Diese verrückte Spielshow sah ich in den späten 60ern sehr gern und aufgrund der oft dabei reichlich verwendeten Schmierseife immer mit großer Schadenfreude. Schade fand ich nur, daß die nationalen Ausscheidungswettkämpfe an Samstagnachmittagen liefen, an denen ich zumindest genauso gern mit meinen Freunden spielte.
Bei dieser ab 1965 ausgestrahlten Spielshow im 90 Minuten- Format handelte es sich um eine Livesendung, bei der ausgewählte Städte national und international mit sehr phantasievoll entwickelten Geschicklichkeitsspielen gegeneinander antraten. Aufgrund der dabei zahlreich verwendeten Wasserbehälter und "Lösungsmittel" fanden die Wettbewerbe immer in den Sommermonaten statt.
Die Idee stammte ursprünglich aus Frankreich ("Interville") und entwickelte sich im europäischen Rahmen insbesondere in den 60ern und frühen 70ern zu einem Straßenfeger. Deutschland stieg 1980 aus dieser Gemeinschaftssendung aus.
Die bekanntesten Moderatoren von "Spiel ohne Grenzen" waren Camillo Felgen und Frank, damals noch "Timm" Elstner.
Im Rahmen der Geschicklichkeitsspiele ging es oft um den Transport von Flüssigkeiten in Behältern zu einem großen Sammelgefäß. Der Weg dorthin war oft "uneben" und mit Schmierseife präpariert. Darüber hinaus versuchte die gegnerische Mannschaft, z.B. durch die Verwendung von Wasserspritzen, den Transport zu verhindern.
Bis in die 80er/ 90er Jahre nahmen Mannschaften aus 20 Ländern teil, wobei sich die Teilnahme in den späten 60ern und frühen 70ern auf die Länder Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Schweiz, Großbritannien und die Niederlande beschränkte.
Peter Gabriel schrieb 1980 seinen Erfolgshit "Game without Frontiers", der im Text mehrfach auf den völkerverbindenden Charakter dieser Spielshow hinweist.
Auf
www.youtube.com werden immer mal wieder einzelne Clips zu diesen auch heute noch sehr unterhaltsamen Sendungen eingestellt, die zu einer Zeit entstanden, in der der europäische Gedanke nach den Schrecken und Erfahrungen des 2. Weltkriegs noch sehr lebendig war.