Die Geschichte der Firma Heinerle, deren Wundertüten vielen Kids der 50er bis 70er Jahre noch bestens bekannt sein dürften, ist die typische Erfolgsgeschichte eines Nachkriegsunternehmers in Deutschland.
1950 gründete der Kaufmann Hugo Hein eine Nährmittelfabrik in Bamberg. Aufgrund von Copyright- Problemen mit der Firma Oetker machte man sich 1952 u.a. auch Gedanken über eine Veränderung der Produktlinie, die zur Idee der Herstellung von Wundertüten führte. Ab 1953 entwickelte sich das Produkt "Wundertüte" nach und nach zum wichtigsten Unternehmensartikel. Um sich von Zulieferern unabhängiger zu machen, gründete Hugo Hein 1958 eine eigene Süßwarenfabrik und 1962 eine Fabrik für Spielzeug aus Kunststoff.
Der Erfolg bestätigte die Richtigkeit dieser unternehmerischen Entscheidungen, denn die Folgejahre wurden zu den Boomjahren der Heinerle- Wundertüten. Viele Kids der 60er Jahre kennen noch die Afrika-, Western-, Karl May- und Zirkustüten, die in diesen Jahren in Millionenstückzahlen das Heinerle- Werk verließen und am Kiosk oder auf Kirmesständen verkauft wurden. Daneben wurden auch Comic- Remittenden insbesondere des Walter Lehning- Verlags in Form von Wundertüten vermarktet.
Neben der Wundertütenproduktion entwickelten sich die Süßwarendragees (Liebesperlen) in der Kombination mit Spielwaren ebenfalls hervorragend.
1988 erfolgte die Verschmelzung der Süßwarenfabrik mit der Spielwarenfabrikation unter dem jetzigen Namen mit Sitz in Bamberg. 1996 kam es zu einer Konzentration der Süßwarenherstellung im Werk Pößneck.
Heinerle- Figurenserien sind heute bei Figurensammlern und Kindheitsnostalgikern heiß begehrt, da sie aufgrund ihrer meist einfacheren, einfarbigen Gestaltung und des niedrigen Gestehungspreises (10 bzw. 20 Pfennig) in späteren Jahren oft dem Müll übergeben wurden. Für seltenere Figuren oder Bauelemente werden heute durchaus Beträge bewilligt, die im zweistelligen Bereich liegen können.
Komplette, ungeöffnete Wundertüten aus alten Lagerrestbeständen werden ebenfalls sehr gut bezahlt.
Unter
www.kuschel-muschel.de werden zahlreiche dieser Figuren gelistet und mit Abbildungen angeboten. Auch Sekundärliteratur zu den bekanntesten Serien ist dort zu haben.