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    Dienstag, 16. Mai 2023, 16:02

    Thomas Crown ist nicht zu fassen / The Thomas Crown Affair (USA 1968)

    Um es gleich vorwegzunehmen: ich habe mir den Spielfilm zeitnah auf ARTE angesehen und finde, daß er inhaltlich recht überschaubar daherkommt, während er durch die Anwendung damals neuer technischer Möglichkeiten, die überragenden beiden Hauptdarsteller und den zu seiner Zeit längsten Kuß der Filmgeschichte auch heute noch durchaus sehenswert ist. Aber zu diesen Details weiter unten mehr.
    Die Kriminalkomödie "Thomas Crown ist nicht zu fassen" in der Version von 1968 handelt von einem hochintelligenten und gleichzeitig cleverem Millionär (Steve McQueen), der sich alles kaufen könnte, aber geschieden und einsam ist und nach einem Nervenkitzel sucht, um diese Situation zu überwinden. Als er deshalb eine Bank ausrauben läßt und dabei 2,6 Millionen Dollar erbeutet, begegnet ihm während der polizeilichen Ermittlungen die Versicherungsdetektivin Vicki Anderson (Faye Dunaway), die ihm hinsichtlich Intelligenz und Nervenstärke ebenbürtig ist. Die beiden verlieben sich während der Ermittlungen Vicki´s ineinander, und die Versicherungsagentin gerät in einen handesten Loyalitätskonflikt. Die Moral tritt in "Thomas Crown" zeitgeistentsprechend (wir schreiben das Jahr 1968 ) eher in den Hintergrund, stattdessen geht es vorwiegend darum, auch in ausweglos erscheinenden Situationen Haltung und den Überblick zu bewahren. Wie der Bankraub (insgesamt zweimal) durchgeführt wird, erscheint zwar bei näherer Betrachtung etwas unrealistisch, dies ist aber auch ein Charakterzug des Films, der seine eigene Logik entwickelt. Es hätte vielleicht "Thomas Crown" gut angestanden, wären die beiden Protagonisten noch etwas verletzlicher und angreifbarer dargestellt worden, vor allem in der Schlußsequenz des Films, aber diese mögliche "Schwäche" der Produktion ist nicht zuletzt auch seiner Entstehungszeit geschuldet.
    Berühmt wurden die drei von Pablo Ferro gestalteten Splitscreen- Sequenzen, in denen Parallelhandlungen gleichzeitig gezeigt wurden, wobei die einzelnen Bilder einen eigenen Rhythmus entwickelten. Diese Technik war damals brandneu und wurde erstmals im Jahre 1967 auf der Expo in Kanada vorgestellt. Bemerkenswert ist auch die für damalige Zeiten ausgesprochen erotische Szene, in der Thomas Crown und Vicki Anderson zusammen Schach spielen und sich dabei näherkommen. Die Aufnahmen für den seinerzeit längsten Kuß der Filmgeschichte sollen über acht Stunden gedauert haben.
    Untermalt wurde der Film mit farbiger, temperamentvoller Musik von Michel Legrand, der für den bekannten Titelsong "The Windmills of Your Mind" mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.
    Das Remake von John McTiernan aus dem Jahre 1999, das im Original ebenfalls den Titel "The Thomas Crown Affair" trägt, kam als "Die Thomas Crown Affäre" in die deutschen Kinos.
    Für alle, die den Film noch nicht kennen, abschließend noch ein kurze inhaltliche Zusammenfassung. Mit erfolgreichen Arbitrage- Geschäften hat es Thomas Crown (Steve McQueen) zum Multimillionär gebracht. Der Sechsunddreißigjährige kann zwar mit kostspieligen Hobbys wie Golf, Polo, Segelfliegen und Buggyfahren am Strand die Zeit totschlagen, lebt jedoch allein in seiner Villa, nur betreut von seinem Butler John (John Orchard) und anderen Angestellten. Um sich "lebendig" zu fühlen, sucht Thomas Crown die Herausforderung und organisiert einen Bankraub. Dazu engagiert er fünf Handlanger, die ihren Auftraggeber nie zu Gesicht bekommen und sich auch untereinander nicht kennen. Auf diese Weise erbeutet die Bande in einer Bank mehr als 2,6 Millionen Dollar in kleinen, nicht registrierten Scheinen. Einer der fünf Helfershelfer, der Vertreter Erwin Weaver (Jack Weston), fährt die erbeuteten Geldsäcke zu einem Friedhof und wirft sie in einen Müllbehälter, wo sie von Thomas Crown abgeholt werden. In Teilmengen bringt er diese Millionen sukzessive in die Schweiz und deponiert sie dort auf einem Genfer Nummernkonto.
    Polizeileutnant Eddy Malone (Paul Burke) ist alles andere als begeistert darüber, daß sich die Versicherungsagentin Vicki Anderson (Faye Dunaway) in die Suche nach dem geraubten Geld einschaltet, denn ihr wurde zehn Prozent dieser Summe als Erfolgshonorar verprochen. Vicki´s Verdacht fällt recht bald bei der Durchsicht von Passagierlisten auf Thomas Crown, der seit dem Bankraub sechsmal in Genf war. Während einer Auktion spricht sie ihn an und äußert ihm gegenüber unverblümt ihren Verdacht. Thomas Crown verliert jedoch nicht die Fassung, da ihn das nun beginnende Katz-und-Maus Spiel zu interessieren beginnt.
    Auf die Zeitungsanzeige "25.000 Dollar für einen Singvogel" meldet sich Honey Weaver (Peg Shirley) und verrät der Polizei, daß ihr Mann möglicherweise etwas mit dem Bankraub zu tun hatte. Vicki kann diesen Verdacht erhärten und findet heraus, daß Weaver für seine Beteiligung an dem Coup monatliche Überweisungen aus Genf erhält, was wiederum auf Thomas Crown als Kopf der Bande hindeutet. Während einer Schachpartie in Crown´s Villa beginnen die beiden, deutliche Sympathien für einander zu entwickeln, und Vicki drängt Crown, sich auf einen Deal mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft einzulassen, was dieser jedoch ablehnt. Um Vicki´s Liebe auf die Probe zu stellen, organisiert Thomas Crown einen weiteren Bankraub, der nach einem ähnlichen Schema abläuft wie der erste. Vicki und die Polizei erwarten den Millionär auf dem Friedhof, jedoch erscheint nur der Chauffeur von Thomas Crown, der Vicki eine Nachricht überbringt: "Komm mit dem Geld nach oder behalte den Wagen. In Liebe, Tom", worauf Vicki lächelnd das Stück Papier zerreißt.
    Regie führte Norman Jewison, das Drehbuch stammte von Alan R. Trustman.

    www.youtube.com/watch?v=3LuyB-xCvOc
    www.youtube.com/watch?v=OXFh-mYh2dQ

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    Dienstag, 16. Mai 2023, 20:47

    Das Original fand ich recht gut, das Remake mit Pierce Brosnan war trotz Rene Russo eine Enttaeuschung. Sie gefiel mir besser in dem Thriller "In the Line of Fire" mit Clint Eastwood.

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    Dienstag, 16. Mai 2023, 23:10

    Die Vergänglichkeit des Ruhms

    "Thomas Crown ist nicht zu fassen" war als Film unglaublich intensiv auf Steve McQueen und Faye Dunaway zugeschnitten, die damals auf dem Gipfel ihres Ruhms standen und in dieser Produktion in sehr vielen Nahaufnahmen zu sehen sind. Zwölf Jahre danach war vieles davon nur noch Schall und Rauch. Steve Mc Queen, der als starker Raucher bekannt war, starb bereits 1980 im Alter von nur fünfzig Jahren an Brustfellkrebs, und Faye Dunaway konnte zu dieser Zeit bereits nicht mehr an ihren Ruhm der späten 60er und frühen 70er Jahre anknüpfen. Soweit ich mich erinnere, war sie in den 80ern überwiegend für das Fernsehen tätig.

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    Mittwoch, 17. Mai 2023, 00:23

    RE: Die Vergänglichkeit des Ruhms

    Faye Dunaway wirkte in den 80er Jahren mit in 5 Kinofilmen: "Barfly", "Ordeal by Innocence" mit Donald Sutherland, "The Wicked Lady" (Remake des alten James Mason Films), "Mommie Dearest" ueber Joan Crawford, und "The First Deadly Sin" mit Frank Sinatra.
    https://www.imdb.com/name/nm0001159/?ref…aye%2520Dunaway
    Faye Dunaway konnte zu dieser Zeit bereits nicht mehr an ihren Ruhm der späten 60er und frühen 70er Jahre anknüpfen. Soweit ich mich erinnere, war sie in den 80ern überwiegend für das Fernsehen tätig.