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    Dienstag, 20. Dezember 2016, 18:23

    Casey Jones, der Lokomotivführer / Casey Jones

    Die bei uns im Sonntagnachmittagprogramm der frühen 60er Jahre ausgestrahlte Serie beruhte auf den Elebnissen einer Persönlichkeit, die tatsächlich gelebt hat und in gewissem Umfang in den USA zu den "Legends of the West" zählt.
    John Luther "Casey" Jones (1864- 1900) arbeitete zunächst im Telegraphenbüro einer amerikanischen Eisenbahnlinie, bevor er ab 1891 für die "Illinois Central Railroad" als Lokführer tätig war. Berühmt wurde er in den USA durch eine spezielle Sechston- Signalpfeife, die er an seiner Lokomotive angebracht hatte und mit der er überwiegend die Strecke zwischen Chicago und New Orleans befuhr. Aufgrund der überdurchschnittlich hohen Geschwindigkeit, die Casey Jones aus seiner Maschine herausholte, trug diese den Spitznamen "Cannonball". Seine rasante Reisegeschwindigkeit wurde ihm allerdings auch zum Verhängnis, als er eine reparaturbedingte Zeitverzögerung aufholen wollte und dabei in einen stehenden Güterzug raste. Zum amerikanischen Helden wurde er dadurch, daß er sich bis zuletzt bemühte, die Geschwindigkeit seiner Zugmaschine zu vermindern, anstatt das Weite zu suchen, und dabei als einziger Unfallbeteiligter im Alter von nur 36 Jahren ums Leben kam.
    In den USA griff man den so entstandenen Mythos um den heldenhaften Eisenbahner Ende der 50er Jahre wieder auf und produzierte eine syndizierte s/w- Reihe im Halbstundenformat, die sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche richtete und über 32 Episoden in einer Staffel zwischen Oktober 1957 und Mai 1958 in den Staaten ausgestrahlt wurde. Produzent Gamet verfolgte mit "Casey Jones" vor allem das Ziel, den damals meist recht gewaltaffinen TV- Westernserien eine Reihe entgegenzusetzen, die familiäre Werte stärker betonte und der amerikanischen Jugend eine Vorbildfigur präsentieren sollte.
    Die meisten Außenaufnahmen entstanden im Simi Valley, Kalifornien, unter Verwendung einer Lok, die bereits für zahlreiche andere Westernfilme herhalten mußte. Der Titelsong interpretierte die bekannte "Ballad of Casey Jones".
    In den Folgejahren wurde die Serie auch in Großbritannien und Australien ausgestrahlt. Bei uns in Deutschland liefen bereits relativ zeitnah zur Ausstrahlung in den USA 11 Episoden der Serie zwischen März 1960 und Mai 1961 im Sonntagnachmittagprogramm der ARD.
    Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die Abenteuer des legendären Lokomotivführers Casey Jones (Alan Hale Jr.), der um 1890 mit seinem "Cannonball- Express" durch den Wilden Westen unterwegs ist und dort eine Reihe aufregender Abenteuer erlebt. Er muß sich, wie zu dieser Zeit üblich, mit zwielichtigen Gestalten herumschlagen, gefährliche Güter transportieren und sich auch gegen die hemdsärmlige Konkurrenz anderer privater Eisenbahngesellschaften dieser Zeit behaupten. Ihm zur Seite stehen sein Sohn (Bobby Clark), sein Heizer Wallie Simms (Dub Taylor), der Schaffner Red Rock (Eddy Waller) sowie Casey´s treuer Hund Cinders.
    Nachstehend die kpl. Episodenliste der in Deutschland ausgestrahlten Folgen, die weitere inhaltliche Aufschlüsse vermittelt:
    1. Brandstifter gesucht (EA 6.3.1960)
    2. Der unheimliche Fahrgast (EA 20.3.1960)
    3. Der Unglückszug (EA 24.4.1960)
    4. Der große Zauberer (EA 1.5.1960)
    5. Casey gerät in Gefangenschaft (EA 26.6.1960)
    6. Der Wanderer auf dem Schienenstrang (EA 3.7.1960)
    7. Ein gefährlicher Entschluß (EA 10.7.1960)
    8. Der verschwundene Zug (EA 14.8.1960)
    9. Casey´s Beförderung (EA 6.11.1960)
    10. Casey wird entlassen (EA 20.11.1960)
    11. Red Rock´s Abschied (EA 14.5.1961)
    Mittlerweile ist die komplette Serie auch als DVD- Edition erschienen und kann derzeit z.B. als UK- Import über ebay auch bei uns bezogen werden. Auch auf www.youtube.com finden sich derzeit zahlreiche Clips inklusive kompletter Episoden. Einen Wermutstropfen bildet lediglich das völlige Fehlen von Folgen mit deutscher Synchro.
    1961 und 1962 erschienen im Scherz- Verlag zwei Fernseh- Jugendbücher von Margret Haas mit dem Titel "Casey Jones, der Lokomotivführer" und "Casey Jones fährt wieder", die heute insbesondere in sehr guter Erhaltung mit Schutzumschlag nicht mehr allzu häufig zu finden sind.
    Mitte der 60er benannte sich eine Mersey- Beatgruppe englischer Herkunft "Casey Jones and the Governors", der für relativ kurze Zeit Erfolg beschieden war (Don´t Ha Ha, 1965) und deren ehemalige Mitglieder anschließend z.T. in Deutschland neue Betätigungsfelder fanden.
    "Casey Jones" war eine unterhaltsame Serie, die sich vorwiegend an ein jugendliches Publikum richtete und die sich nur vage an den tatsächlichen historischen Ereignissen orientierte. Dennoch besitzt die Reihe aus der Frühzeit der deutschen Fernsehunterhaltung für viele, die sich in Kindheit und Jugend die Serie angeschaut haben, einen hohen nostalgischen Erinnerungswert und ist auch deshalb rund 60 Jahre nach ihrer Entstehung immer noch sehenswert :thumbup: .

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    Mittwoch, 21. Dezember 2016, 20:25

    Ich muss damals auch einige Folgen dieser Serie gesehen haben wobei sich meine Erinnerung daran lediglich an Eisenbahn und Wilder Westen orientierte.
    Das muss mich irgendwie geprägt haben denn ich habe danach alle was damit im Zusammenhang steht immer versucht aufzutreiben.
    Die beiden Bücher dazu sind schon lange in meinem Besitz und vor einigen Jahren hatte ich das Glück auch DVDs dazu zu bekommen.
    Da ich leider des englischen nur sehr eingeschränkt mächtig bin habe ich Bücher und Serie miteinander verglichen.
    Und siehe da einige Folgen sind im Film und Buch nahezu identisch. Kapitel gelesen und Film geschaut, Zeitreise Pur. :thumbsup:

    3

    Mittwoch, 21. Dezember 2016, 20:47

    Casey Jones und die Fernsehbücher

    Danke für Deinen Kommentar. "Casey Jones" habe ich als Kind damals noch nicht mitbekommen, als drei- bis vierjähriger wäre ich damit auch heillos überfordert gewesen.
    Es gab ja in den 60ern noch die zweite Eisenbahnserie, die insbesondere auch Kinder und Jugendliche angesprochen haben dürfte: "Union Pacific", von der es auch Fernseh- Jugendbücher aus dem Engelbert- Verlag gibt.
    Die beiden Fernsehbücher zu "Casey Jones" kannte ich bis zur Aufnahme der Recherchen zu dieser Serie überhaupt nicht. Da hat wohl Anfang der 60er der Scherz- Verlag ausnahmsweise einmal dem Engelbert- Verlag die entsprechenden Rechte vor der Nase weggeschnappt ;) .