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    Dienstag, 25. Oktober 2016, 17:59

    Der Spatz vom Wallrafplatz

    Dieses sehr erfolgreiche Unterhaltungsformat aus den späten 60ern und frühen 70ern war eine der letzten Kindersendungen, die ich mir mehr oder weniger regelmäßig angeschaut habe. Das lag zum einen an dem hohen Unterhaltungswert der Reihe, zum zweiten kannte ich damals die "Location" in der Kölner Innenstadt, die sich nur rund rund 30 Kilometer von uns entfernt befand :thumbup: .
    Entwickelt wurde die Serie 1969 von Armin Maiwald in Zusammenarbeit mit dem Puppenspieler Rudolf Fischer. Während Maiwald heute in erster Linie als Macher der "Sendung mit der Maus" einem breiteren Publikum bekannt ist, kam Fischer von der Hohnsteiner Puppenbühne unter Max Jacob und entwickelte später sein eigenes Puppentheater.
    Das Konzept der Reihe sah vor, daß sich eine Marionette in Spatzenform (mit Berliner Migrationshintergrund, wie manche Rheinländer noch heute bedauernd äußern), auf einer Platane in Sichtweite des WDR- Funkhauses (und des Kölner Doms) einnistet und von dort aus Ausflüge zu allen möglichen Einrichtungen, Orten und Personen unternimmt, um diese mit kindlichen Augen zu betrachten und zu untersuchen. Nach dem "Hohnsteiner Kasper" war der "Spatz vom Wallrafplatz" die zweite Puppe der deutschen Fernsehgeschichte, die sich von der einengenden Bühnen- und Studioatmosphäre loslöste und den Drehbuchautoren völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten bot. Von dem Prototyp des Spatzen wurden insgesamt sieben Marionettenversionen (deren Fäden in der Sendung meist gut zu erkennen waren) und eine ferngesteuerte Stabfigur gefertigt.
    "Der Spatz vom Wallrafplatz" wurde im Verlauf der frühen 70er Jahre so populär, daß beim Beginn neuer Dreharbeiten, die meist in der Kölner Innenstadt stattfanden, große Menschenaufläufe die Aufnahmen bis zur Unmöglichkeit weiterer Arbeiten behindert haben sollen. Dies soll letztendlich der Grund für die Einstellung der Serie gewesen sein. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die Frage, warum der "Set" in dieser Zeit nicht zumindest kleinräumig abgesperrt werden konnte ?( .
    Produziert wurde von der Reihe zwischen September 1969 und 1976 die erstaunlich geringe Zahl von nur 36 Episoden im 28- Minutenformat. Produzent und Regisseur des "Spatzen" war Armin Maiwald, Rudolf Fischer bewegte nicht nur den Vogel, sondern lieh ihm auch seine Stimme. Für die musikalische Untermalung sorgte Manfred Schoof.
    Zwei der originalen Marionetten haben den Lauf der Zeiten überstanden und befinden sich heute in der Sammlung der Piccolo- Puppenspiele sowie in der Ausstellung des Puppenpavillons Bensberg, in dem auch Rudolf Fischer zuletzt tätig war.
    Bereits im Mai 2013 veröffentlichte Studio Hamburg Enterprises alle 32 noch erhaltenen Episoden (4 weitere gingen leider verloren) in einer DVD- Edition, die bei vielen von uns zahlreiche Kindheitserinnerungen wachrufen sollte. Eine zehnminütige Kurzdoku der Reihe "retro TV" führt als Bonusmaterial kurz in die Geschichte der Produktion und ihrer Umstände ein. Bemängelt wird allerdings die fehlende digitale Restaurierung des Bildmaterials, die zu einigen Unschärfen und sichtbaren Altersspuren führt.
    Auch auf www.youtube.com finden sich einzelne Clips, i.W. sind dies der Promotrailer zur DVD- Edition und ein Clip, der einen kurzen Blick hinter die Kulissen gestattet.
    "Der Spatz vom Wallrafplatz" ist für viele Kids der späten 60er/ frühen 70er Jahre eine der Fernseh-Ikonen schlechthin und nicht nur aus nostalgischen Gründen auch nach über 40 Jahren immer noch sehenswert. :thumbsup: .