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    Donnerstag, 16. Oktober 2014, 18:00

    Vignetten

    In vielen Schüler- Briefmarkensammlungen der 60er Jahre schlummerten neben zahlreichen "offiziellen" Marken aus aller Welt Werte, die in keinem Katalog zu finden waren. Es handelte sich dabei um sog. Vignetten, Spendenmarken, Nonvaleurs, Cinderellas o.ä.
    Die große Zeit der deutschen Nachkriegsvignetten war in den 50er und 60er Jahren. Grob unterscheidet man zwei Gruppen dieser reizvollen Marken:

    - Ausstellungs, Veranstaltungs- und Messevignetten. Meist handelte es sich um vom Veranstalter herausgegebene Marken zu wirtschaftlichen Leistungs- und Werbeveranstaltungen. Die bekannteste dürfte die Hannover- Messe gewesen sein, zu der insbesondere in den 50ern sehr reizvolle Marken im Mehrfarbdruck herausgegeben wurden. Diese wurden dann oft von Gewerbetreibenden auf heillos überfrankierte "Souvenirbelege" geklebt und von Bauchladenhändlern vor oder auf dem Messegelände zu horrenden Preisen an messebesuchende Gelegenheitssammler verkauft.

    - Spendenvignetten. Es handelte sich um Spendenquittungen in Markenform. Am bekanntesten dürften die Marken der "Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" mit ihren reizvollen Schiffsmotiven in Kleinbogenform sowie die Weihnachtsmarken der "Deutschen Tuberkulosegesellschaft" mit winterlichen und später pflanzlichen Motiven in versch. Zusammendruckkombinationen gewesen sein.

    Offiziell waren diese Vignetten als Siegelmarken für die Rückseite der Briefe vorgesehen. In den 60ern nahm man es mit dieser Verwendungsvorschrift aber schon nicht mehr so genau. Man findet daher Vignetten auch oft auf den Briefvorderseiten, gelegentlich sogar postalisch (mit-)entwertet.

    Deutsche Vignetten der 50er und 60er Jahre sind ein durchaus reizvolles Sammelgebiet und katalogmäßig m.W. nie erfaßt worden. Man ist also teilweise auf eigene "Forschungstätigkeiten" angewiesen.
    Im Gegensatz zu den angelsächsischen Ländern fristen Vignetten in Deutschland bis heute ein eher karges Dasein am Rande der Philatelie. Daher sind sie, z.B. im Netz, oft preisgünstig zu haben. Nach meinen Beobachtungen sind dabei Konvolute, insbesondere mit den selteneren postfrischen Ausgaben der 50er Jahre, durchaus gefragt, während Einzelangebote mit nur wenigen Marken oft liegenbleiben.

    NT: zu den deutschen Tuberkulosemarken dat die Firma H.W. Sieger 1982 einen Katalog mit dem Titel
    "KATALOG DER DEUTSCHEN WEIHNACHTSSIEGELMARKEN" publiziert. Darin sind alle Ausgaben ab 1952 akribisch mit Auflagenangaben und Händlerwunschpreisen abgebildet und aufgelistet. Gelegentlich wird dieses 27- Seiten Heftchen noch antiquarisch im Netz angeboten.