Das waren noch Zeiten!

Safari-Bilder

Sammelbilder waren häufige Sammel- und Tauschobjekte, ob Fußballspieler, Schlagerstars oder Karl May Filme. Die Bilder waren meist in abgeschlossenen Päkchen in Zeitungsläden oder am Kiosk zu kaufen, d.h. man kaufte sie praktisch "blind" und hatte entsprechend viele doppelt.

Es gab auch Bilder, die waren umsonst. Solche bekamen wir bei uns Mitte bis Ende der 60er-Jahre in der Drogerie bei jedem Einkauf geschenkt. Es waren Bilder des Fotografen Hans Dossenbach von einer Safari in Ostafrika mit wundervollen Tier- und Landschaftsaufnahmen. Die Fotos waren größer als die üblichen Sammelbilder (Format 9x16,5 cm) und es gab auch Bücher mit der Reiseerzählung, in die die Bilder eingeklebt werden konnten. Ich glaube es waren insgesamt 2 oder 3 Bücher.

Das absolute Highlight für uns Kids von 1964/65 waren die damals von der Schweizer Firma Eikon vertriebenen Sammelbilder zu den Karl May Filmen. In einer recht simplen Papiertüte befanden sich jeweils 5 Stück, die am "Büdchen" 20 Pfennig kosteten. Wir haben für unsere damaligen Verhältnisse (ich war damals 7-8 Jahre) ein Heidengeld in diese Bildchen investiert und auch viel getauscht. Wie immer bei diesen Serien, waren einige wenige Bilder besonders "selten" und heiß begehrt.

Der Treppenwitz war nur der, daß wir die eigentlichen Filme im Kino mit Pierre Brice, Lex Barker etc. im Kino damals nie gesehen haben. Der Eintritt wäre einfach zu teuer gewesen. Zum ersten Mal sah ich die Filme im Fernsehen ca. Ende der 70er und war eigentlich eher enttäuscht. Es waren halt typische Kommerzproduktionen der 60er Jahre, die sich an die damals noch sehr große Karl-May Fangemeinde richteten.

Diese "Winnetou-Bilder" wurden auch zu meiner Grundschulzeit (also ab 1964) leidenschaftlich gesammelt und getauscht. Obwohl es die Bilder in Deutschland zu insgesamt 8 Karl-May-Filmen gab, kann ich mich nur an die Bilder aus den Winnetou-Filmen erinnern. Es gab auch Sammelaben dazu, die hatte aber kaum jemand (zu teuer). Das war schon immer ein großartiger Monent, wenn man für sein mühsam gespartes Geld, einige der ersehnten Päckchen erwarb und dann feststellen musste, das die darin enthaltenen Bilder genau jene waren, die man schon hatte. Der Umtausch am "Büdchen" war ausgeschlossen. Hauptsächlicher Marktlatz für die Tauschaktivitäten war der Pausenhof in der Schule.

Die Filme selbst habe ich erst später gesehen, so Ende der 60er im Kino. Da liefen sie aber schon als Wiederholung. Durch die Bilder kam mir in den Filmen vieles schon bekannt vor.