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    Dienstag, 6. Juni 2023, 22:03

    Damals beliebt - heute politisch nicht korrekt

    Lehrer H. gab Erdkunde und Geschichte. Er hatte nur noch einen Arm, und wenn er in die Klasse kam, warf er erst mal von der Tür aus seine Tasche in weitem Bogen auf's Pult. Er war sehr humorvoll und geduldig und deshalb der beliebteste Lehrer der ganzen Schule. Und deshalb verzieh man ihm auch, was heute unhaltbar wäre:
    Wenn nämlich jemand unaufmerksam war, hatte er zwei Tricks, dies zu unterbinden:
    Saßen die "Schwätzer" hinten, warf er einen nassen Schwamm oder ein Stück Kreide nach ihnen. Saßen sie vorne, schlich er sich mit dem Tafellineal heran und KNALLTE es vor ihnen auf den Tisch (vobei das Lineal auch schon mal zu Bruch ging).
    Beides wirkte und niemand nahm Anstoß daran.
    Das wäre heute in der Schule, in den "sozialen" Medien, in der Presse ein handfester Skandal.

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    Mittwoch, 7. Juni 2023, 08:24

    RE: Damals beliebt - heute politisch nicht korrekt


    Beides wirkte und niemand nahm Anstoß daran.
    Das wäre heute in der Schule, in den "sozialen" Medien, in der Presse ein handfester Skandal.


    Das hat sich heute komplett umgekehrt. Damals zitterten die Kinder vor dem Lehrer, heute ist es umgekehrt:

    "Aufgrund der Gewaltvorfälle gegenüber Lehrern an bayerischen Schulen veröffentlichte das bayerische Kulturministerium nun einen Leitfaden, der die Präventivarbeit unterstützen, ... um Lehrkräfte vor Gewaltvorfällen zu schützen.In rund einem Viertel der Schulen ist es zu gewalttätigen, körperlichen Angriffen auf Lehrkräfte oder die Schulleitungen gekommen. " aus einem Bericht der Epoch Times.

    In den anderen Bundesländern wird es wohl nicht besser aussehen.

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    Mittwoch, 7. Juni 2023, 15:33

    Gewalt gegenüber Lehrern

    An meiner "Realschule für Jungen" ist es gegen Ende der 60er Jahre ein einziges Mal zu einer Gewaltausübung gegenüber unserem Herrn Stodt gekommen, als dieser Aufsicht auf dem Pausenhof hatte und einem Schüler das Rauchen untersagte. Der angesprochene Schüler kam von der benachbarten Hauptschule, und nachdem ihm die Zigarette aus der "Schnüss", wie man bei uns im Rheinland sagt, geschlagen wurde, schlug er den Lehrer nieder. Keine Ahnung, welche Konsequenzen das damals hatte, ich war nicht "live" dabei und kannte den Vorfall nur vom Hörensagen durch Mitschüler.
    Die o.a angeführte Realschule gibt es heute in dieser Form nicht mehr. 1974 wurde der koedukative Unterrricht (für Jungen UND Mädchen) eingeführt, und vor wenigen Jahren wurden in NRW Haupt- und Realschulen zur sog. "Sekundarschule" zusammengelegt. 1967 fingen wir dort mit 42 Schülern an, darunter zwei Gastarbeiterkinder aus Griechenland und Jugoslawien, während heute mehr als 70 Prozent der dortigen Schüler Migrationshintergrund haben. Während die "Fabry" noch bis in die 70er Jahre als ausgesprochene Kaderschmiede galt, ging es seitdem im Sinkflug bergab bis zum aktuell schlechten Ruf dieser Einrichtung. Dafür gibt es dort jetzt u.a. Sozialarbeiter und "Streitschlichter", Positionen, die zu meiner Zeit undenkbar waren. Bei "Verstößen" gab es damals eine umgehende Vorsprache beim Direx und entsprechende Sanktionen. So wurde um 1969/70 ein Schüler meiner Klasse relegiert, weil er in seiner Freizeit von seinem älteren Bruder zum Haschrauchen animiert wurde. Wohlgemerkt in seinem privaten Umfeld, nicht etwa auf dem Schulgelände.

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    Freitag, 9. Juni 2023, 14:04

    RE: Gewalt gegenüber Lehrern

    Was ist eine Kaderschmiede?
    An meiner "Realschule für Jungen" ist es gegen Ende der 60er Jahre ein einziges Mal zu einer Gewaltausübung gegenüber unserem Herrn Stodt gekommen, als dieser Aufsicht auf dem Pausenhof hatte und einem Schüler das Rauchen untersagte. Der angesprochene Schüler kam von der benachbarten Hauptschule, und nachdem ihm die Zigarette aus der "Schnüss", wie man bei uns im Rheinland sagt, geschlagen wurde, schlug er den Lehrer nieder. Keine Ahnung, welche Konsequenzen das damals hatte, ich war nicht "live" dabei und kannte den Vorfall nur vom Hörensagen durch Mitschüler.
    Die o.a angeführte Realschule gibt es heute in dieser Form nicht mehr. 1974 wurde der koedukative Unterrricht (für Jungen UND Mädchen) eingeführt, und vor wenigen Jahren wurden in NRW Haupt- und Realschulen zur sog. "Sekundarschule" zusammengelegt. 1967 fingen wir dort mit 42 Schülern an, darunter zwei Gastarbeiterkinder aus Griechenland und Jugoslawien, während heute mehr als 70 Prozent der dortigen Schüler Migrationshintergrund haben. Während die "Fabry" noch bis in die 70er Jahre als ausgesprochene Kaderschmiede galt, ging es seitdem im Sinkflug bergab bis zum aktuell schlechten Ruf dieser Einrichtung. Dafür gibt es dort jetzt u.a. Sozialarbeiter und "Streitschlichter", Positionen, die zu meiner Zeit undenkbar waren. Bei "Verstößen" gab es damals eine umgehende Vorsprache beim Direx und entsprechende Sanktionen. So wurde um 1969/70 ein Schüler meiner Klasse relegiert, weil er in seiner Freizeit von seinem älteren Bruder zum Haschrauchen animiert wurde. Wohlgemerkt in seinem privaten Umfeld, nicht etwa auf dem Schulgelände.

    5

    Freitag, 9. Juni 2023, 15:16

    Kaderschmiede

    Eigentlich stammt das Wort "Kader" aus dem Bereich der (kommunistischen) Parteien und bezeichnet die dortigen Funktionsträger. Diese mußten auch ausgebildet werden, und so entstand der Begriff "Kaderschmiede" für die entsprechenden Parteischüler, die in den sozialistischen Staaten so etwas wie eine Funktionselite bildeten. Nun wurden an unseren Schulen keine "PG´s", sondern einfache Schüler ausgebildet, die sich teils aber durchaus zu Funktionsträgern in der Gesellschaft entwickelten, sei es technischer, kaufmännischer oder in Einzelfällen auch politischer Art. Einer meiner ehemaligen Klassenkameraden ist heute sogar Monsignore der katholischen Kirche.

    6

    Samstag, 10. Juni 2023, 10:50

    RE: Kaderschmiede

    Vielen Dank!
    Eigentlich stammt das Wort "Kader" aus dem Bereich der (kommunistischen) Parteien und bezeichnet die dortigen Funktionsträger. Diese mußten auch ausgebildet werden, und so entstand der Begriff "Kaderschmiede" für die entsprechenden Parteischüler, die in den sozialistischen Staaten so etwas wie eine Funktionselite bildeten. Nun wurden an unseren Schulen keine "PG´s", sondern einfache Schüler ausgebildet, die sich teils aber durchaus zu Funktionsträgern in der Gesellschaft entwickelten, sei es technischer, kaufmännischer oder in Einzelfällen auch politischer Art. Einer meiner ehemaligen Klassenkameraden ist heute sogar Monsignore der katholischen Kirche.