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    Dienstag, 26. November 2013, 18:52

    Falk - Ritter ohne Furcht und Tadel

    Falk war für mich als Kind der 60er im Vergleich zu Sigurd immer die modernere Ritterserie. Wahrscheinlich lag´s an der Haarpracht des Helden und dem moderneren, asymetrischen Layout der einzelnen Seiten, zumindest in den späten Heften.
    Mit Unverständnis habe ich vermutlich im Herbst 1967 lediglich den Großband 118, "Die Hasenjagd", betrachtet. Das Heft lag beim Friseur aus, und ich fand die Titelseite recht eigenartig. Bingo im Hasenkostüm ?
    Wie entstand Falk ? Nun, wieder einmal durch eine Direktweisung des Verlegers, Herrn Walter Lehning.
    Der Zeichner von Sigurd und Falk, Hansrudi Wäscher, vermutete, daß seinerzeit die Auflagehöhen der Sigurd- Piccolos rückläufig waren und der um 1960 bereits etwas angejahrte Held durch eine "frischere" Ritterserie ersetzt werden sollte. Mit Piccolo 324 sollte nun also "Sigurd" eingestellt und durch "Falk" ersetzt werden.
    Hansrudi Wäscher berichtet, daß "Falk" sofort vom meist jugendlichen Publikum gut angenommen wurde, vielleicht auch durch den "lustigen, dicken, Bingo" als Freund und Begleiter des Helden.
    Auch waren die Geschichten von Anfang an gut durchdacht und spannend erzählt. Wäscher hat die Serie lt. eigenem Bekunden "ausgesprochen gern gezeichnet und den Handlungsablauf mit Genuß entwickelt".
    Allerdings hagelte es nun Protestbriefe der jungen Leser, die gegen die Einstellung des "Sigurd" protestierten, so daß Wäscher resp. der Verlag letztendlich beide Serien fortführen mußte.

    Die erste Falk -Serie entstand im Februar 1960 und lief bis April 1963 in Form von 164 Piccolo- Heftchen.
    Danach verfügte der Verleger die Einstellung aller Piccolo- Serien, da sie sich aus der Sicht Lehnings als zu wenig wirtschaftlich erwiesen hätten. Angeblich hätten sich vor allem Kioskbetreiber über das schlechte "Handling" der kleinen Hefte in der Präsentation sowie über zu geringe Gewinnspannen beschwert.
    Die Piccolos wurden im April 1963 durch die Großbandserie ersetzt, von der bis Oktober 1967 119 Hefte erschienen. Bis Heft 85 wurde der Inhalt der vorangegangen Piccolos leicht gekürzt wiedergegeben, ab Heft 86 wurden neue Geschichten veröffentlicht.
    Im Januar 1968 versuchte man es nochmals mit einer Neuauflage des Piccoloformats mit ebfs. neuen Geschichten. Die sog. 40- Pfennig -Serie brachte es auf 17 Hefte, bis die Verlagsinsolvenz eine Einstellung aller Lehning - Produkte erforderlich machte.
    Daneben gab es eine Reihe von abgeschlossenen Falk- Episoden in der Reihe "Bild- Abenteuer", die zwischen 1965 und 1967 erschien, und zwar in den Großbänden 11, 14, 19, 25, 37 und 43.
    Sämtliche zwischen 1960 und 1968 erschienenen Falk - Hefte sind auch heute noch relativ leicht am Markt erhältlich. Spitzenerhaltungen der frühen Augaben werden dabei besonders gut bezahlt.
    Besonders gesucht sind Piccolo Heft 1 von 1960 sowie die Großbände 1 bis 5 von 1963. Daneben gibt es eine Reihe von GB´s aus den Nummern 46 bis 57, die um 1965 erschienen und aufgrund einer drohenden Lehning- Insolvenz wohl weniger am Markt verfügbar sind und besser gehandelt werden.
    Auch die Schlußnummer der Piccolo- Serie von 1968 (Heft 17) erzielt gute Preise, ist aber m.E. nicht übermäßig selten.
    Der Verlag Norbert Hethke hat seit 1985 die Falk- Ausgaben in einer Reihe von Emissionen nachgedruckt. Diese hier aufzulisten, würde aber den Rahmen dieses Beitrags sprengen.
    Jeder Sammler und /oder Nostalgiker mag selbst entscheiden, ob er sich an die Originale hält oder kostengünstiger die Nachdrucke bezieht. Da Norbert Hethke vor einigen Jahren verstarb, sind die ND- Bücher aus dem ehem. Verlagsbestand recht günstig, z.B. über ebay, zu erwerben.

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    Sonntag, 1. Dezember 2013, 18:19

    Bei mir und vielen Junglesern Mitte der 60er stand Falk in der Beliebtheit wohl etwas über Sigurd. Ich hatte zumindest mehr Falk- als Sugurd Hefte. Allerdings gab es in den Geschichten um das Gespann Sigurd/Bodo und Falk/Bingo viele Parallelen, so dass die gemeinsame Urheberschaft doch deutlich erkennbar war. Bei Falk störte mich allerdings, dass die Rolle des Bingo öfters ins Lächerliche abgleitete. Irgendwie musste ich bei ihm öfters an Oliver Hardy denken. Totz dieser negativen Kleinigkeiten, zählte die Falk-Reihe wohl zu den beliebtesten Comics der 60er.

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    Sonntag, 1. Dezember 2013, 21:57

    Bingo della Rocca vs. Oliver Hardy

    Du hast recht, eine gewisse Ähnlichkeit mit "Olli" ist unverkennbar ! Fällt mir erst jetzt auf.
    Da müßte man den Meister, der mittlerweile als Mittachtziger mit Frau in der Nähe von Freiburg/ Breisgau residiert, noch mal fragen, ob Analogien bewußt hergestellt wurden.
    Schönes Buch zum Thema:
    Allmächtiger! Hansrudi Wäscher. Pionier der deutschen Comics, von Andreas C. Knigge.
    Ein opulenter Wälzer von knapp 500 Seiten, der bei mir zur Weihnachtslektüre werden soll.

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    Montag, 2. Dezember 2013, 18:37

    Aufgrund seiner Generation hat er Oliver Hardy mit Sicherheit aus verschieden Filmen gekannt. Immerhin hat er es unterlassen, sich für die Person seines Mitstreiters Falk an Stanley Laurel zu orientieren. Das hätte die Beliebtheit dieser Comic-Reihe doch um einiges geschmälert.