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    Dienstag, 15. November 2016, 17:58

    Jens Claasen und seine Tiere / Die afrikanischen Abenteuer des Jens Claasen

    Diese spannende Tierserie deutscher Provenienz war eine Paraderolle für den gebürtigen Ostpreußen Gerd Siemoneit, der insbesondere in den 60er und 70er Jahren bei uns eine große Popularität als Raubtierdompteur und späterer Zirkusdirektor genoß, zumal er m.W. der erste "Zirkusmensch" war, der sich aktiv über das damals noch relativ junge Massenmedium Fernsehen vermarktete. Der Name Siemoneit war mir bereits in meiner Kindheit ein Begriff, ob dies allerdings an diversen Dokumentationen oder an den hier zu besprechenden Fernsehserien lag, vermag ich nach fünfzig Jahren nicht mehr mit Bestimmtheit zu sagen. Leider sind die beiden Reihen heute wohl weitgehend vergessen und auch nur sehr schwach dokumentiert.
    "Jens Claasen und seine Tiere" lief im Regionalprogramm des WWF zwischen Juni und August 1966 über sieben Episoden im s/w- 25 Minutenformat. Denkbar ist, daß die Reihe auch in einigen anderen regionalen Vorabendprogrammen der ARD ausgestrahlt wurde. Da die Serie offenbar beim Publikum gut ankam, wurde ab Mai 1967 im WWF die Folgeserie "Die afrikanischen Abenteuer des Jens Claasen" mit sechs weiteren Episoden gesendet.
    Worum ging es ? Im Mittelpunkt unserer Serie steht der Raubtierdompteuer Jens Claasen (Gerd Siemoneit). Dieser unternimmt eine Reise nach Indien, um vor Ort neue Tiere für seine Dressurarbeit in Deutschland einzukaufen. Dabei erlebt er eine Reihe von Abenteuern. In der Folgeserie reist Claasen im Auftrag mehrerer europäischer Zoos nach Afrika, um dort die gewünschten Tiere zu begutachten und einzukaufen. Bereits kurz nach seiner Ankunft kommt er dem Wilderer Jean Lefort in die Quere, der den unbequemen Mitwisser beseitigen will.
    Nachstehend die Episodentitel der zweiten Teilserie, die weitere inhaltliche Aufschlüsse vermittelt:
    1. Schüsse im Nairobi- Park
    2. Nashornjagd in Nyeri
    3. Mörder in Malinde
    4. Die Bestie von Aruscha
    5. Die brennende Steppe
    6. Zwischen Krokodilen am Weißen Nil
    Der 1931 geborene Gerd Siemoneit war als Protagonist dieser Serie bereits ein recht frühes Zirkuskind. Schon mit 15 Jahren schloß er sich einer fahrenden Truppe an und erhielt 1948 eine erste Anstellung bei dem Zirkus Barum. Hier stieg er 1952 erstmalig zum Tierdompteuer auf und arbeitete seit 1962 mit seinen eigenen Tieren.
    Seit dieser Zeit wirkte er auch in einigen TV- Dokumentationen sowie in den hier besprochenen Fernsehserien mit. Im Jahre 1970 kaufte er den 1968 stillgelegten Zirkus Barum und taufte diesen 1972 in Siemoneit- Barum um, um der Popularität seines Namens Rechnung zu tragen. Der Neueigentümer entwickelte seine Erwerbung zum größten deutschen Wanderzirkus und praktizierte bis 2002 auch seine Raubtierdressur weiter. Danach übergab er seine Tiere an den Serengetipark Hodenhagen. Sein Circus Barum wurde nach einem nochmaligen Eigentümerwechsel im Jahre 2008 endgültig aufgelöst.
    Mit DVD´s und sonstigen Clips zur Fernsehserie sieht es leider finster aus. Denkbar ist, daß die Masterbänder noch in den Archiven des auftraggebenden WDR (WWF) ein unerkanntes Dasein führen. Auf www.youtube.com finden sich darüber hinaus einige informative Clips aus neuerer Zeit über Gerd Siemoneit und den Zirkus Barum.
    "Jens Claasen und seine Tiere" war vor 50 Jahren eine unterhaltsame Serie, die ganz auf der seinerzeit großen Popularität ihres Protagonisten aufbaute und die es sicher verdient hätte, von Nischenanbietern "gehoben" und erneut einem breiten Publikum nicht nur aus nostalgischen Gründen präsentiert zu werden. Die Zeit wird es erweisen... ;) :thumbup: .