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    Samstag, 27. Februar 2016, 16:57

    Raumschiff Enterprise / Star Trek - Wie alles begann

    Die musikalische Eingangssequenz zu o.g. Serie assoziiere ich bis heute mit dem Geräusch fallender Wassertropfen in unserer Badewanne . Das hatte ganz einfach damit zu tun, daß Samstags bei uns Badetag war und ich mir jeweils im Anschluß die spannende Vorabendserie im ZDF anschauen konnte :P .
    "Raumschiff Enterprise" war ein typisches Format der 60er Jahre, das in Deutschland, wie damals nicht unüblich, erst mit mehrjähriger Verspätung ausgestrahlt wurde.
    Konzipiert wurde die Reihe von Gene Roddenberry, mit dessen Produktionsteam 1964 für NBC der Pilotfilm "The Cage" mit Jeffrey Hunter in der Hauptrolle des Captain Pike entstand. NBC lehnte das Konzept jedoch als zu "kopflastig" ab. Gewünscht wurden actionbetontere Handlungen. Dennoch gab man Roddenberry eine zweite Chance.
    Im zweiten Pilotfilm übernahm William Shatner die Hauptrolle des Captain James T. Kirk, da Jeffrey Hunter mittlerweile andere Verpflichtungen eingegangen war. Gegen den Wunsch des Senders setzte Roddenberry die Beibehaltung der Rolle des "Mr. Spoc" (Leonard Nimoy) durch; ein Glücksgriff, wie sich später herausstellen sollte.
    Nach der Hinzufügung einer weiteren Rolle in der Gestalt des Schiffsarztes "Pille" Mc Coy (DeForest Kelley) und einigen Detailveränderungen, z.B. bei der Gestaltung der Uniformen, startete die Serie am 8. September 1966 im amerikanischen Fernsehen.
    Hemmend für die ambitionierte Produktion weiterer Episoden, deren Herstellung ca. eine Woche pro Folge in Anspruch nahm, war vor allem das relativ knappe Produktionsbudget und ein enormer Zeitdruck. Um den ersten Pilotfilm nicht zu verschwenden, wurde er mit der einzigen Doppelfolge "The Menagerie / Talos IV- Tabu" in die laufende Serie eingebaut.
    Aufgrund der nicht zufriedenstellenden Einschaltquoten drohte bereits gegen Ende der ersten Staffel das endgültige Aus. Durch zahlreiche Proteste von SF- Fans sowie durch die Tatsache, daß es sich um eine Farbserie handelte und NBC großes Interesse an der weiteren Verbreitung des Farbfernsehens hatte, entschloß man sich zur Produktion einer zweiten Staffel. Jedoch wurde der Sendeplatz auf einen ungünstigeren Termin verlegt. Neu war der Zugang des "Russen" Pavel Chekov (Walter Koenig), der schnell zu einem der beliebtesten Darsteller der Reihe wurde.
    Durch die Verlegung des Sendeplatzes blieben die Einschaltquoten jedoch weiterhin im Keller. Nur nach einer erneuten Protestwelle mit rund einer Million Zuschriften seitens treuer SF- Fans genehmigte NBC eine weitere, die dritte und letzte Staffel. Außerdem wurde das Budget weiter gekürzt, so daß man auf aufwendigere Aufnahmen außerhalb des "Enterprise- Studios" weitgehend verzichten mußte.
    Für einen Skandal sorgte die Folge "Plato`s Children / Platons Stiefkinder", in der sich Captain Kirk und Lt. Uhura (Nichelle Nichols) küßten. Dieser erste Kuß zwischen einem weißen Mann und einer schwarzen Frau in der US- Fernsehgeschichte galt in Teilen der Bevölkerung damals als Tabubruch.
    Am 3. Juni 1969 lief mit Folge 79 schließlich die letzte Episode von "Star Trek" aus und war damit als SF- Serie, gemessen an der Zahl der ausgestrahlten Folgen, nur mäßig erfolgreich.
    Die Reihe wurde insgesamt 14- mal für den Emmy- Award nominiert, zu einer Auszeichnung kam es jedoch nie.
    Die Entwicklung zur Kultserie begann bereits kurze Zeit später mit dem Verkauf der Senderechte an regionale Sendeanstalten in den USA, die der Reihe bessere Sendeplätze einräumten. Die erste "Star Trek Convention" fand dann bereits 1972 mit 3.000 Teilnehmern statt.
    In Deutschland begann das ZDF im Mai 1972 zunächst mit der Ausstrahlung von 23 Episoden. Aufgrund des großen Publikumserfolgs wurden kurzfristig 13 weitere Folgen eingekauft und synchronisiert.
    Einige der Episoden wurden damals vom Sender abgelehnt, da sie angeblich "zu geschmacklos und zu gewalttätig" wären.
    Die damalige deutsche Synchro wurde im Stil der Zeit sehr freizügig angegangen. So wurden eher ernste Textpassagen durch flapsige Bemerkungen aufgelockert (Spock als "Spitzohr"). Namensbezeichnungen wurden willkürlich geändert (Sol- statt Warp- Antrieb, Pane statt Pavel Chekov).
    In der Folge "Amok Time / Weltraumfieber" wurde aus "ethischen Gründen" die Synchro inhaltlich völlig verfälscht. In der deutschen Fassung leidet Spoc nicht an erhöhter sexueller Erregung wie im Original, sondern an einer fiebrigen Krankheit ;) .
    Ab Januar 1985 sendete SAT 1 dann alle noch bisher nicht gesendeten Folgen ungekürzt.
    Die komplette Serie wurde 2009 von CBS in einer digital restaurierten Fassung veröffentlicht, so daß Sammler und Fans der Reihe voll auf ihre Kosten kommen.
    Erst relativ spät erschienen Comic- Umsetzungen der Serie. Zwischen 1978 und 1982 gab es 7 Bände bei Condor. Bastei verlegte einen Photocomic in den Jahren 1979/ 80.
    Ich bin zwar kein bekennender Trekkie, trotzdem schaue ich mir die alten "Raumschiff- Enterprise" -Episoden sowie alle Folgeserien immer noch gerne an. Auch wenn, vorwiegend bedingt durch die damaligen Budgeteinschränkungen, diese ursprünglich ambitioniert geplante Serie nicht zur vollen Entfaltung gelangen konnte :| .