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    Montag, 22. Mai 2023, 15:44

    Peggy Brown - Denn sie fahren hinaus auf das Meer

    Auch bei dieser heute weitgehend vergessenen Schlagersängerin der frühen 60er Jahre erweist sich die Quellenlage als recht dünn. Wie bei vielen anderen ihrer Branche auch, verliert sich ihr Weg mit dem allmählichen Sinkflug des deutschen Schlagers in den 70er Jahren.
    Geboren wurde sie im Jahre 1930 in Böhmen (genauere Daten liegen mir nicht vor) unter ihrem bürgerlichen Namen Margit Lorenz. Dort wuchs sie auch auf und gelangte durch die Kriegsereignisse im Jahre 1945 in die Sowjetische Bestzungszone (SBZ). Dort studierte sie zunächst in Erfurt an der Musikhochschule verschiedene Instrumente sowie Gesang. Ihre große Zuneigung galt vor allem dem Jazz, so daß sie zunächst in Gera Sängerin einer Big Band wurde. Im Jahre 1949 kam sie in die Westzone nach Nienburg/ Weser, wo sie sich weiterhin musikalisch als Jazz- und Schlagersängerin betätigte. 1950 heiratete sie den Posaunisten K. Schumann, mit dem sie nach München zog und dort in verschiedensten amerikanischen Clubs auftrat. In den frühen 50er Jahren produzierte der Bayerische Rundfunk erste Aufnahmen mit ihr und der "Willi- Bösel Band" unter der Leitung von Herbert Beckh. Nach der Auflösung dieser Formation gründete Margit Schumann ihre eigene Band, in der sie sang sowie Gitarre und Akkordeon spielte.
    Mitte der 50er Jahre erhielt Margit Schumann ihren ersten Plattenvertrag bei der Firma Tempo, wo sie Coverversionen erfolgreicher deutscher Schlager sowie Duette mit Fred Bertelmann und Claus Herwig einspielte. 1960 wechselte sie zu Telefunken, wo Produzent Wolf Kabitzky ihr den Künstlernamen "Peggy Brown" verlieh und erste Titel mit ihr produzierte. Einspielung No. 3 unter dem Titel "Denn sie fahren hinaus auf das Meer" erwies sich schließlich als Megahit, der sich wochenlang in den Charts halten konnte, Peggy Brown praktisch über Nacht zur bekannten Sängerin machte und ihr einige Auszeichnungen einbrachte. Dieser Erfolg verschaffte ihr zahlreiche Verpflichtungen in Rundfunk, Fernsehen und auch in einigen harmlosen Unterhaltungsfilmen der frühen 60er Jahre, so in "Schlagerparade 1961", "Davon träumen alle Mädchen", "Wenn die Musik spielt am Wörthersee" sowie in "Schlagerrevue 1962".
    Im Jahre 1962 nahm Peggy Brown an den Deutschen Schlager- Festspielen in Baden- Baden teil und erreichte mit ihrem Lied "Das Lexikon d´amour" einen beachtlichen sechsten Platz.
    Bis zum Jahre 1965 nahm Peggy Brown noch eine Reihe weiterer Titel auf, doch konnte sie nicht mehr an ihre Erfolge der Jahre 1960 bis 1962 anknüpfen. Einer ihrer Partner bei gemeinsamen Einspielungen war Claus Herwig als Duo "Peggy und Jack", der später unter dem Künstlernamen "Teddy Parker" eine erfolgreiche Solokarriere starten konnte.
    Ende der 60er/ Anfang der 70er Jahre betätigte sich Peggy Brown noch einmal musikalisch an den sehr populären "Räuber Hotzenplotz"- Hörspielen dieser Zeit, die von Egon L. Frauenburger verfaßt wurden. Als ihr Plattenvertrag auslief, verzichtete Peggy Brown auf eine Verlängerung und gründete stattdessen den "Peggy Brown- Chor", eine Formation für Backgroundeinspielungen, die an Aufnahmen zahlreicher bekannter Künstler wie Siw Malmkwist oder Vico Torriani mitwirkte. Im weiteren Verlauf der 70er Jahre gab sie jedoch auch diese Tätigkeit auf und zog sich mit ihrem zweiten Ehemann aus dem Showgeschäft zurück. Soweit die Quellen es hergeben, lebt Peggy Brown heute noch.
    Abschließend noch eine Auflistung der drei bekanntesten Einspielungen von Peggy Brown, sofern sie sich in den deutschen Charts plazieren konnten:
    - Denn sie fahren hinaus auf das Meer (1.4.1961, 20 Wochen)
    - Jeden Sonntag eine Rose von dir (1.7.1961, 8 Wochen)
    - Keiner weiß, ob sie sich wiedersehen (1.11.1961, 12 Wochen)

    www.youtube.com/watch?v=cGYiC3zD2iU
    www.youtube.com/watch?v=kKQ3Wzpo9c8
    www.youtube.com/watch?v=QyO8_bAs820