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    Freitag, 9. Juni 2023, 16:01

    René Carol - Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein

    Geboren wurde er am 11. April 1920 in Berlin unter dem etwas ungewöhnlichen Namen Gerhard Tschierschnitz. Erste Erfolge beim Rundfunk hatte der gelernte Feinmechaniker noch während seiner Zeit als Gefreiter bei der Luftwaffe mit Parodien bekannter Künstler der damaligen Jahre wie Theo Lingen, Zarah Leander oder Hans Moser. Bei Kriegsende gelangte er in französische Gefangenschaft, aus der er im April 1946 fliehen konnte. In Paris hielt er sich mit Auftritten in Kneipen und Bars über Wasser und wurde von den Einheimischen schlichtweg für einen Italiener gehalten, da er vorwiegend auf Italienisch bekannte Lieder wie "O Sole Mio" oder "Santa Lucia" sang.
    Mit Hilfe eines Belgiers, der ihm einen falschen Pass mit dem Namen "René Carol" besorgt hatte, kehrte er dann Ende 1946 nach Deutschland zurück und ließ sich in Hamburg nieder. Dort nahm er seine Sängerkarriere wieder auf, machte "René Carol" zu seinem Künstlernamen und hatte im Jahre 1949 zusammen mit Danielle Marc und Willy Schneider seinen ersten Hit mit dem Titel "Am Zuckerhut". Im gleichen Jahr erschien auch seine erste Einspielung als Solist: "Maria aus Bahia". Drei Jahre später landete er dann mit dem Lied "Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein" den deutschen Hit des Jahres 1952; die Einspielung wurde über 500.000 mal verkauft und brachte René Carol seine erste Goldene Schallplatte.
    In den 50er und 60er Jahren sang sich René Carol mit zahllosen weiteren Hits in die Herzen seines Publikums, so u.a. mit "Bella Bella Donna" (1953), "Deinen Namen, den hab ich vergessen" (1954) oder mit "O Wandersmann" (1955). Im Jahre 1960 konnte er mit "Kein Land kann schöner sein" wieder einen Top Ten- Hit landen, und bis Mitte der 60er Jahre galt René Carol als der unbestrittene "Schnulzenkönig" der Nachkriegsjahre. Seine Sangeskünste stellte er auch in einigen Filmproduktionen unter Beweis, so bereits 1950 in der Dokumentation "Symphonie einer Weltstadt", sowie in den musikalischen Unterhaltungsfilmen "Südliche Nächte" (1953), "Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein" (1953), "Sonne über der Adria" (1954), "Die Beine von Dolores" (1957) sowie in "Wir wollen niemals auseinandergehn" (1960).
    Als Mitte der 60er Jahre die Popularität von René Carol deutlich zu sinken begann, kümmerte sich Ehefrau Margit als seine Managerin weiterhin um die Buchungen von Veranstaltungen und Tourneen. In diesem Zeitrahmen trat er auch in Amerika auf und traf insbesondere bei Konzerten für deutschstämmige Amerikaner auf ein begeistertes Publikum. Die entsprechenden Vinylpressungen in den USA stießen dagegen auf nur geringe Resonanz.
    René Carol trat noch bis Mitte der 70er Jahre gelegentlich auf und zog sich danach weitgehend aus dem Showgeschäft zurück. Der vielseitige Künstler starb zwei Tage vor seinem 58. Geburtstag am 9. April 1978 im westfälischen Minden an den Folgen einer Darmkrebs- Erkrankung. Er fand zunächst seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Minden; seine Witwe sorgte im Mai 1978 dafür, daß der Leichnam in ihre Heimatstadt Lüdenscheid umgebettet wurde, wo die Grabstelle bis heute von Verehrern des Künstlers besucht wird.

    www.youtube.com/watch?v=C5vhbmAKh5o
    www.youtube.com/watch?v=1LOJX_Uq7II
    www.youtube.com/watch?v=tThXm9jGdyA