie. Das hatte den einfachen Grund, daß meine "Busenfreunde" (im Gegensatz zu mir als Einzelkind) aus einer kinderreichen Familie mit 8 (!) Köpfen stammten und für derartigen Luxus bei ihnen einfach kein Geld vorhanden war. Ein weiterer Freund bekam ab 1965 regelmäßig "Bessy" mitgebracht, wollte aber auch nicht tauschen.

    Meine regelmäßigen Einkäufe bestanden von 1964/66 in Winnetou - Heften aus dem Lehning Verlag (Heft 46 bis 80 komplett) und danach den kompletten Jahrgang der Micky Maus von 1967. Darüber hinaus die übliche bunte Mischung (Sigurd, Tibor, Falk, Illustrierte Klassiker, Piccolo - Großband, sogar zwei Blondie -Hefte), meist als Mitbringsel von Verwandten oder aus Wundertüten von Kirmesbesuchen. Ab 1968 habe ich mich dann mehr auf Briefmarken konzentriert (erschien mir "werthaltiger", ein großer Irrtum) , und 1973 sind dann leider sämtliche "Hefte" , ca. 150 bis 200 Stück, während unseres Umzugs in die Tonne gewandert.

    Seit einigen Jahren rekonstruiere ich nun wieder die "Ikonen meiner Kindheit" in Originalausgaben,sammle also Hefte, die ich damals hatte oder gern gehabt hätte, insbesondere die populären Serien aus der Zeichenfeder von Hansrudi Wäscher. Auf Toperhaltungen zu Toppreisen lege ich dabei weniger Wert, sondern nehme auch durchaus ordentliche 2er Erhaltungen, da ich das Ganze als Nostalgiehobby und kaum als Kapitalanlage sehe.

    Aber gelesen wird jede Neuerwerbung von mir auch heute noch !

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    Montag, 15. August 2011, 18:26

    Nur sehr wenige Hefte aus meiner jetzigen Comic-Sammlung stammen noch aus meinem Bestand aus den 60ern. Einige Hefte habe ich meinem kleinen Bruder "vererbt", die meisten fielen dem Ordnungssinn meiner Mutter zum Opfer und etliche wurden einfach weggeschmissen, als ich in den 70ern der fälschlichen Auffassung war, Comics seien Kinderkram.

    Später, in den 90ern, als ich eBay entdeckte, habe ich dann meine alte Comic-Sammlung so nach und nach wieder rekonstruiert. An viele Hefte konnte ich mich noch recht gut erinnern. Es gab aber auch Hefte, da war mir die Story noch in guter Erinnerung, aber nicht mehr die Reihe und der Titel. Eines dieser Hefte war Tyros, der schwarze Edelstein, die Nr. 5 aus der Bild-Abenteuer Serie. Man kann sich meine Freude gar nicht vorstellen, als ich nach fast 40 Jahren, dieses Heft mehr oder weniger zufällig erwarb und darin diese, mir so bekannte Story wieder entdeckte.

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    Montag, 5. September 2011, 21:17

    " Lupo Modern" in Düsseldorf

    Mitte der 60er fuhr ich alle paar Wochen mit meiner Mutter in die nahe gelegene Großstadt zum Einkaufen. Die Büdchen in unserem Ort hatten ein eher begrenztes Comic- Sortiment, so daß ich einige Serien (z.B. "Bild - Abenteuer") damals nicht kannte. In einem der Düsseldorfer Kaufhäuser gab es Remittendenangebote in einem Wühlregal, vor allem "Lupo Modern" im Dreierpack zum Preis von einer Mark. Da ich Lupo aus "Fix und Foxi" kannte, erstand ich einige dieser Sets und war doch einigermaßen enttäuscht, da sich die Reihe eher an Teenager richtete. "Lupo Modern" war damals von Kauka als Konkurrenz zur "Bravo" konzipiert, konnte sich letztendlich aber gegen die Konkurrenz nicht durchsetzen. Heute sind die Hefte recht gesucht, da sie die damalige Teenie - Unterhaltungskultur und den Zeitgeist eher wiederspiegeln als reine Comicserien der Zeit.

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    Freitag, 30. März 2012, 22:46

    Comics im Phasenvertriebssystem

    Im Gegensatz zu Illustrierten oder den Comic- Produkten des Ehapa - Verlages, die genau datiert waren und zu diesem Zeitpunkt auch erschienen, vertrieb u.a. der Lehning- Verlag seine Produkte im sog. Phasenvertriebssystem. Das bedeutete, das nach einem festgelegten Schema Neuerscheinungen in bestimmten Regionen zuerst erschienen, Restanten an den Vetriebsstellen und bei den Grossisten wieder eingesammelt wurden und danach die nächsten Regionen "dran" waren. So erklärt sich, daß für " Sigurd, Falk, Tibor" und ähnliche Produkte allenfalls Ausgabezeiträume festgelegt werden können. Darüber hinaus hatte Lehning durch Auslassung einiger Zwischenhändler einen Vertrieb, der sehr gut alle Regionen abdeckte und seine Produkte selbst z.B. in den italienischen Urlaubsdomizilen anbieten konnte. Schwach entwickelt war bei Lehning dagegen die Marktforschung, die z.B. den Trend zu abgeschlossenen Abenteuern, der sich in den 60ern herausbildete, mit Ausnahme von "Bild- Abenteuer" weitgehend ignorierte. Dagegen ging man nach wie vor nach dem Prinzip "trial and error" vor, was zur Kurzlebigkeit vieler Serien führte. Ein Paradebeispiel hierfür stellt "Bob und Ben" dar. Die Reihe wurde 1963 bis Großband 14 von Wäscher gezeichnet und fand durchaus Zuspruch, wurde dann jedoch aufgrund der beruflichen Überlastung Wäschers von einem "Ehepaar vom Rhein" übernommen und in kürzester Zeit inhaltlich runtergeritten.

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    Freitag, 30. März 2012, 23:01

    RE: Comics im Phasenvertriebssystem

    Schwach entwickelt war bei Lehning dagegen die Marktforschung, die z.B. den Trend zu abgeschlossenen Abenteuern, der sich in den 60ern herausbildete, mit Ausnahme von "Bild- Abenteuer" weitgehend ignorierte. Dagegen ging man nach wie vor nach dem Prinzip "trial and error" vor, was zur Kurzlebigkeit vieler Serien führte.


    Das Verschlafen von Trends war wohl auch mit ein Grund, der zur Pleite des Walter-Lehning-Verlages führte. So hat man die 1966 in Deutschland beginnende "Superhelden"-Welle nicht erkannt. Gegen die neuen Helden wie Superman, Batman, Spiderman oder die fantastischen Vier wirkten Sigurd, Falk, Tibor oder auch Nick doch recht altbacken.

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    Samstag, 31. März 2012, 21:25

    Amicomics und deutsche Lehning- Produkte

    Natürlich waren die amerikanischen Lizenzprodukte wie Micky Maus, Fernseh- Abenteuer oder später auch Superman ausgefeilter ganz einfach deswegen, weil die Amerikaner im Gegensatz zu Deutschland eine wesentlich längere Comictradition hatten. Sigurd war ab 1953 der erste "deutsche" Comicheld, und wenn man sich die frühen Hefte ansieht, kam er sowohl zeichnerisch als auch inhaltlich noch recht ungelenk daher. HRW hat ihn allerdings laufend verbessert, bis hin zu komplexeren Handlungen und spektakulären, doppelten Mittelseiten. Beim "Nick" hat er vor Jahren selbstkritisch eingeräumt, das manche der Handlungsabläufe jüngere Kids schlicht überfordert hätten.

    Lehning ist m.E. auf dem technischen Stand um 1960 stehengeblieben, abgesehen von den satinierten Umschlägen, die ab 1965 Verwendung fanden. Nach meiner Kenntnis war es auch der letzte Verlag, der 1968 noch Handlettering angewendet hat. Das macht natürlich diese Hefte heute für Sammler handwerklich reizvoll und verleiht ihnen diesen besonderen Charme. Darüber hinaus fanden viele Unternehmensentscheidungen nicht "im Team" statt, sondern durch Walter Lehning selbst, z.B. nach Durchsicht der aktuellen Verkaufszahlen einzelner Comicreihen.

    Die frühen Supermanhefte ab 1966 haben mir persönlich nie so zugesagt, ich fand sie zu "amerikanisch" und zu sehr in Richtung "Fantasy" gehend. Die späteren Marvel- Scheußlichkeiten sind mir dann Gottseidank erspart geblieben.