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    Dienstag, 26. Mai 2015, 19:06

    Kleine Chronik der 60er Jahre - 1963

    2. Januar: Starker Frost, eisiger Wind und heftige Schneefälle haben ganz Mitteleuropa in eine sibirische Landschaft verwandelt.
    4. Januar: Die Bundesregierung lehnt ein Kreditgesuch der DDR ab und macht die Ausweitung des Interzonenhandels vom freien Passierscheinverkehr zwischen West- und Ostberlin abhängig.
    9. Januar: Kai- Uwe von Hassel wird als Bundesverteidigungsminister Nachfolger von F.- J. Strauß.
    16. Januar: In weiten Teilen der Bundesrepublik wird die Versorgung von Haushalten und Industrie mit Brennstoffen durch den anhaltenden Frost immer schwieriger.
    31. Januar: Die Bundesregierung gibt den Abschlußbericht über die "Spiegel- Affäre" vom Oktober 1962 frei.
    31. Januar: Aus einem Bericht des Bundesforschungsministeriums geht hervor, daß die Radioaktivität der Niederschläge deutlich angestiegen ist.
    3. Februar: Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard entschließt sich in Bonn, ein Allgemeines Deutsches Warentest- Institut als rechtskräftige Stiftung ins Leben zu rufen.
    8. Februar: In Bonn wird der "Grüne Plan", der Investitionen für die Landwirtschaft vorsieht, veröffentlicht.
    8. Februar: Bundespostminister Richard Stücklen stellt in Bonn einen in zweijähriger Arbeit entwickelten neuen Fernsprechapparat vor. Für Hörer und Gehäuse wurde ein lichtgrauer Farbton gewählt.
    23. Februar: Infolge des strengen Winters in Europa kommt es zu starken Verkehrsbehinderungen.
    28. Februar: Bei den Weltmeisterschaften im Eiskunstlauf in Cortina d´Ampezzo holen sich Marika Kilius und Hans- Jürgen Bäumler den Titel im Paarlauf.
    1. März: Die Deutsche Bundespost erhöht die Gebühren im Postverkehr. U.a. fallen die ermäßigten Portokosten im innerörtlichen Postdienst weg. Das Porto für den Standardbrief beträgt 20 Pfennig, für die Standardpostkarte 15 Pfennig.
    1. März: Der Monat März bringt immer noch nicht das ersehnte Tauwetter. Im Sauerland zählt man den 125. Frosttag dieses Winters, in Niedersachsen und anderen Bundesländern sinken die Nachttemperaturen bis auf minus 20 Grad.
    8. März: Vom Abgeordnetenhaus in West- Berlin wird Willy Brandt zum dritten Mal zum regierenden Bürgermeister gewählt.
    19. März: In den USA gelingt die erste Übertragung eines farbigen Fernsehprogramms über einen Satelliten.
    1. April: In Mainz nimmt das Zweite Deutsche Fernsehen mit Ansprachen von Kurt- Georg Kiesinger und Intendant Karl Holzamer um 19.30 Uhr den Sendebetrieb auf.
    5. April: Die deutsche Lufthansa nimmt die spanische Insel Mallorca in ihren regelmäßigen Linienverkehr auf.
    21. April: Der SPD- Vorsitzende Erich Ollenhauer leitet mit seiner Ansprache in Bochum eine Festwoche zum 100- jährigen Bestehen seiner Partei ein.
    23. April: Die Bundestagsfaktion der CDU /CSU nominiert Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard zum Kanzlerkandidaten als Nachfolger Konrad Adenauers.
    30. April: Die Fehmarnsundbrücke wird für den Verkehr freigegeben. Die 963 m lange Brücke verbindet Fehmarn mit dem holsteinischen Festland.
    6. Mai: Der ehemalige Verteidigungsminister F.-J. Strauß erklärt, daß er in ein Kabinett unter Ludwig Erhard nicht eintreten wolle.
    8. Mai: Der neue US- Nachrichtensatellit "Telstar" sendet erstmals farbige Fernsehbilder nach Europa.
    10. Mai: In West- Berlin wird Joghurt erstmals in einer neuen Verpackung verkauft. Die schalenähnlichen Becher aus Kunststoff können nach dem Verzehr des Joghurts weggeworfen werden.
    14. Mai: König Friedrich IX. von Dänemark und Bundespräsident Heinrich Lübke eröffnen die sogenannte "Vogelfluglinie". Sie ist die kürzeste Verkehrsverbindung zwischen Mitteleuropa und Skandinavien.
    3. Juni: Im fünften Jahr seines Pontifikats stirbt der 81 Jahre alte Papst Johannes XXIII. in Rom.
    3. Juni: Auf den bundesdeutschen Straßen forderte der Reiseverkehr während der vergangenen Pfingstfeiertage fast 1000 Tote und mehr als 2500 Verletzte.
    16. Juni: Die sowjetische Kosmonautin Valentina Tereschkowa startet als erste Frau mit dem Raumschiff "Wostok VI" in den Weltraum.
    26. Juni: Am dritten Tag seines Besuchs in der Bundesrepublik fliegt der US- Präsident J.F. Kennedy für sieben Stunden nach Berlin.
    29. Juni: Im letzten Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft vor der Einführung der Bundesliga in der kommenden Saison siegt Borussia Dortmund in Stuttgart 3:1 über den 1. FC Köln.
    6. Juli: Das Statistische Bundesamt teilt mit, daß sich die Zahl der Millionäre seit 1957 mehr als verdoppelt hat.
    24. Juli: In Dortmund wird der 11. Evangelische Kirchentag eröffnet. Er steht unter der Losung "Mit Konflikten leben".
    1. August: Die Farbenfabriken Bayer AG in Leverkusen feiern ihr 100- jähriges Bestehen.
    3. August: Ganz Deutschland leidet unter einer Hitzewelle. Überall mißt man Rekordtemperaturen. In Berlin steigt das Thermometer bis auf 35,6 Grad.
    13. August: Zum zweiten Jahrestag des Berliner Mauerbaus kommt es an der Grenze zu Ost- Berlin zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei.
    18. August: Bundesverteidigungsminister Kai-Uwe von Hassel fordert in einem Interview eine härtere Ausbildung und eine Umorganisierung der Führungsspitze bei der Bundeswehr. In ihrer derzeitigen Verfassung sei diese für eine Verteidigung der Bundesrepublik nicht geeignet.
    24. August: In acht bundesdeutschen Städten beginnen um 17 Uhr die ersten Spiele der neuen Fußball- Bundesliga.
    30. August: In West- Berlin eröffnet Bundespostminister Stücklen die 23. Große Deutsche Funkausstellung, die bis 8. September dauern wird.
    31. August: Der "heiße Draht", die direkte Nachrichtenverbindung zwischen Moskau und Wahington, wird in Betrieb genommen.
    16. September: Der scheidende Bundeskanzler Adenauer trifft zu einem zweitägigen Besuch in Rom ein.
    17. September: Aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen werden in Hamburg die schon am 7.9. geschlossenen Freibäder wieder geöffnet. Auch in anderen Städten bleiben die Freibäder über das offizielle Saisonende hinaus offen.
    2. Oktober: Die Deutsche Bundesbahn stellt den 5000. Streckenkilometer auf elektrischen Betrieb um. Der Jubiläumskilometer liegt genau im Hauptbahnhof der Stadt Recklinghausen.
    11. Oktober: Bundeskanzler Konrad Adenauer überreicht in Bonn dem Bundespräsidenten Heinrich Lübke seine Rücktrittserklärung.
    16. Oktober: Erwartungsgemäß wählt der Deutsche Bundestag auf Vorschlag des Bundespräsidenten mit 279 von 484 abgegebenen Stimmen Ludwig Erhard zum neuen Bundeskanzler.
    26. Oktober: Das Rote Kreuz besteht seit 100 Jahren. Es wurde 1863 von dem Schweizer Bankier Henri Dunant ins Leben gerufen.
    3. November: Aufgrund von Klopfzeichen werden in der Erzgrube von Lengede elf weitere noch lebende Bergleute entdeckt. Sie waren am 24. Oktober verschüttet worden.
    22. November: Der US- amerikanische Präsident John F. Kennedy wird durch ein Attentat ermordet. Als Nachfolger wird Vizepräsident Lyndon B. Johnson noch am gleichen Tag vereidigt.
    30. November: Der Song "She loves you" von den Beatles ist zum dritten Mal in der britischen Hitliste Nummer Eins.
    4. Dezember: Der Deutsche Bundestag gedenkt in seiner ersten Sitzung nach der Ermordung des US- Präsidenten mit einer Rede des Bundestagspräsidenten Eugen Gerstenmaier des Todes von Kennedy.
    12. Dezember: Im Alter von 79 Jahren stirbt in seinem Stuttgarter Haus der erste Präsident der Bundesrepublik, Theodor Heuss.
    25. Dezember: In seiner Weihnachtsansprache unterstreicht Bundeskanzler Ludwig Erhard die Zusammengehörigkeit des deutschen Volkes.
    26. Dezember: Nach dem sehr kalten Heiligabend setzt in ganz Deutschland Tauwetter ein. Binnen kurzem steigen die Temperaturen um 15 Grad, so daß viele Straßen wegen Glatteis kaum passierbar sind.
    30. Dezember: Zum "Mann des Jahres" 1963 wählt die US- Zeitschrift "Time" den Bürgerrechtler Martin Luther King.

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    Dienstag, 26. Mai 2015, 23:34

    Kleine Ergänzung zu dem Papst-Thema, wenn es recht ist. Zum Nachfolger von Papst Johannes XXIII. wurde Giovanni Battista Enrico Antonio Maria Montini unter dem Papstnamen Paul VI. am 21. Juni 1963 im fünften Wahlgang mit 65 von 80 Stimmen gewählt.

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    Mittwoch, 27. Mai 2015, 20:12

    Zum Nachfolger von Papst Johannes XXIII. wurde Giovanni Battista Enrico Antonio Maria Montini unter dem Papstnamen Paul VI. am 21. Juni 1963 im fünften Wahlgang mit 65 von 80 Stimmen gewählt.

    Das war doch der "Pillen-Paul".

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    Mittwoch, 27. Mai 2015, 20:15

    Genau der. Aber erwähnen muss man ihn für 1963 schon, immerhin blieb er 15 Jahre im Amt, was sein Nachfolger nicht mal annähernd geschafft hat. Im Jahre 1978 gab es einen Drei-Päpste-Sommer.

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    Mittwoch, 27. Mai 2015, 20:26

    und er schaffte es sogar auf ein weitverbreitetes Poster und ein Schallplattencover.

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    Mittwoch, 27. Mai 2015, 20:31

    Er war übrigens der letzte Papst, der bislang mit der Tiara gekrönt wurde. Und kurze Zeit später gab er sie an eine Privatperson und gab den Erlös für die Armen in der Umgebung von Rom. Seine Nachfolger erhielten zwar ebenfalls, wie es dem Brauch entspricht, von ihren Heimatdiözesen Tiaren geschenkt, wurden aber weder damit gekrönt, noch trugen sie die Tiaren jemals.

    Übrigens war "Pillen-Paul" zwar bezüglich Verhütung erzkonservativ, in anderer Hinsicht aber geradezu modern. Er war verantwortlich für die Liturgie-Reform, durch die bei der Messfeier einige alte Zöpfe abgeschnitten wurden. So wird die Messe nicht mehr auf Lateinisch, sondern in der jeweiligen Landessprache gehalten, und die Priester stehen fortan mit dem Gesicht und nicht mehr mit dem Rücken zur Gemeinde. Diese Reform fiel auch in die 60er Jahre, wenn ich mich nicht irre, 1965.