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    Samstag, 23. April 2016, 21:09

    Großer Mann - was nun ?

    Diese Miniserie aus der Feder des Erfolgsautors Horst Pillau löste bei der Erstausstrahlung im Jahre 1967 eine sehr zwiespältige Reaktion in Teilen der deutschen Öffentlichkeit aus. Während die Reihe bei vielen Fernsehzuschauern nicht zuletzt aufgrund der wie immer überragenden schauspielerischen Leistung des Protagonisten Gustav Knuth durchweg gut ankam, wurde sie von der schreibenden Kritikerzunft damals regelrecht verrissen. Man warf der Serie neben angeblich gravierenden dramaturgischen Schwächen vor allem vor, das Leben der "oberen Zehntausend" völlig unrealistisch und zu holzschnittartig dargestellt zu haben.
    Zugegeben sei, daß die Zeit der großen inhabergeführten Unternehmen sich in den 60er Jahren bereits dem Ende zuneigte. Meist fusionierten sie mit größeren Kapitalgesellschaften oder wurden von diesen "an die Wand gedrückt", wie das Beispiel des Automobilbauers Borgward wenige Jahre zuvor beispielhaft illustrierte.
    "Großer Mann- was nun ?" lief im Abendprogramm der ARD über acht Episoden im Stundenformat zwischen September 1967 und April 1968. Horst Pillau und Hans Ermann schrieben die Drehbücher über das Leben des
    Großunternehmers Heinrich König (Gustav Knuth) und seiner Familie. Bereits im Trailer wird angedeutet, daß die Gründung des Unternehmens schon in den 20er Jahren im preußischen Königsberg erfolgte und sich nach 1945 in Hamburg fortsetzte. Heinrich König hat sich aus kleinen Anfängen zum Chef der bedeutenden Feinkostfirma "König- Delikatessen" mit über 100 Filialen im gesamten Bundesgebiet hochgearbeitet. Dennoch hat er seine Bodenhaftung behalten und ist sich auch nicht zu schade, kurzfristig einmal für einen ausgefallenen LKW- Fahrer einzuspringen oder den Platz mit seinem Chauffeur zu vertauschen.
    Nicht nur als Direktor seines Unternehmens muß König zahlreiche Probleme bewältigen, auch in der durch die Einbindung in seine Arbeit bisweilen vernachlässigte Familie geht es gelegentlich turbulent zu, zumal diese den neuerworbenen Reichtum im Gegensatz zum "Chef" gerne zur Schau stellen möchte.
    Heinrich König ist mit Ehefrau Marie (Camilla Spira) verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder, den leichtlebigen Sohn Dieter (Ralph Persson) und Tochter Helga (Barbara Stanek), die mit dem in Königs Firma arbeitenden Peter Rehbein (Günther Schramm) verheiratet ist. Daneben gibt es noch Adoptivsohn Jürgen (Folker Bohnet), der als Medizinstudent in Kiel lebt.
    Für das Unternehmen arbeiten u.a. Prokurist Kallikeit (Karl Hellmer) und Chauffeur Czarki (Werner Schumacher).
    In der Serie traten zahlreiche Gaststars in Erscheinung, so Liane Hielscher, Dunja Rajter, K.-H. Kreienbaum und nicht zuletzt Willy Birgel, der zum Schluß der Reihe in der Rolle des rettenden Bankiers auftritt, der die hochverschuldete Firma vor dem drohenden Konkurs rettet.
    Während sich z.Zt. noch kein Produzent gefunden hat, der die Serie verlegen könnte, ist sie dennoch seit einigen Wochen mit allen acht Episoden in voller Länge auf www.youtube.com zu sehen. Zu hoffen bleibt, daß die Reihe auch noch eines Tages digital restauriert und als DVD- Edition verlegt wird.
    "Großer Mann- was nun ?" bleibt durch die Schilderung des Lebens einer Unternehmerfamilie in den Jahren der Hochkonjunktur und nicht zuletzt durch die darstellerische Leistung eines Gustav Knuth ein nicht unbedeutendes Stück deutscher Fernsehgeschichte und ist auch fast fünzig Jahre nach der Erstausstrahlung immer noch sehenswert :thumbsup: .