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    Dienstag, 6. Dezember 2011, 13:10

    Karten und Blumendienst

    In der Volksschule mussten wir noch Hilfsdienste bei der Lehrmittel Heranschaffung leisten.
    Es wurden Schüler eingeteilt für den Tafeldienst , also Tafel immer sauber halten, einen ausgewaschenen Schwamm bereit legen und natürlich auch für genügend Kreide sorgen.
    2 andere Schüler mussten für Erdkunde die Landkarten holen, was mal dazu führte das anstatt der Deutschlandkarte auf der uns der Meerbusen gezeigt werden sollte, das Konterfei einer nackten Dame erschien die mehr in den Biologieunterricht der höheren Klassen gehörte.

    Das war natürlich Absicht, den beim holen der Karten schaute man schon mal was es da so nettes gab.
    Die 2 unmoralischen Übeltäter wurden hart bestraft ( Sie durften nicht mehr in unserem schuleigenen Kräutergraten mitgärtnern oh wie schade!! )
    und die Eltern wurden über diese unmoralische Entgleisung in Kenntnis gesetzt.
    Ja da musste man schon hart durchgreifen um nicht die Grundlagen für eine spätere Verbrecherlaufbahn zu legen.
    Jetzt wurde auch von den Lehrern für jeden Schüler ein " Oktavheft" für die Verstöße angelegt und jedes Vergehen gnadenlos notiert.
    Dieses Heftchen musste wöchentlich von den Eltern unterschrieben werden.
    Ja, bei uns herrschte Zucht und Ordnung.


    Dann gab es noch den Blumendienst. Der musste die Topfpflanzen an den Fenstern betreuen.
    Wenn Ferien anstanden wurden die Töpfe, Schülern mit Heimgegeben.

    So musste ich einmal über die Sommerferien eine Buntnessel versorgen. Gewissenhaft wie ich war erkundigte ich mich bei einem Schrebergärtner aus unserem Gartenverein, was man der Pflanze gutes tun könnte . Er riet mir zu Brennesseltunke die ich dann auch ansetzte.

    Und wirklich es wirkte, ich musste die Pflanze mehrmals in einen größeren Topf umsetzen bis eine Größe erreicht war, das der Vater eines Klassenkameraden

    der einen Tempo Transporter hatte ,diese gigantische Pflanze, nach den Ferien, mit mir in die Schule brachte.
    Ich musste zum Rektor, weil ich hier offenbar ein Attentat auf Schuleigentum verübt hatte.
    Aber meinen unschuldigen Beteuerungen, es doch nur gut gemeint zu haben, glaubte man letztendlich, nur eine Pflanze durfte ich nicht mehr mit nach Hause nehmen,das wurde schriftlich vermerkt.
    Die 60er Jahre waren auch die Jahre der Schilder.
    Unser Schulhaus wurde immer regelmäßig gebohnert und dann wurde ein Schild aufgestellt mit der entsprechenden Warnung.
    Oder an Schulklassen Türen konnte man lesen: "Bitte Ruhe hier wird eine Klassenarbeit geschrieben.
    Dann gab es noch das Schild:" Schularzt bitte nacheinander eintreten"

    Am Sekretariat wurde ein Schild angebracht, da stand drauf " Bitte anklopfen" Das taten wir dann fleißig.

    Nach ein paar Wochen wurde es dann wieder entfernt
    Für den Schulhof gab es: "Frisch gestreut" oder "Das Lärmen ist untersagt" " Keine heiße Asche reinfüllen"

    "Abstellen von Fahrrädern strengstens untersagt"

    Von einer Schwimmbad hatten wir noch: "Vor dem betreten bitte abduschen"


    Da boten sich mannigfaltige Möglichkeiten für lustige Konstellationen an.

    " Flaschen bitte bereitstellen" damit waren die Milch- und Kakaoflaschen gemeint.
    Dieses Schild hängten wir gerne ans Lehrerzimmer.

    "Zutritt nur für Lehrkörper" ( das h durch ein e ersetzt) war auch schön fürs Lehrerzimmer.



    Dann gab es ja noch den Klassensprecher, das ist aber Stoff für ein andermal.

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    Sonntag, 25. August 2013, 19:39

    Das mit dem Kartendienst und Tafeldienst kenne ich auch. Wer Tafeldienst hatte musste aber auch bei Schulschluß die Stühle hochstellen und den rumliegenden Müll im Klassenzimmer aufsammeln. Dann gab es noch Assistenten für den Physik- und Chemieunterricht. Die mussten die Versuche vorbereiten und hinterher wieder saubermachen. Reihum hatten wir auch als ganze Klasse Hofdienst. Da mussten wir den Müll auf dem Pausenhof und den Grünflächen beseitigen.