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    Mittwoch, 20. April 2016, 18:02

    Die Kinder von Bullerbü / Alla vi barn i Bullerbya

    Eine der frühesten Fernseherinnerungen meiner Kindheit dürfte neben "Lassie", "Fury" und "Rin Tin Tin" die schwedische Serie der "Kinder von Bullerbü" sein. In Erinnerung geblieben ist mir insbesondere der "warme", anheimelnde Trailer der deutschen Version mit der sehr eingängigen, kindgerechten Xylophonmelodie.
    "Die Kinder von Bullerbü" war eine 1960 in Schweden produzierte Serie für Kinder in 13 Episoden zu jeweils 25 Minuten. Die Reihe beruhte auf dem bekannten Kinderbuch von Astrid Lindgren: Wir Kinder von Bullerbü.
    Regisseur Olle Hellborn setzte die Buchfassung als TV- Serie um, wobei Astrid Lindgren auch die jeweiligen Drehbücher zur Serie schrieb.
    In der Folgezeit (1960/ 61) wurde die Serie zu zwei Spielfilmen für Kinder zusammengeschnitten: "Ein Wiedersehen auf Bullerbü" und "Die Kinder von Bullerbü".
    Die Reihe lief ab Oktober 1961 erstmals im Nachmittagsprogramm der ARD und wurde mehrfach in den Folgejahren wiederholt. Die beiden Spielfilmversionen wurden erst 1979 im Programm des ZDF ausgestrahlt.
    Die Geschwister Bosse (Kaj Andersson), Lasse (Thomas Johansson) und Lisa (Lena Wixel), ihre Freunde Anna (Elisabeth Nordkvist), Britta (Kim Asberg) und Olle (Jan- Erik Husborn) sowie dessen kleine Schwester Kerstin (Tove Hellborn) erleben zu jeder Jahreszeit aufregende Erlebnisse in ihrem kleinen Heimatdorf Bullerbü. Der Ort besteht im wesentlichen aus den drei Bauernhöfen Südhof, Mittelhof sowie Nordhof und ist damit für die dort spielenden Kinder recht überschaubar. Im langen skandinavischen Winter toben die Kinder im Schnee, im Sommer laufen sie barfuß durch Feld und Wald. Sie spielen Verstecken oder toben mit dem Hund, füttern Tiere, zanken sich, klettern über Zäune und spielen einander oder anderen harmlose Streiche.
    "Die Kinder von Bullerbü" kam als Serie der frühen 60er zeitentsprechend noch sehr getragen mit zahlreichen szenischen Längen daher. Die Serie projezierte eine damals nur noch in Teilen vorhandene ländliche Idylle Mittel- und Nordeuropas auf die jungen Fernsehzuschauer, in denen Erwachsene meist nur am Rande eine Rolle spielten und die Kinder einfach in der freien Natur machten, wonach ihnen gerade der Sinn stand.
    Astrid Lindgren hat in einem ihrer späteren Interviews selbst zutiefst bedauernd eingestanden, daß die Generation ihrer eigenen Kindheit die letzte war, die diese Unbeschwertheit auf dem Lande noch in vollem Umfang genießen konnte.
    Die jungen Laiendarsteller der Serie hatten während der Dreharbeiten große Freiheiten bei der Ausgestaltung ihrer Rollen, da die Dialoge aus dem Off in der dritten Person vorgelesen wurden und die kleinen Protagonisten so der Verpflichtung enthoben waren, langwierige Dialoge auswendig lernen zu müssen.
    Die einzelnen Episoden der Reihe wurden themengerecht jeweils mit einem speziellenTitel versehen:
    1. Jeden Tag ist etwas los
    2. Besuch bei einem Wassergeist
    3. Zähne ziehen tut nicht weh
    4. Spuk auf dem Heuboden
    5. Kerstin geht auf Abenteuer
    6. Weihnachtsschmaus bei Tante Jenny
    7. Lasse, der Eisläufer
    8. April, April
    9. Lisa und ihr Lämmchen
    10. Der Schuster und sein Hund
    11. Flucht vor den Rothäuten
    12. Mittsommernacht
    13. Reise durch ein Jahr

    2010 wurde nach langem Warten endlich die komplette DVD- Edition auf 2 DVD´s herausgegeben, die keine Wünsche offenläßt.
    Auch auf www.youtube.de sind z.Zt. eine Reihe von kompletten Episoden eingestellt.
    "Die Kinder von Bullerbü" bringen für viele von uns frühe Kindheitserinnerungen mit hohem emotionalem Erinnerungswert zurück auf den Bildschirm und sind schon aus diesem Grund auch nach über 55 Jahren immer noch sehenswert :thumbsup: :thumbsup: .

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    Mittwoch, 20. April 2016, 19:45

    RE: Die Kinder von Bullerbü / Alla vi barn i Bullerbya


    "Die Kinder von Bullerbü" kam als Serie der frühen 60er zeitentsprechend noch sehr getragen mit zahlreichen szenischen Längen daher.

    Gut formuliert. Die heutigen, actionverwöhnten, Kinder würden es wohl als langweilig bezeichnen. "Die Kinder von Bullerbü" gehören auch zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen. Aufgewachsen in einem kleinen Dorf (etwas mehr als 3 Häuser hatte es aber schon) mit viel Wiesen, Wald und Bächen herum, konnte ich die "harmlosen Abenteuer" gut nachvollziehen.
    Ich kann mich erinnern, irgendwo gelesen zu haben, das "Die Kinder von Bullerbü" zuerst als Kinofilm gedreht wurde und erst anschließend eine Fernsehserie daraus gemacht wurde. Dies würde erklären, warum ich die Episoden auf DVD zuerst nicht wiedererkannt habe. Dort sind sie nämlich alle in Farbe. Für eine Fernsehserie Anfang der 60er, also lange vor Einführung des Farbfernsehens eher ungewöhnlich (amerikanische Serien mal ausgenommen).

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    Mittwoch, 20. April 2016, 20:22

    Bullerbü in Deutschland

    Da ging´s mir ähnlich. Ich bin zwar nicht im Dorf großgeworden, jedoch am Rande einer Kleinstadt, deren Peripherie durchaus noch ländlich geprägt war. Dort hatten wir Ackerflächen, eine Kiesgrube und sogar einen Wald in unmittelbarer Nähe. Alles davon haben wir Kinder damals ausgiebig genutzt und dabei auch viel Blödsinn angestellt.
    Die Spielwelten der Kids von heute sehen da leider oft völlig anders aus.
    Zur Entstehung der Filme und der Serie habe ich tatsächlich widersprüchliche Aussagen im Netz gefunden. Ob nun die Henne (der Film) oder das Ei (die Serie) zuerst veröffentlicht wurde, werde ich noch einmal bei Gelegenheit nachrecherchieren. Danke auf jeden Fall für den Hinweis !

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    Freitag, 22. April 2016, 21:01

    Die DVD habe ich mir auch gleich nach erscheinen besorgt da ich an diese nur gute Erinnerungen gehabt habe. Und habe mir da auch gleich die ersten 6 folgen richtig reingezogen.
    Für die heutigen Kids eher nicht der Brüller aber super Farben damit vielleicht dann doch wieder eher geeignet als so manche andere SW Reihe aus alten Tagen.
    Da ich damals aus Zeitmangel das schauen abgebrochen habe, habe ich mir gestern Abend mal wieder 2 Folgen gegönnt.
    Wunderschön langsam erzählt und nicht weit weg von meiner Kindheit.
    Aber es gab da schon gewisse Unterschiede. Die Kuhställe damals waren eher dunkle und ungemütliche Orte die wir Kinder eher mieden und der Umgang mit Tieren war eher auf deren
    tatsächlichen Nutzen ausgelegt. In solcher Hinsicht sicher keine gute alte Zeit.
    Aber der größte Unterschied zwischen Schweden und einen Bauernbub der in einem kleinen Dorf 20 km südlich Nürnberg aufgewachsen ist war der.
    Bei uns tobte 1945 der Endkampf um die Stadt mit Symbolcharakter mal hin mal her. Mich wundert heute noch das von uns Jungens damals keiner in die Luft geflogen ist
    denn überall gruben wir noch Muni und anderes Zeug aus sprengten Fische aus abgelegenen Weihern und mehr. Ist jetzt Auch genug.
    Aber so haben wir auch Abenteuer erlebt die man seinen Enkeln nicht mehr 100% erzählen sollte. ;(
    Und später gibts wieder 2 Folgen aus alten Kindertagen die wir ja auch so ähnlich hatten. :)

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    Samstag, 28. Januar 2017, 20:22

    "Saltkrokan" gefaellt mir besser

    Auch ich konnte mich noch vage an "Bullerbue" erinnern, und hab sie mir im Dezember 2016 zusammen mit den 3 "Ferien auf der Kraeheninsel" aka "Saltkrokan" DVD's bestellt.
    Aber ehrlich gesagt: ich finde "Saltkrokan" um Laengen besser, vermutlich, weil es mehr Handlung hat als "Bullerbue"(oder weil es auf einer Insel spielt?).

    Aber was mir von den vielen Astrid Lindgren Verfilmungen bis heute am allerbesten gefaellt, sind die drei alten "Kalle Blomquist" Filme (1947, 1953, 1957). Diese drei endlich auf einem kommerziellen DVD Set mit booklet zu bekommen - das waer ein Traum!
    Wir waren uebrigens 2014 in Trosa, wo der dritte Kalle Blomquist Film 1956 entstand, es ist bis heute unveraendert geblieben.

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    Samstag, 2. März 2019, 10:28

    RE: "Saltkrokan" gefaellt mir besser

    Leider konnte Hans Schaffner 2018 nur den 2. und 3. alten Kalle Blomquist Film auf DVD veroeffentlichen, den ersten Kalle Blomquist Film von 1947 wird es mangels Verkauf nun doch nicht geben.
    https://www.amazon.de/Astrid-Lindgren-Bl…Kalle+Blomquist
    Aber was mir von den vielen Astrid Lindgren Verfilmungen bis heute am allerbesten gefaellt, sind die drei alten "Kalle Blomquist" Filme (1947, 1953, 1957). Diese drei endlich auf einem kommerziellen DVD Set mit booklet zu bekommen - das waer ein Traum!
    Wir waren uebrigens 2014 in Trosa, wo der dritte Kalle Blomquist Film 1956 entstand, es ist bis heute unveraendert geblieben.