•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    1

    Freitag, 6. Mai 2016, 17:16

    Rinaldo Rinaldini

    Recht schemenhaft sind meine Erinnerungen an die Abenteuer des italienischen "Robin Hood" aus dem Vorabendprogramm des "WWF- Intermezzo" gegen Ende der 60er Jahre. Ich kann mich dunkel daran erinnern, daß ich die Serie damals nicht schlecht fand, sie mich aber auch nicht gerade "vom Hocker gehauen" hat.
    Dazu werden in einschlägigen Fanforen der letzten Jahre neben nostalgischen Erinnerungen auch einige Schwächen der Serie vor allem bei der Logik des Handlungsverlaufs und der nachträglichen Studiovertonung thematisiert. Dies dürfte uns Kindern und Jugendlichen der damaligen Zeit aber kaum aufgefallen sein.
    Die Erzählungen von "Rinaldo Rinaldini" beruhten auf den historischen Ereignissen um den sizilianischen Bauern Angelo Duca, der um 1780 als Bandit in die Berge ging und vier Jahre später gefaßt und hingerichtet wurde.
    Christian August Vulpius, dessen Schwester mit Goethe verheiratet war, schuf daraus 1799 den über lange Jahre sehr populären Abenteuerroman "Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann". Der Roman wurde in viele Sprachen übersetzt und gilt heute als Prototyp der Outlaw- Heldenliteratur für ein Massenpublikum.
    Bereits 1927 wurde das Sujet filmisch als Stummfilm umgesetzt, in dem der junge Hans Albers in einer der Nebenrollen auftrat.
    1968 wurde dann die TV- Serienfassung als deutsch- französische Koproduktion im Auftrag des Hessischen Rundfunks von Frantisek Cap in Szene gesetzt, nicht zuletzt um dem damals schon bestehenden Übergewicht amerikanischer Serien im deutschen und französischen Fernsehen begegnen zu können. Gedreht wurde in Farbe für die erforderlichen zahlreichen Außenaufnahmen in den Bergen Sloweniens, wobei auch eine Reihe von Nebenrollen von jugoslawischen Schauspielern besetzt wurde.
    In den regionalen Vorabendprogrammen der ARD- Sendeanstalten lief die Reihe über 13 Episoden im 25- Minutenformat zwischen November 1968 und Februar 1969.
    Rinaldo Rinaldini´s (Fred Williams) Vater wird durch den Marchese Cavalcanti (Stevo Zigon) ermordet, der Rinaldo auch um seine Erbschaft betrügt. Daraufhin geht dieser in die Berge und bekämpft als Führer einer Räuberbande wohlhabende Schurken in der Art eines italienischen Robin Hood. Rinaldo wird vom dem Geistlichen Fra Donato (Armin Dahlen) unterstützt, der aber auch gleichzeitig versucht, ihn von dem Dasein eines Gesetzlosen abzubringen. Auch das Zigeunermädchen Rosalia (Ursula Mellin), in das sich Rinaldo verliebt, unterstützt die Bande.
    Im Verlauf der weiteren Handlung wird Rinaldo von dem ihn verfolgenden Cavalcanti gefaßt und eingekerkert, von Fra Donato aber mittels einer List wieder aus dem Kerker befreit. Rinaldo will sich für den den Tod seines Vaters an Cavalcanti rächen und tötet diesen schließlich indirekt während eines Duells durch den Offizier Serpentino (Alexis von Hagemeister).
    Letztendlich wird Rinaldo durch eine Intrige gefaßt, die von der auf ihre Nebenbuhlerin Rosalia eifersüchtigen Giulietta (Gordana Petrovic) angezettelt wird. Rinaldo wird auf einen Schinderkarren gespannt und nach Neapel transportiert. Zum Schluß wird er unerwartet von seinem Freund Fra Donato erdolcht, da dieser Rinaldo die Qualen der Hinrichtung ersparen will.
    Die Reihe ist 2008 von Pidax als DVD- Edition herausgegeben worden und läßt für Fans der Serie keine Wünsche offen. Auf www.youtube.com sieht es zur Zeit dagegen mager aus. Außer einem Pidax- Werbetrailer finden sich im wesentlichen dort keine weiteren Einstellungen.
    1971 erschienen zwei Schneider- Fernsehbücher passend zur Serie:
    Rinaldo Rinaldini- Mit Degen und Pistolen für Gerechtigkeit, und:
    So bleibt man Räuberhauptmann- Aus der Fernsehserie Rinaldo Rinaldini.
    Beide Bücher wurden von Dorothea Dhan als Auftragsarbeit verfaßt und werden heute von Spezialsammlern gesucht.
    1972 sang Renate Kern auf der B- Seite einer Polydor- Single das Lied von "Rinaldo Rinaldini".
    Daneben existieren bis heute aktualisierte Nachdrucke der Urfassung des Abenteuerromans von Vulpius und modernisierte Ausgaben, auch als kindgerechtes Hörspiel z.B. des Europa- Labels.
    "Rinaldo Rinaldini" ist eine auch heute noch sehenswerte Abenteuerserie aus der Blütezeit der deutsch- französischen Koproduktionen, die einen Abenteuerklassiker zeit- und fernsehgerecht mit kleinen Schwächen umsetzte :thumbup: .