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    Donnerstag, 11. Mai 2023, 15:52

    Anna - Lena - Die vergessene Schwedin ?

    Von den skandinavischen Unterhaltungskünstlern, die in den ersten Nachkriegsjahrzehnten als "Importschlager" zu uns nach Deutschland kamen, gehört Anna- Lena bedauerlicherweise zu denen mit dem geringsten Bekanntheitsgrad, während sie in Schweden trotz ihres relativ frühen Todes immer noch als beliebter und bekannter Unterhaltungsstar verehrt wird.
    Geboren wurde sie am 1. Mai 1944 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm unter ihrem bürgerlichen Namen Anna- Lena Löfgren als Tochter eines Offsetdruckers. Während ihrer Kindheit erkrankte sie an Kinderlähmung, wodurch ihr rechter Fuß dauerhaft gelähmt blieb. Schon während ihrer Schulzeit sang Anna- Lena im Schulchor und in späteren Jahren auch im Stockholmer Rundfunkchor. Bereits im Alter von fünfzehn Jahren wirkte sie zeitentsprechend in einer der damals zahlreichen Rock-n-Roll- Bands mit und wurde bei einem ihrer Auftritte von Anders Burman, dem damaligen Produzenten der schwedischen Plattenfirma Metronome, entdeckt.
    Im Jahre 1960 nahm sie ihre erste Single auf, die jedoch beim schwedischen Publikum auf keine große Resonanz stieß. Nach ihrem Abitur begann Anna- Lena ein Studium der Soziologie und tingelte nebenbei als Sängerin eines Trios durch ihre schwedische Heimat. Im Oktober 1961 veröffentlichte sie mit "Regniga Natt" (Regnerische Nacht) eine weitere Einspielung, womit ihr der musikalische Durchbruch in Schweden gelang. Der Titel wurde dort zum Hit des Jahres 1962 und brachte Anna- Lena eine Goldene Schallplatte ein.
    Ebenfalls im Jahre 1962 veröffentlichte Metronome die erste deutschsprachige Einspielung mit der talentierten Sängerin, doch ihre Titel "Iwan Iwanowitsch" und "Sag nicht immer Baby" kamen beim deutschen Publikum nicht an. Trotz einiger werbewirksamer Auftritte im Deutschen Fernsehen blieben auch die beiden darauffolgenden Singles weitgehend unbeachtet. 1964 gelang ihr jedoch auf dem wichtigen deutschen Absatzmarkt mit "Morgen hast du keine Sorgen" ein erster Erfolg, da der Titel Platz zwanzig der deutschen Charts erreichen konnte und sechzehn Wochen in den Hitlisten blieb. Im Jahre 1967 tauchte ein weiterer Titel von Anna- Lena in den deutschen Charts auf: "Dein Herz, das muß aus Gold sein" erreichte Platz siebzehn und blieb zwanzig Wochen in den Hitlisten.
    Bis zum Jahre 1969 notierte der Markt für deutsche Schlager sieben Einspielungen der Schwedin, doch blieben trotz einiger Achtungserfolge die ganz großen Hits aus. 1968 nahm Anna- Lena mit dem Titel "Alle Blumen wollen blühen" am Deutschen Schlager- Wettbewerb in Berlin teil und erreichte einen respektablen vierten Platz. 1969 eröffnete die Schwedin mit "Rot ist die Liebe" die erste Ausgabe der "ZDF- Hitparade" unter Dieter- Thomas Heck. Im Jahre 1971 endete ihr Vertrag mit der deutschen Metronome, dennoch folgten noch drei weitere Einspielungen, die bei BASF und bei Hansa erschienen.
    In Schweden nahm Anna- Lena in den Jahren 1963 und 1968 zweimal an der Vorentscheidung zum "Grand Prix Eurovision de la Chanson" teil und begann in den 70er Jahren eine zweite Karriere als Discjockey bei Radio Schweden. Bis zu ihrem relativ frühen Tod blieb Anna- Lena Löfgren in ihrem Heimatland eine bekannte Sängerin, die in zahlreichen Fernsehshows und auf Galas auftrat. Noch im Jahre 1982 absolvierte sie über siebenhundert (!) Auftritte und erweiterte ihr Repertoire durch Countrysongs und religiöse Lieder. Darüber hinaus betätigte sie sich als Komponistin, Autorin und Arrangeurin. Im Jahre 2001 brachte das Label "Funny Artists" in Deutschland noch einmal eine CD mit dem Titelsong "Irgendwann nimmt das Glück dich in den Arm" heraus. Auf der B- Seite erschien ihr Titel von 1968 "Alle Blumen wollen blühen".
    Die schwedische Sängerin Anna- Lena Löfgren, der der ganz große Erfolg in Deutschland leider versagt blieb, starb am 21. Mai 2010 im Alter von 66 Jahren. Dennoch gebührt ihr aus deutscher fernsehhistorischer Sicht der Ruhm, als allererste Interpretin in dem Kultformat "ZDF- Hitparade" aufgetreten zu sein.

    www.youtube.com/watch?v=UhopxXtXz40
    www.youtube.com/watch?v=nK0NWUQ3zYk
    www.youtube.com/watch?v=-JFX2A992HA