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    Mittwoch, 16. September 2015, 18:38

    Aufstellfiguren der Marke TIMPO

    Viele Kids der 60er und 70er Jahre werden sich noch an die beliebten Steckfiguren der Firma TIMPO erinnern.
    Auch bei mir waren diese vorwiegenden Ritter- und Westernfiguren stets ein Objekt der Begierde. Trotz ihres Alleinstellungsmerkmals der Auswechselbarkeit einzelner Elemente paßten sie maßstäblich nie so recht zu meinen Jean Höfler- ("W.- Germany") und Elastolinfiguren. Auf einen Kauf habe ich daher damals notgedrungen verzichtet.
    Das in Schottland ansässige Unternehmen Toy Importers Ltd. (TIMPO) wurde 1938 gegründet und erlebte seine Blütezeit in den 60er und 70er Jahren durch die Produktion vor allem von Soldaten-, Ritter- und Westernfiguren. Das Unverwechselbare an diesen Steckfiguren war die Möglichkeit des freien Kombinierens der einzelnen Steckelemente, z.B. der Waffen, Hüte und des Korpus. Dadurch ergaben sich insbesondere für die "Bastler" unter uns Kids wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten, als dies mit konventionellen Aufstellfiguren möglich war, die "aus einem Guß" hergestellt waren.
    Insgesamt sollen zwischen 1964 und 1980 insgesamt rund 40 Millionen dieser interessanten Figuren aus unterschiedlichen Kunststoffen hergestellt worden sein. Diese Produktionsmenge wurde erst in späteren Jahren durch die Figuren der Firma Playmobil übertroffen.
    In den späten 70ern gerieten die europäischen Markenhersteller von Aufstellfiguren immer häufiger in Existenzkrisen, hervorgerufen einerseits durch die Preiskonkurrenz aus Fernost und durch den Wandel in den Spielwelten der Kids. Der Beginn des PC- Booms stand bevor, und immer mehr elektronisches Spielzeug verdrängte die traditionellen Aufstellfiguren.
    So mußte die Firma Timpo 1980 Insolvenz anmelden, 1983 folgte die deutsche Traditionsfirma Hausser- Elastolin.
    In den letzten 30 Jahren hat sich hingegen eine große Sammlergemeinde für diese reizvollen Figuren herausgebildet. Für seltenere Figuren und Exemplare in "mint condition" (unbespielt) werden bis heute im Netz und auf Spielzeugauktionen sehr gute Preise bewilligt. Diese können bei TIMPO- Figuren durchaus in den höheren dreistelligen Bereich für ein besonders seltenes Exemplar gehen.
    Ein in den letzten Jahren aufgetretenes Problem ist die zunehmende Versprödung einzelner Figuren, die aus Polyethylen oder PC/ ABS hergestellt wurden. Die hierbei auftretenden Schäden können im Extremfall bis zu einem Zerfall der kompletten Figur führen. Zur Zeit experimentiert man mit verschiedenen Methoden der Versiegelung, um diesem Problem entgegenwirken zu können.
    Derzeit gibt es einige interessante Ansätze zur Systematisierung und Katalogisierung der Timpo- Figuren im Netz.
    Das in deutscher Sprache erschienende Standardwerk, welches keine Wünsche offen läßt, ist
    - Alfred Plath: "Timpo Toys Ltd. Die goldenen Jahre einer schottischen Spielzeugfabrik" von 2005. Leider ist das Buch z.Zt. vergriffen.
    Daneben gibt es einen von einem engagierten Sammler herausgegebenen "Timpo Preiskatalog 2015", in dem auf 33 Seiten in Spiralbindung aktuelle ebay- Ergebnisse wiedergegeben werden. Ob sich das zur Zeit hohe Preisniveau auf Dauer halten läßt, sei dahingestellt.