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    Freitag, 13. Mai 2016, 20:14

    Die kleinen Strolche / Our Gang / The Little Rascals

    Diese Reihe betrachtete ich in den späten 60ern eher mit etwas gemischten Gefühlen. Soweit ich mich erinnere, liefen die "Kleinen Strolche" in diesem Zeitrahmen Samstagnachmittags im Programm des ZDF und waren für mich lediglich eine Art "Vorprogramm" zu anderen, interessanteren Serien. Etwas befremdet habe ich damals auch registriert, daß es sich um bereits recht alte "Streifen" handelte. Die Besonderheiten dieser Serie habe ich dagegen erst als Erwachsener zur Kenntnis genommen.
    "Our Gang" war eine für das Kino produzierte amerikanische Kurzfilmserie über die zahlreichen kleinen Abenteuer einer Gruppe von Kindern. Entwickelt wurde die Reihe von Hal Roach, der auch der Ideengeber für die legendären "Laurel & Hardy" - Produktionen war. Die Serie lief zwischen 1922 und 1944 in den Staaten sehr erfolgreich über 220 Kurzfilme und einen Langfilm, ab 1929 wurde mit Ton produziert.
    Bereits seit den späten 20er Jahren wurden aufgrund des großen Erfolgs und Bekannheitsgrades der "Strolche" zahlreiche Merchandising- Produkte zur Serie entwickelt.
    Eine der Besonderheiten an "Our Gang" war, daß sie als erste Serienproduktion Jungen, Mädchen, Schwarze und Weiße weitgehend gleichrangig in einer Gruppe zusammen spielen ließen. Hal Roach orientierte sich dabei vor allem am Alltagsleben der Kinder aus amerikanischen Unterschichtfamilien. Die meisten in der Reihe vorkommenden Kids sind arm und müssen sich u.a. mit verwöhnten Kindern aus wohlhabenden Elternhäusern, rechthaberischen Erwachsenen und vielen anderen Widrigkeiten des Alltagslebens auseinandersetzen.
    Eine weiteres Novum der Filme war, daß die kleinen Hauptdarsteller weitgehend natürlich agieren konnten, ohne sich an allzu enge Drehbuchvorlagen halten zu müssen. Wenn einzelne Darsteller zu alt geworden waren, wurden sie gegen neue Gesichter ausgetauscht, die in den Anfangsjahren meist aus dem Raum von Los Angeles stammten. In späteren Jahren gab es nationale Auswahlwettbewerbe, bei denen sich oft übermotivierte Eltern hervortaten, die in ihren Kindern bereits Filmstars sahen.
    Besonders beliebt wurde bei den "Strolchen" seit 1927 der Staffordshire- Terrier "Pete the Pup" und seine Nachfolger mit dem jeweils extra für diese "Rolle" angeschminkten schwarzen Augenring.
    Nachdem die Filmreihe aufgrund des nachlassenden Publikumsinteresses 1944 eingestellt worden war, wurde die Serie ab 1955 im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt und erfreute sich auch hier großer Beliebtheit.
    Der Reihe haftet leider die Tragik an, daß einige der kleinen Darsteller kein hohes Alter erreichten. Oftmals starben sie nicht eines natürlichen Todes, sondern nach Unfällen, Suiziden, durch Gewalteinwirkung oder durch Alkohol- und Drogenmißbrauch. In den USA spricht man daher gelegentlich auch von dem "Fluch, der auf dieser Serie lastet".
    In Deutschland wurden "Die kleinen Strolche" ab 1967 erstmals als eigenständige Serie im Programm des ZDF ausgestrahlt. Meist wurden zu diesem Zweck zwei bis drei der Kurzfilme zu einer 25- minütigen Episode zusammengeschnitten. Die in den späten 60ern gezeigten Stummfilme wurden von Jürgen Scheller besprochen, der auch mit jeweils anders verstellter Stimme die unterschiedlichen Darsteller "synchronisierte".
    Neben amerikanischer Importware gibt es seit 2009 aus deutscher Produktion eine DVD- Edition (8 DVD`s), die einen guten Überblick über das Treiben der "Kleinen Strolche" verschafft. Auch auf www.youtube.com finden sich sowohl der deutsche Trailer zur Serie als auch zahlreiche Episoden in voller Länge, die z.T. nachkoloriert wurden.
    "Die kleinen Strolche" ist ein Stück amerikanischer Filmhistorie, das in den USA auch entsprechend gewürdigt wird und vielen von uns schöne Kindheitserinnerungen an die Zeit vor der "Flimmerkiste" zurückbringt.
    Auch wenn diese Reihe in den 60ern vielleicht altersbedingt nicht unbedingt zu meinen Favoriten gehörte...
    :thumbup: .