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    Dienstag, 21. Juni 2016, 21:04

    Drei Mädchen und drei Jungen / The Brady Bunch

    Auf ausdrücklichen Wunsch aus dem Bekanntenkreis soll auch die in den USA damals sehr erfolgreiche Reihe an dieser Stelle vorgestellt werden, da sie im Ursprungsland bereits ab 1969 ausgestrahlt wurde und angesichts der gravierenden gesellschaftlichen Umbrüche in den USA und Westeuropa zu dieser Zeit einige interessante Besonderheiten aufzuweisen hat.
    Dem Erfinder der "Bradys", Sherwood Schwartz, war die Idee zur Serie durch eine Zeitungsstatistik gekommen, nach der 1966 bereits über 25 % aller amerikanischen Familien mindestens ein Kind aus einer vorhergehenden Ehe in die neue Beziehung mitbrachte. Die so neu entstandenen "vermischten Familien" (blended families) sahen sich infolge zu Hause mit völlig neuen Problemen konfrontiert, mit denen sie fertig werden mußten. Der etwas beschönigende Begriff der "Patchwork- Familie" entstand erst Jahrzehnte später.
    Gesellschaftlicher Hintergrund diese neuen Familienkonstellationen war die in den 60er/ 70er Jahren in den USA steil ansteigende Scheidungsrate, die sich durch die 1969 von Senator Ronald Reagan angestoßene sog. "schuldlose Scheidung" noch deutlich beschleunigte.
    Schwartz unterbreitete bereits 1966 den großen Sendeanstalten sein Konzept, konnte sich damit jedoch erst 1968 /69 erfolgreich bei ABC Network durchsetzen. Seine ursprüngliche Idee mit zwei geschiedenen Ehepartnern und ihren jeweiligen Kindern wurde jedoch gegen die konservativere Variante zweier jeweils verwitweter Partner getauscht. In der nun "weichgespülten" Endfassung der "Bradys" trafen letztendlich amerikanische "family values" und die erwünschte Stabilität des Heims auf die Herausforderungen einer "modernen" Familiensituation und garantierten so dem Format optimale Einschaltquoten.
    ABC strahlte die Serie zwischen 1969 und 1974 als 25- Minuten Sitcom in fünf Staffeln mit 117 Episoden sehr erfolgreich auf dem Primetime- Platz ab 20 Uhr aus. 1972/73 wurde eine Cartoon- Umsetzung unter dem Titel "The Brady Kids" mit den Originalstimmen der jungen Protagonisten aus der Serie ausgegliedert, die nach 22 Folgen jedoch bereits wieder eingestellt wurde.
    Auch in den Folgejahren gab es noch eine Reihe von Spin- Offs und Specials zur Serie: The Brady Bunch Variety Hour (1976), The Brady Brides (1981), A very Brady Christmas (1988 ) und den Kinofilm The Brady Bunch Movie (1995).
    Worum ging es ? Der verwitwete Architekt Mike Brady (Robert Reed) mit seinen Söhnen Greg (Barry Williams), Peter (Christopher Knight) und Bobby (Mike Lookinland) heiratet die gutaussehende, ebenfalls verwitwete Carol Martin (Florence Henderson) mit ihren Töchtern Marcia (Maureen McCormick), Jan (Eve Plumb) und Cindy (Susan Olsen). Die so entstandene Patchwork- Familie zieht in ihr neues Haus in der Nähe von Los Angeles, das von Mike entworfen wurde und von der fröhlichen Haushälterin Alice Nelson (Ann B. Davis) mitbewirtschaftet wird. Nun müssen die Bradys lernen, sich in der neuen Familienkonstellation zusammenzuraufen. Die einzelnen Episoden behandeln in humorvoller Art Emanzipationsfragen, Rivalitäten, zahlreiche Kindheitsprobleme, Verabredungsquerelen und die typischen Familienstreitigkeiten. Über all dem wacht wie selbstverständlich die etwas exzentrische Haushälterin Alice, die gefragt und ungefragt stets wertvolle Ratschläge zur Hand hat.
    Bei uns in Deutschland strahlte das ZDF zwischen August 1971 und Oktober 1974 recht erfolgreich 65 Episoden der Serie aus.
    Die komplette erste und zweite Staffel wurde mittlerweile von Studio Hamburg Enterprises digital restauriert mit deutscher Sprachfassung als DVD- Edition herausgegeben und läßt keine Wünsche außer dem einen offen, daß die Serie möglichst bald komplettiert werden möge.
    Auch auf www.youtube.com finden sich unter "The Brady Bunch" zahlreiche Clips zur Serie und ihrer Folgeformate. Deutsch synchronisierte Episoden sind dagegen z.Zt. nicht abrufbar.
    "Drei Mädchen und drei Jungen" ist eine auch heute noch sehenswerte, leichte Kost aus der Zeit des großen gesellschaftlichen Umbruchs in den Staaten der westlichen Hemisphäre, die diese Thematik als reines Unterhaltungsformat natürlich nur in Ansätzen aufgreifen konnte :thumbup: .
    Ich persönlich fand die Reihe zur Zeit der Ausstrahlung in den frühen 70ern immer etwas zu "überzuckert" und teilweise auch an den Lebensrealitäten vorbei gestaltet. Aber diese Einschätzung liegt stets im Auge jedes einzelnen Betrachters ;) ...