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    Montag, 23. Februar 2015, 19:37

    Einmal im Leben - Die Familie Semmeling

    Obwohl nicht mehr ganz in die 60er passend, halte ich es doch für notwendig, dieser Reihe aufgrund der damals immensen Breitenwirkung ein kleines Denkmal zu setzen.
    "Einmal im Leben" wurde im Januar 1972 an drei Sonntagen ausgestrahlt und war einer der Straßenfeger der frühen 70er mit einer enormen Einschaltquote von 68 % resp. 27 Millionen Zuschauern. Regie führte der damals noch junge Dieter Wedel.
    Dipl.- Ing. Bruno Semmeling lebt zeitaktuell mit Ehefrau Trude und Sohn in einer Hamburger Altbauwohnung zur Miete.
    Bedingt durch starke Mieterhöhungen in den frühen 70ern und das Vorbild von Kollegen, die sich bereits ein Eigenheim gekauft haben, beschließt Bruno, ebenfalls den Sprung ins kalte Wasser zu wagen und zu "bauen".
    Dazu dienen ihm einige Bausparverträge, ein Bankkredit und ein relativ geringes Eigenkapital.
    Nach dem Kauf des Grundstücks beginnen die Probleme. Das Areal erweist sich als zu feucht, so daß eine aufwendige Drainage verlegt und die Fundamente erhöht werden müssen. Dagegen wiederum klagt ein mißgünstiger Nachbar mit Erfolg.
    Weitere Querelen ergeben sich mit der Baufirma Wumme, die das Semmeling- Objekt zugunsten einer zu erstellenden Wohnsiedlung vernachlässigt, da diese profitabler ist. Durch diese Verzögerungen steigt der Preis für Semmelings EFH weiter.
    Zum guten Schluß ziehen Semmelings zwar entnervt und finanziell hoch belastet, aber einigermaßen glücklich in ihr neues Heim.
    Erfolgreich wurde die Miniserie nicht zuletzt durch den damals hohen Identifikationsgrad weiter Kreise der Bevölkerung mit der Thematik. Darüber hinaus lebt die Reihe von ihrer speziellen Erzähltechnik und den teils sehr ausgefeilten Charakteren, z.B. "Häuslebauer Bruno", dem "Polier mit der Zigarre" und dem "diebischen Schwarzbauer".
    In der Realwirtschaft zeigte die Serie durch den Durchbruch des kommerziellen Fertighausbaus in den 70ern erhebliche Wirkung, da diese Branche mit kurzen Bauzeiten und festen Listenpreisen warb. Östlich von Wuppertal entstand in dieser Zeit ein sehr großes Ausstellungsareal mit Musterhäusern, an dem ich auf der Wittener Staße zwischen 1973 und 1980 fast täglich vorbeifuhr.
    "Einmal im Leben" ist bereits vor einiger Zeit auf 2 DVD´s erschienen und m.E. auch heute noch uneingeschränkt sehenswert, zumal es die Wünsche und Sehnsüchte eines großen Teils meiner Elterngeneration wiederspiegelt :thumbsup: .