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    Mittwoch, 13. Juli 2016, 17:39

    Polizeifunk ruft

    An diese in den 60ern außerordentlich beliebte Nachfolgeserie der "Hafenpolizei" kann ich mich noch gut erinnern. Dies lag jedoch weniger an den fesselnden Handlungen, sondern vielmehr an der "weißen Maus" in Gestalt des Streifenpolizisten Hartmann mit seinem eindrucksvollen Motorrad :thumbsup: .
    "Polizeifunk ruft" wurde wie die Vorgängerserie von Studio Hamburg unter der Leitung von Gyula Trebitsch produziert. Die packende Begleitmusik stammte wieder von Heinz Funk, Regie führte der Österreicher Hermann Leitner, dem in den sieben Auslandsepisoden jeweils ein französischer und ein japanischer Regisseur koassistierte. Produziert wurden vier Staffeln mit insgesamt 52 Folgen, davon nur die ersten 13 Episoden der Staffel eins noch in s/w, alle weiteren bereits in Farbe.
    Alle Folgen wurden zwischen Dezember 1966 und März 1970 wie bisher als 25- Minutenformat in den Vorabendprogrammen der ARD ausgestrahlt.
    In "Polizeifunk ruft" verlagern sich die Plots auf die Darstellung der Arbeit der Hamburger Kriminalpolizei nach wahren Begebenheiten. Kommissar Koldehoff (Josef Dahmen) ist mittlerweile zum Hauptkommissar aufgestiegen. Ihm zur Seite steht u.a. Hauptwachmeister Walter Hartmann (Karl- Heinz Heß) von der Revierwache 13, der später in den Mittelpunkt der Episoden rücken wird. Kriminalassistent Bollmann (Günter Lüdke) ist in der ersten Staffel Koldehoffs rechte Hand und wird danach von Kriminalassistent Schlüter (Eckart Dux) abgelöst. In einigen Episoden taucht ebenfalls Reviervorsteher Kröger (Karl- Heinz Kreienbaum) auf.
    In Folge 45 geht Kommissar Koldehoff endgültig in Pension, während Walter Hartmann zum Kriminalbeamten befördert wird und sowohl seine Dienstuniform als auch sein Motorrad an den Nagel hägt. Dessen neuer Vorgesetzter wird wiederum Kommissar Castorp (Heinz- Gerhard Lück).
    In weiteren Nebenrollen treten Hartmanns Verlobte Inge Campen (Karin Lieneweg) und Hartmanns Vermieterin Frau Conrads (Renee Stobrawa) auf.
    Geschildert wird die aufreibende Polizeiarbeit im Großraum Hamburg, bei der sich das Ermittlerteam mit den üblichen Kriminalitätsdelikten wie Betrug, Diebstahl, Einbruch, Fahrerflucht, Gefängnisausbruch bis hin zum Mord auseinandersetzen muß. Im Verlauf der Serie steigt dabei Hartmann vom einfachen Streifenpolizisten zur rechten Hand des Kommissars auf. In Staffel zwei nimmt Hartmann an Polizeiaustauschprogrammen teil und beteiligt sich an der Lösung von fünf Fällen in Frankreich und zwei in Japan.
    In der Reihe traten zahllose prominente Gaststars auf, so z.B. Judy Winter, Rolf Zacher, Günther Ungeheuer, Ellen Schwiers, Dietmar Schönherr, Peer Schmidt, Klaus Löwitsch, Doris Kunstmann, Harald Juhnke, Evelyn Hamann, Uwe Friedrichsen, Jan Fedder, Vivi Bach u.v.a.
    Ab Ende 1970 wurde das Grundkonzept von "Polizeifunk ruft" dann mit der Nachfolgeserie "Hamburg Transit" fortgeführt. Ein entscheidender Unterschied zur Vorgängerserie war allerdings, daß in rund der Hälfte der Episoden von "Hamburg Transit" kein ständiges Ermittlerteam mehr in Erscheinung trat und der Serie dadurch etwas von ihrem Wiedererkennungswert genommen wurde.
    2009 wurden alle 52 Folgen von "Polizeifunk ruft" als DVD- Box von ARD Video veröffentlicht, so daß Fans der Reihe voll auf ihre Kosten kommen. Alle Episoden wurden digital restauriert.
    Auf www.youtube.com findet sich dagegen i.W.derzeit nur der Werbetrailer von ARD Video zur Serie.
    "Polizeifunk ruft" war eine der erfolgreichsten ARD- Vorabendserien der 60er Jahre. Sie hat bis heute insbesondere für Krimifans, Seriennostalgiker und alle Interessenten an der untergegangenen Welt der 60er Jahre nichts von ihrem Reiz verloren. Mir persönlich gefällt u.a. die Kontinuität der drei Serien, die den Zeitgeist der 60er und frühen 70er Jahre sehr anschaulich widerspiegelt. Unbedingt empfehlenswert ! :thumbup: :thumbup:

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    Mittwoch, 13. Juli 2016, 18:39

    RE: Polizeifunk ruft

    untergegangenen Welt der 60er Jahre

    Et kütt all weer, sagt man im Rheinland ... Zeit wird's ... Naja, vielleicht nicht alles [soll wieder so werden], aber einiges ...

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    Mittwoch, 13. Juli 2016, 20:21

    Polizei gestern und heute

    So sieht´s aus. Wobei man bei aller nostalgischen Verklärung auch nicht außer Acht lassen sollte, daß in den 60ern viele "reifere" Polzeibeamte noch beim Barras waren und den Krieg überlebt haben. Diese Beamten hatten noch einen ganz anderen Erfahrungshorizont, wurden gesellschaftlich respektiert und selbst der einfache Streifenpolizist wurde auf der Straße i.d.R. mit "Herr Wachtmeister" angesprochen.
    Heute sieht´s dagegen in Teilen der Gesellschaft, die mit der vor 50 Jahren absolut nicht mehr zu vergleichen ist, leider etwas anders aus... :| . Et kütt wie et kütt.