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    Dienstag, 14. Januar 2014, 19:09

    Restaurierung von alten Comics

    Als Sammler von "Golden age- Comics" der 50er und 60er Jahre steht man über kurz oder lang vor der Frage, wie man mit Altersspuren verschiedenster Art umgehen sollte.
    Für seltene Hefte, die im drei- bis vierstelligen Bereich gehandelt werden, bieten sich spezielle Papierrestauratoren an, deren Handarbeit allerdings nicht ganz billig ist.
    Für "normale" Hefte im unteren bis mittleren Preisbereich bietet sich daher die Eigenleistung an.
    Es sei denn, man geht den puristischen Weg und beläßt die Hefte so, wie sie sind.
    Ich skizziere nachfolgend kurz "meinen Weg", den ich bei der Behandlung von Neueingängen gehe.
    Zunächst schaue ich mir das Heft auf Komplettheit und evtl. Einrisse durch. Letztere behebe ich minimalistisch mit Spezialtesa (nichtfettend), und zwar dort, wo das Heft beim Umblättern immer wieder Belastungen ausgesetzt ist.
    Auch Einrisse im Falzbereich (wohl die häufigsten) behebe ich auf diese Art, bis hin zur kompletten Unterlegung.
    Verschmutzungen der Seiten versuche ich, soweit möglich, mit Radierer für Bleistift und Tinte wegzubekommen. Kleinere Flecken auch mit einem kleinen Metallschaber, den ich mir aus einer angeschliffenen Pinzette hergestellt habe. Das teilweise oder komplette "Waschen" von Heften mit Reinigungslösungen unterlasse ich, da es aufgrund des Papiers meist minderer Qualität zwangsläufig zu sichtbaren Strukturveränderungen kommt.
    Ein häufig auftretendes Problem ist Klammerrost. Sofern der Rost noch nicht auf das Papier übergegangen ist, versuche ich, diesen mit dem Tintenradierer zu entfernen. Bei stärkerem Befall bleibt nur noch das Auswechseln der Klammern. Hier fange ich mit der oberen Klammer an, damit sich die Seiten während des Auswechelns nicht verschieben.
    Stockflecken treten immer wieder auf, vor allem durch das teils extrem holzhaltige Papier und unsachgemäße Lagerung. Hier kann man als Laie relativ wenig ausrichten. Ich lüfte derartige Hefte ausgiebig und versuche mittels trockener Warmluft (ein Fön oder eine Infrarotlampe leisten hier gute Dienste), die Ausweitung des Befalls zu verhindern. Empfohlen wird gelegentlich die Behandlung mit Stärkemehl, um den optischen Eindruck zu verbessern. Meine Erfahrungen hiermit sind aber eher neutral bis negativ.
    In diesem Zusammenhang sollte man sich nicht von dem von Anbieterseite immer wieder gern verwendeten Begriff "Altersflecken" irreführen lassen. In über 90% der Fälle handelt es sich um Stockflecken, die je nach Befallsstärke mehr oder weniger stark wertmindernd sind.
    Hefte mit mehr oder weniger starkem Kellergeruch lüfte ich nachhaltig durch, und zwar eine Doppelseite pro Tag. Dieser spezielle, unangenehme Geruch entsteht durch ein Zusammenwirken von Pilzen und Bakterien in feuchten Kellern, die kaum oder gar nicht belüftet werden. In den meisten Fällen erziele ich durch ausgiebige Lüftung, ggfs. auch mit einem Fön, eine nachhaltige Verbesserung. Empfohlen wird gelegentlich die Anwendung von Katzenstreu, die schnellere Ergebnisse bringen soll. Auch die Einlagerung in einen leeren Waschmittelkarton für einige Tage kann unangenehme Gerüche zumindest überlagern. Bei erkennbaren Sporenlagern auf oder in den Heften werden diese von mir entsorgt.
    Die Ergänzung von größeren Fehlstellen im Umschlagbereich unterlasse ich, da ich mit z.B. fehlenden Sammelmarken, sofern diese sauber ausgeschnitten wurden, gut leben kann.
    Die anschließende Unterbringung erfolgt in "normalen" Comichüllen und Smallboxes, die Lagerung in meinem Nichtraucher- Arbeitszimmer (Westlage) bei normaler Temperierung.