•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    1

    Dienstag, 16. August 2016, 17:27

    Intercontinental- Express

    Diese überaus interessante deutsche Serienproduktion aus den 60ern ist heute weitgehend vergessen und wird m.E. selbst unter Insidern deutlich unter Wert gehandelt. Das mag auch damit zusammenhängen, daß nach den mir vorliegenden Informationen die Reihe nur im regionalen Vorabendprogramm des NDR ausgestrahlt wurde und daher einem größeren Kreis von Zuschauern eher unbekannt blieb.
    "Intercontinental-Express" lief als s/w- Produktion von Studio Hamburg über 13 Episoden im 25- Minutenformat zwischen April und Juli 1966 immer montags im NDR- Vorabendprogramm. Chef von Studio Hamburg war zu dieser Zeit Gyula Trebitsch, der schon früh die zukünftige Bedeutung des Fernsehens erkannte und 1961 mit "Gestatten, mein Name ist Cox" die erste Vorabendkrimiserie auf die Bildschirme beförderte. Trebitsch ging für die an dieser Stelle besprochene Produktion völlig neue Wege und verpflichtete gleich eine ganze Reihe von jungen Regisseuren sowie zahlreiche bekannte Qualitätsschauspieler. So traten in der Serie u.a. Günther Schramm, Vadim Glowna, Charles Brauer, Rolf Schimpf, Heinz Weiss, Ivan Desny, Margot Trooger, Heinz Drache, Carl-Heinz Schroth u.v.a. auf. Durchgängige Hauptdarsteller gab es dagegen aufgrund der in sich abgeschlossenen Einzelepisoden nicht.
    Außergewöhnlich war auch, daß die Reihe gleichzeitig für den Exportmarkt produziert und die meisten Szenen sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache gedreht wurden, da die Serie in Kooperation mit einer amerikanischen Produktionsfirma erstellt wurde.
    Gedreht wurde in den Hamburger Atelierbetrieben. Zu diesem Zweck wurde dort für die Aufnahmen ein Salonwagen der Deutschen Bundesbahn aufgestellt. Die Musik zur Serie stammte von Manfred Hübler und Karl- Heinz Hanne.
    Die einzelnen Episoden der Reihe drehen sich um Menschen, die den "Intercontinental- Express" aus unterschiedlichen Gründen in Anspruch nehmen. In elf der dreizehn Folgen geht es um Kriminalfälle, bei denen Verbrecher auf der Flucht sind oder in denen Ermittler diese Gesetzesbrecher jagen. Die Episoden eins und zehn sind dabei die einzigen, bei denen es nicht um Kriminaldelikte geht.
    Nachfolgend die Aufstellung der einzelnen Episodentitel. Insbesondere die von Peter Zadek inszenierte Folge zwei wurde von der damaligen zeitgenössischen Fernsehkritik als "unglaublich spannend" gelobt.
    1. Reise an die Grenze
    2. Die Puppe mit dem Porzellankopf
    3. Anschluß nach Karlsruhe
    4. Was kosten Sie, Herr Kommissar ?
    5. Die goldene Gitarre
    6. Die Reise nach Rom
    7. Zwei im falschen Zug
    8. Gepäckfach 454
    9. Kurswagen nach Zürich
    10. Frau Neumann
    11. Schwester Nanni
    12. Des Rätels Lösung
    13. Der Kronzeuge
    Bereits 2008 veröffentlichte ARD Video die komplette Serie digital restauriert auf DVD. Auch auf www.youtube.com finden sich derzeit zwei Werbeclips und Episode 1 in voller Länge.
    "Intercontinental- Express" ist eine handwerklich außerordentlich gut produzierte Reihe, die bei uns in den 60ern vielleicht ein wenig "unter Wert" nur im Vorabendprogramm ausgestrahlt wurde. Sie ist für alle Eisenbahnfreunde, Krimienthusiasten und Fernsehnostalgiker auch nach fünfzig Jahren eine immer noch überaus empfehlenswerte Serie :thumbsup: .