Das waren noch Zeiten!

Dunkel sind meine Erinnerungen an eine der frühesten amerikanischen Serien des ARD- Regionalprogramms.
Eigentlich konnte ich mich nur noch an den Trailer und den Namen des Protagonisten erinnern.
"Hiram Holliday" war eine in den Jahren 1956/ 57 auf NBC ausgestrahlte Mischung aus Kriminalserie und Komödie, die es in den USA auf lediglich 26 Episoden brachte, von denen die letzten drei auch noch vermutlich aufgrund katastrophaler Einschaltquoten niemals auf Sendung gingen. Heute hat die Reihe in den USA durchaus Kultstatus und wurde dort auch auf DVD veröffentlicht.
Die Serie basierte auf den Kurzgeschichten des Bestsellerautors Paul Gallico und wurde zeitbedingt ausschließlich in s/w produziert.
In Deutschland strahlten einige Regionalprogramme der ARD die Serie ab September 1961 erstmalig aus. Erst bei der Wiederholung der Reihe in den Folgejahren erhielten die einzelnen Episoden auch Titel. Bereits in den 60er Jahren erlangte der kleine Mann mit der Nickelbrille und dem Regenschirm bei uns einen kleinen Kultstatus und die Serie hatte zeittypisch gute Einschaltquoten.
Hiram Holliday (Wally Cox) ist ein weitgehend unbedeutender Angestellter einer großen New Yorker Zeitung.
Doch in dem kleinen, unscheinbaren Mann stecken ungeahnte Fähigkeiten. Hiram entpuppt sich im Verlauf der Serie als ausgesprochener Draufgänger, dem der Begriff "Angst" ein Fremdwort ist.
Hiram erweist dem Zeitungsverlag durch die Beseitigung eines kleinen, aber schwerwiegenden Druckfehlers einen großen Gefallen. Daraufhin schickt ihn der Verlag in Begleitung von Joel Smith (Ainslie Pryor) auf eine große Weltreise. An vielen Schauplätzen der Welt erlebt Hiram atemberaubende Abenteuer, über die er dann für seine Zeitung berichtet. In vier Episoden spielt Sebastian Cabot den Gegenspieler von Hiram, M. Cerveaux, das "Gehirn der Unterwelt".
Der 1924 geborene Wally Cox wuchs in einem kleinen Ort in Illinois gemeinsam mit seinem späteren Freund Marlon Brando auf. In New York trafen sich die beiden im Jahre 1948 wieder und nahmen dort zusammen Schauspielunterricht. Nach seiner Rolle als "Hiram" war Cox fortan ein gefragter Fernseh- und Theaterschauspieler und betätigte sich auch schriftstellerisch.
Nach Wally Cox Tod mit nur 49 Jahren im Jahre 1973 bewahrte Marlon Brando dessen Urne 30 Jahre lang auf. Beider Asche wurde erst nach dem Tod von Brando auf dessen Wunsch gemeinsam verstreut.
2013 veröffentlichte Pidax film eine DVD- Kassette mit 11 digital restaurierten Episoden der Reihe. Zu hoffen bleibt, daß Pidax die Serie noch komplettieren wird.
Auf www.youtube.com existiert derzeit nur der Pidax- Werbetrailer mit deutscher Synchro. Dagegen gibt es eine Reihe von kompletten Originalfolgen in englischer Sprache , so daß Fans der Serie einigermaßen auf ihre Kosten kommen.
"Hiram Holliday" ist auch rund 60 Jahre nach der Erstausstrahlung in den Staaten insbesondere für Fernsehnostalgiker eine immer noch sehenswerte Serie. Auch wenn ihr der große Erfolg im Entstehungsland leider versagt blieb .