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    Montag, 8. Mai 2023, 15:56

    Bibi Johns - Die vielseitige Künstlerin aus Schweden

    Die heute noch hochbetagt unter uns weilende Bibi Johns wurde am 21. Januar 1929 als Birgit Gun Johnson und Tochter eines Fuhrunternehmers in der schwedischen Kleinstadt Arboga geboren. Bereits im zarten Alter von dreizehn Jahren gewann sie den ersten Preis bei einem Gesangswettbewerb in Schweden, nahm Gesangsunterricht an der Stockholmer Kunstakademie und schaute sich im Jahre 1947 eine amerikanische Revue in Stockholm an, bewarb sich bei deren Management als Sängerin und wurde in das Ensemble aufgenommen. Gemeinsam mit dieser Truppe machte sie eine Tournee durch Lappland, und bereits zwei Jahre später erschien ihre erste Schallplatte. Darüber hinaus hatte Bibi Johns Engagements als Vokalistin in schwedischen Jazzbands, unternahm Tourneen durch ihr Heimatland und sang überwiegend Titel, die zwischen Jazz und Unterhaltungsmusik anzusiedeln waren, so z.B. "How High the Moon" oder den Doris Day- Song "Again".
    Im Jahre 1951 versuchte Bibi Johns in den USA Fuß zu fassen, trat in Nachtclubs und einigen Fernsehshows auf und veröffentlichte auch einige Platten. 1953 kam es bei einem Heimaturlaub zu einer Begegnung zwischen der Sängerin und dem deutschen Plattenproduzenten Nils Nobach, der Bibi Johns überreden konnte, vor ihrer Rückreise in die USA einige Einspielungen in Köln vorzunehmen. Ihre erste Single "Sehnsucht" wurde bereits recht erfolgreich, so daß die blonde Schwedin zunächst einmal in Deutschland blieb. Die zweite Einspielung "Bella Bimba" geriet dann zum Hit des Jahres 1953 , so daß sich Bibi Johns dauerhaft in Deutschland niederließ. In den darauffolgenden Jahren gehörte sie zu den beliebtesten Unterhaltungskünstlern und war mit Liedern wie "Nachts an der Bar", "Zwei Herzen im Mai", "Ich möcht´ auf einer Hochzeit tanzen" oder "Auf Jamaica schenken abends die Matrosen" überaus erfolgreich. 1955 hatte sie einen Megahit mit "Die Gypsy- Band", und 1959 konnte sie sich mit "Mal Regen und mal Sonnenschein" unter den deutschen Top Ten plazieren.
    Zahlreiche Titel nahm sie auch mit populären Kollegen dieser Jahre wie Peter Alexander, Paul Kuhn, Fred Bertelmann oder Bill Ramsey auf, so Ende 1956 mit Peter Alexander "Schon wieder mal" oder 1962 mit Bill Ramsey "Nichts gegen die Weiber".
    In der zweiten Hälfte der 50er Jahre wirkte Bibi Johns auch in zahlreichen anspruchslosen musikalischen Unterhaltungsfilmen wie "Wie werde ich Filmstar ?" (1955), "Musikparade" (1956), "Liebe, Jazz und Übermut" (1957), "Kleine Leute mal ganz groß" (1958 ) und vielen anderen mit.
    In den 60er Jahren wechselte Bibi Johns das Metier und konzentrierte sich überwiegend auf ihre Arbeit beim deutschen Fernsehen. Sie trat in zahlreichen großen TV- Produktionen auf, so z.B. in "Kennen Sie Miss Johns", "Zu jung, um blond zu sein" oder "Die alte Welle". Zwischen 1970 und 1971 war sie Komoderatorin und Sängerin in der dreizehnteiligen britischen Unterhaltungsserie "Rolf Harris Show" bei der BBC. 1990 moderierte sie das ZDF- Format "Ostseemelodie" auf dem Traumschiff "Berlin", das sie von Dänemark, Lettland, Schweden und Finnland über Polen bis nach St. Petersburg führte.
    Als Geschenk zu ihrem siebzigsten Geburtstag im Januar 1999 wurde die CD "Vielleicht ein Leben lang" mit internationalen Songs in Deutsch, Englisch, Französisch und Schwedisch veröffentlicht, die zwischen den 60er und 80er Jahren von diversen Rundfunkanstalten produziert wurden. Auffallend ist, daß während ihrer gesamten musikalischen Karriere keine einzige Langspielplatte mit Bibi Johns produziert wurde, was für einen Star dieser Größenordnung ungewöhnlich ist. Lediglich zwei "Best of"- Alben sind in Deutschland und Schweden erschienen.
    Seit Mitte der 70er Jahre hat sich Bibi Johns auch als Malerin einen Namen gemacht. Ihre photosurrealistischen Bilder wurden u.a. in München, Köln, Baden- Baden, Bad Homburg, Hannover und Stuttgart ausgestellt. Seit 1965 lebt die Künstlerin in ihrem Schwedenhaus in Pullach bei München, das sie aus ihrer Heimat importieren ließ, und war auch in den letzten Jahrzehnten immer noch ein gern gesehener Gast bei Galas oder Rundfunkveranstaltungen. Bibi Johns, die in zweiter Ehe mit dem Regisseur Michael Pfleghar verheiratet war, lebte zwischen 1974 bis ca. 1990 mit dem Komponisten Rob Pronk zusammen. Zwischen 1997 und 2010 war der erheblich jüngere, aus Zagreb/ Kroatien stammende Konzertpianist Alex Radic ihr Lebensgefährte.

    www.youtube.com/watch?v=2qFbKwGyCO4
    www.youtube.com/watch?v=rQrTmYixvcE

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    Dienstag, 9. Mai 2023, 11:19

    Vielen Dank fuer diesen Artikel, Uwe.
    Da ist Bibi Johns ein paar Tage aelter als meine am 1.2.29 geborene Mutter.