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    Dienstag, 6. Januar 2015, 17:28

    Wir sind die Babyboomer

    Dieses Forum wendet sich vor allem an Interessierte an der Welt der 60er Jahre. Und das sind wiederum in erster Linie diejenigen, die ihre Kindheit und Jugend in den 60ern erlebt haben. Und das sind wieder "wir" Babyboomer.
    Unter dem Schlagwort "Babyboomer" faßt man allgemein die Geburtsjahrgänge von 1955 bis 1965 zusammen. Sie waren die zahlenstärksten in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert. Wir sind die Kinder des Wirtschaftswunders, denn: der rasche wirtschaftliche Wiederaufbau in den 50ern, Vollbeschäftigung und Aufstiegschancen für eine breiter und wohlhabender werdende Mittelschicht bei gleichzeitig intakten familiären Wertvorstellungen schufen eine optimistische Grundstimmung, die sich in stark steigenden Geburtenzahlen niederschlug. 1964 war der Höhepunkt mit 1,35 Millionen Neugeborenen erreicht.
    Schon Anfang der 70er machten sich die Auswirkungen des "Pillenknicks" durch fallende Geburtenraten bemerkbar. Gründe waren die 68er Kulturrevolution, eine stärkere Familienplanung durch neue Verhütungsmittel und zunehmend individualegoistische Einstellungen zu Ehe und Familie.
    Heute sind es noch die zahlenstarken und gutqualifizierten Mitglieder der Babyboomer, die das Rückgrat des heutigen Wohlstandsniveaus und der deutschen Exportüberschüsse bilden.
    Dennoch droht vielen Babyboomern, so das Berlin- Institut, die Altersarmut, da immer weniger Angehörige der nachgewachsenen Generationen bis 2030, wenn die letzten Babyboomer das Rentenalter erreichen, diese entsprechend finanzieren müssen. "Noch wähnen wir uns stark und kräftig, weil die Babyboomer noch da sind", warnt Ifo- Chef Hans- Werner Sinn und plädiert für eine Koppelung der Rentenhöhe an die Kinderzahl.
    Dreizehn Millionen zählt die Generation derer, die 2015 zwischen 50 und 59 Jahre alt sein werden.
    Wenn wir in den nächsten Jahrzehnten Platz machen müssen, wird das Deutschland, in dem wir unseren Lebensabend verbringen, ein anderes sein als das, in dem wir geboren wurden. In vielen Großstädten wird die Mehrheitsgesellschaft auch optisch nicht mehr deutsch sein. Statt Konkurrenz unter Gleichaltrigen werden Verteilungskämpfe zwischen Generationen und ethnischen Gruppen um den kleiner gewordenen Kuchen stattfinden. Die politischen und ökonomischen Entscheidungen treffen dann aber bereits andere.

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    Freitag, 9. Januar 2015, 16:04

    RE: Wir sind die Babyboomer


    Dennoch droht vielen Babyboomern, so das Berlin- Institut, die Altersarmut, da immer weniger Angehörige der nachgewachsenen Generationen bis 2030, wenn die letzten Babyboomer das Rentenalter erreichen, diese entsprechend finanzieren müssen.


    Wir "Babyboomer" werden die erste Generation in der Geschichte sein, in der die Zahl der Älteren größer sein wird als die Zahl der Kinder. Das ist keine neue Erkenntnis, denn in der Demographie liegen die Daten seit Jahrzehnten unabänderlich auf dem Tisch und können im Nachhinein auch nicht mehr geändert werden. Dass die nachfolgenden Generationen unsere Renten werden tragen können, ist allein zahlenmäßig nicht möglich. Aber auch die Arbeitswelt hat sich seit den 60er Jahren verändert. Ein Leben lang den gleichen Job in der gleichen Firma war damals üblich. Heute ist das kaum noch zu schaffen. Späterer Arbeitseintritt, wechselnde Arbeitsplätze, Leiharbeitsfirmen, gering bezahlte Praktika und ein immer größer werdender Niedriglohnsektor werden die Löcher,welche die ausscheidenden Babyboomer in die Rentenkasse reißen, nicht stopfen können.

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    Freitag, 9. Januar 2015, 17:26

    So sieht´s aus. Und ich kann jedem Angehörigen "unserer" Generation nur dringend, soweit machbar, zur verstärkten privaten Vorsorge raten.
    Und damit meine ich ausdrücklich nicht die Riester- Rente, Lebensversicherungen, Sparbücher und sonstige Zinspapiere :thumbdown: .

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    Freitag, 1. Januar 2016, 17:31

    Die Kehrseite der Babyboomer - Die "grauen Scheidungen"

    Laut Statistischem Bundesamt lassen sich Angehörige der Babyboomergeneration, die länger als 25 Jahre verheiratet sind, heute doppelt so oft scheiden wie noch vor 20 Jahren. Jeder vierte Bewohner dieser Republik über 50 ist mittlerweile geschieden, wobei die oben beschriebenen sogenannten "grauen Scheidungen" inzwischen 14 Prozent aller Ehescheidungen ausmachen.
    Durch diese Entwicklung rutschen viele Männer und Frauen oft unwissentlich in die Armutsfalle. Besonders eng wird es bei geschiedenen Paaren mit nur einem Mittelklasseeinkommen, denn dann gibt es oft nicht genug Geld, um Unterhaltsansprüche durchzusetzen. Der Selbstbehalt eines Unterhaltsverpflichteten liegt derzeit bei 1200 Euro.
    Hat ein Exmann dann auch noch mit einer anderen Frau Kinder, für die er sorgen muß, können Unterhaltsansprüche nicht mehr geltend gemacht werden.
    Insbesondere für Frauen, von denen meist die Trennungsinitiative ausgeht, ist der nacheheliche Unterhalt inzwischen zu einer Rechnung mit vielen Unbekannten geworden, da die Gerichte stets individuell nach dem Einzelfall entscheiden. So wird z.B. die mögliche berufliche Karriere nach einer Scheidung mit den daraus entstehenden Verdienstmöglichkeiten errechnet. Prinzipiell geht es heute nur darum, einen möglichen finanziellen Nachteil auszugleichen und nicht mehr darum, den durch die Ehe erreichten Standard zu halten.
    In jedem Fall wird beiden Ehepartnern heute empfohlen, sich bereits vor der Einleitung einer Scheidung fachanwaltlich beraten zu lassen.

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    Sonntag, 16. April 2017, 19:24

    RE: Wir sind die Babyboomer


    Dennoch droht vielen Babyboomern, so das Berlin- Institut, die Altersarmut, da immer weniger Angehörige der nachgewachsenen Generationen bis 2030, wenn die letzten Babyboomer das Rentenalter erreichen, diese entsprechend finanzieren müssen.

    Glaubt man den regierenden Parteien, ist der Bevölkerungsrückgang gestoppt. Die Zuwanderungswelle wird genügend "Facharbeiter" ins Land spülen, die dann die Renten der Babyboomer (also unsere) erwirtschaften.
    Diese Annahme (basierend auf einem linearen Denken) erscheint mir ziemlich naiv. Das sinkende Rentenniveau verbunden mit steigenden Abgaben der arbeiteten Bevölkerung führt automatisch dazu, das sich die Menschen weniger leisten können, d.h. weniger Konsum und damit weniger Nachfrage. Wenn weniger nachgefragt wird, muss aber auch weniger produziert werden. Die Anzahl der benötigten Arbeitskräfte sinkt.
    Die zunehmende Automatisierung (ich arbeite in diesem Bereich und merke das in den großen Fertigungshallen die Zahl der Roboter stetig zu und die Zahl der menschlichen Arbeiter rapide abnimmt) nicht nur in der Fertigung (sondern z.B. auch im Dienstleistungsgewerbe) führt dazu, das immer weniger Arbeitskräfte benötigt werden.
    Durch das Internet können Menschen weltweit in "Realtime" kommunizieren. Viele meiner Kollegen haben ihren Arbeitsplatz in Indien. Die Zusammenarbeit z.B. über Live-Meetings, Chats oder e-mail klappt reibungslos und z.Zt. werden neue Mitarbeiter eher in Indien aufgebaut, während in Deutschland die Mitarbeiterzahl kontinuierlich schrumpft.
    Auch der boomende Export muss nicht so weiterlaufen, da auch andere Staaten ein Überalterungsproblem haben (Japan, China, USA,...) und sich eher wieder Abschottungstendenzen breit machen. Da die Einwanderung sich eher quantitativ statt qualitativ bemerkbar macht (viele Wissenschaftler und gut ausgebildete Kräfte verlassen Deutschland) ist die Frage, ob Deutschland beim technologischen Fortschritt wird mithalten können.
    Ich fürchte, dass mit den heutigen Ansätzen die Altersarmut wohl nicht vermieden werden kann. Nachfolgende Generationen werden es schwerer haben einen gut bezahlten Job zu bekommen (selbst mit einem abgeschlossenen Studium), nicht nur die Anzahl der Rentner wird drastisch ansteigen, auch die Zahl derjenigen welche auf die Sozialkassen angewiesen sind. Wenn man sich die Gehaltsentwicklung (und Rentenentwicklung) anzieht, muss man leider sagen, das wir mit den 60iger und 70iger Jahren die goldenen Zeiten schon lange hinter uns haben.

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    Sonntag, 16. April 2017, 21:21

    Gesellschaftliche Entwicklung

    Das kann ich Dir ohne Ausnahme vorbehaltlos unterschreiben. Wobei ich die "goldenen Jahre" dieser Republik, bezogen auf breite Bevölkerungsschichten, eher in die 70er / 80er Jahre verorten würde. Zwar hatten wir in den 60er Jahren die Zeit der Hochkonjunktur, jedoch hinkten viele damalige Einkommen der wirtschaftlichen Entwicklung noch hinterher.
    Die Zeit der hohen Tarifabschlüsse mit den entsprechenden Kaufkraftüberschüssen weiter Bevölkerungskreise kam dann erst in den 70ern, gefolgt von der "Zweidrittelgesellschaft" der 80er Jahre.
    Heute leben angeblich bis zu zwei Drittel der bundesdeutschen Bevölkerung mit und ohne Job mehr oder weniger auf Subsistenzniveau, ohne nennenswerte Rücklagen zu besitzen. Hier kann sich in den nächsten Jahren erheblicher sozialer Zündstoff aufbauen, wenn der Sozialstaat heutiger Prägung, auch bedingt durch die aktuelle Massenzuwanderung meist bildungsferner Schichten aus dem Nahen Osten, des Maghreb und der Sub- Sahelzone, so nicht mehr zu finanzieren ist.