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    Freitag, 16. September 2016, 17:53

    Vater ist der Beste / Father Knows Best

    "Father knows best" war eine der erfolgreichsten Familienserien der 50er Jahre, verkörperte wie kaum eine andere die Familienwerte der Eisenhower- Zeit und hätte noch bis weit in die 60er Jahre ausgestrahlt werden können, wenn der Protagonist nicht im Jahre 1960 die persönliche Reißleine gezogen hätte.
    In Deutschland war die Reihe einer der frühen Quotenbringer im Rahmen der Vorabendprogramme, von der ich allerdings im Alter zwischen ein und sechs Jahren damals noch nicht allzu viel mitbekommen haben dürfte.
    "Father knows best" startete bereits 1949 in den USA als Radioformat, lief dort über rund 200 Folgen sehr erfolgreich bis 1953 und wurde aufgrund des starken Publikumszuspruchs 1954 zur Fernsehserie. Dort lief die Reihe über insgesamt 203 Episoden in 6 Staffeln zwischen Oktober 1954 und Mai 1960 als s/w 25 Minutenformat auf CBS und NBC. Die Idee zur Serie hatte Ed James, Regie führte Peter Tewksbury.
    Bei uns in Deutschland wurden 75 Episoden rund um Familie Anderson zwischen 1958 und 1963 in den regionalen Vorabendprogrammen der ARD ausgestrahlt, die schnell zum Quotenrenner wurden, da sie dem Bedürfnis breiter gesellschaftlicher Kreise nach einem Familienidyll und entsprechenden Werten entgegenkamen.
    Die Familienserie dreht sich ganz um den Familienvater Jim Anderson (Robert Young), der als Angestellter für die Nationale Versicherungsgesellschaft arbeitet und das Oberhaupt einer weißen Mittelschichtsfamilie ist, die in Springfield (Ohio) lebt. Tag für Tag kehrt Jim nach getaner Arbeit in sein Heim zurück, wechselt seine Kleidung und befragt seine Familie, wie sie den vergangenen Tag verbracht hat. Diese besteht aus seiner Frau Margaret (Jane Wyatt), die sich ganz ihrem Haushalt und ihren drei Kindern widmet. Betty (Elinor Donahu) ist die älteste Tochter des Hauses, zu Serienbeginn 17 Jahre alt und wird von ihrem Vater liebevoll "Prinzessin" genannt. Drei Jahre jünger ist Sohn James Anderson Jr. , auch "Bud" genannt (Billy Gray). Schließlich gibt es noch die neunjährige Tochter Kathy (Lauren Chapin), die das Nesthäkchen der Familie ist.
    Vater Jim kümmert sich liebe- und verständnisvoll stets um die kleinen und größeren Alltagsprobleme seiner Kinder, die diese nicht immer ohne die Hilfe von Erwachsenen bewältigen können. Zwar gibt es auch gelegentlich Protest gegen ein Machtwort der Eltern, jedoch sind die innerfamiliären Spielregeln glasklar und so sehen die Kids am Ende jeder Episode immer wieder von neuem ein, daß "Vater es doch am besten weiß", und fügen sich seinen Entscheidungen.
    Ende der 70er Jahre gab es Planungen zur Wiederaufnahme der Serie. Mittlerweile hatte sich der Zeitgeist im Zuge der 68er Kulturrevolution jedoch deutlich gewandelt, und die Programmacher gaben einer Neuauflage keine großen Erfolgschancen beim Publikum mehr. Daher blieb es bei zwei "Specials", die vor allem ältere Zuschauer ansprechen sollten: "The father knows best Reunion" und "Father knows best: Home for Christmas", die über jeweils 72 Minuten darstellten, was aus den Anderson- Kindern und ihren Eltern mittlerweile geworden war. Diese beiden Einzelepisoden wurden bei uns in Deutschland nie ausgestrahlt.
    Alle sechs Staffeln der Serie wurden zwischen 2008 und 2011 von der kleinen Produktionsfirma Shout!Factory
    als restaurierte DVD- Edition herausgegeben. Entsprechende Ausgaben mit deutscher Synchro existieren meines Wissens derzeit leider nicht. Auch auf www.youtube.com finden sich zur Zeit zahlreiche Episoden in voller Länge unter dem englischen Originaltitel.
    "Vater ist der Beste" übte in den 50er und 60er Jahren jenseits und diesseits des großen Teichs eine ungemeine Vorbildfunktion für viele Familien aus. Die Reihe präsentierte eine idealisiert dargestellte bürgerliche Familie jener Zeit und war nicht zuletzt aus diesem Grund über lange Jahre außerordentlich erfolgreich. Diese Vorbildfunktion ist vielen westlich geprägten Gesellschaften in den Folgejahrzehnten sukzessive verlorengegangen, mit teils bis heute anhaltenden verheerenden gesellschaftlichen Auswirkungen. Viele Kommentare unter den entsprechenden youtube- Clips sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache. Daher ist die Serie nicht nur aus fernsehhistorischen und Nostalgiegründen auch heute noch überaus sehens- und empfehlenswert :thumbsup: .